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KIDS/187: Bart Simpson (19) "Kleiner Teufel"


Bart Simpson (19)


"Kleiner Teufel"



Daß er seinem Titelbild, das ihn als kleines rotes Teufelchen zeigt, alle "Ehre" macht, beweist Bart in den neuesten "Bart Simpson Comics": Als an einem heißen Sommertag der schuleigene Gefrierschrank seinen Geist aufgibt und Rektor Skinner den Kids daraufhin - angeblich als Belohnung für ihr gutes Benehmen - "All-you-can-eat" anbietet, organisieren Bart und Nelson, die sich dadurch in ihrer Rüpel-Ehre gekränkt sehen, umgehend einen illegalen Freßwettbewerb. Nachdem man einige "Freiwillige" rekrutiert hat ("Warum mache ich mit?" - "Weil du sonst ein Fauststäbchen frißt"), kann der erste Gang starten: Fischstäbchen. Hier bleibt Jimbo auf der Strecke, der, wie ihm leider zu spät einfällt, unter einer Fischallergie leidet. Bei Runde zwei, Rosenkohl, trifft es den ohnehin ewig kränkelnden Wendell ("Wie kann nur aus einem kleinen Kind wie Wendell so viel rauskommen?"); als dritter scheitert Milhouse kläglich an seiner Laktose-Unverträglichkeit.

Unterdessen hat Skinner Wind von dem Treiben bekommen und ermahnt die beiden Initiatoren mit strengen Worten. Für Bart und Nelson ist nun eigentlich alles wieder in Ordnung und sie hätten ihren Wettbewerb sogleich abgebrochen - wäre da nicht Miss Krabappel gewesen. "Ich setze zwanzig Dollar auf Bart", sagt sie zu Skinner, der schließlich mithält. Nach etlichen Schüsseln Flutschi-Wackelpudding sind die beiden Kontrahenten dann so ziemlich am Ende. Zwei Schälchen Pfefferminz-Eis für jeden sollen die Entscheidung bringen, da greift Lisa ein: "Bart, hör auf! Es bringt doch nichts, zu essen bis dir schlecht wird. Hast du denn gar nichts von Dad gelernt?" Die besorgte schwesterliche Ermahnung völlig fehlinterpretierend, schöpft Bart neuen Mut: "Lisa hat recht, Ich habe Homer oft genug zugesehen. Ich schaffe das!" Sein Vorschlag: "Machen wir daraus Hot Dog-Eisbecher! Es sei denn, du willst aussteigen?" wird angenommen. Als Nelson jedoch erfährt, auf was er sich da eingelassen hat ("Eis mit etwas Senf, Ketchup, Remoulade, Sauerkraut, Zwiebeln, Chili und natürlich Käse"), wird es sogar ihm übel - Bart ist Sieger und triumphiert: "Ich bin Bart, Sohn des Homer, und kein Essen kann mich aufhalten!"

Natürlich zeigt Bart auch im Folgenden, daß er der geborene Querulant ist, ob nun bei der alljährlich von der Schule organisierten Kunstausstellung, bei der er Miss Krabappel dadurch verärgert, daß er sich nicht mal die Mühe gemacht hat, seine Leinwand auszupacken, geschweige denn, sie zu bemalen. Daß es dem berühmten Kunstprofessor gefällt ("Ooh! Wie konzeptionell") und er den ersten Preis erhält, nimmt Bart gelassen hin. In der letzten Geschichte schließlich, die den Titel "Bartlose Zeiten" trägt, machen Milhouse und Martin die Erfahrung, das auch ein "kleiner Teufel" wie Bart einen wichtigen Platz im sozialen Gefüge einnimmt ...

Nelsons Erkenntnis, "daß wir ohne die mannigfaltigen Kapriolen von Bartholomew nicht funktionieren", kann der Leser sicher nachvollziehen, schließlich ist der gelbe Tausendsassa nicht umsonst bei jüngeren wie älteren Lesern der beliebteste Charakter der "Simpsons". Das sieht man auch daran, daß der "kleine" Ableger der Simpsons Comics mittlerweile ebenso etabliert ist wie die Hauptserie. Das nächste Heft erscheint am 20. Juli.


Bart Simpson (19)
"Kleiner Teufel"
Panini, Stuttgart, Mai 2005
36 Seiten (farbig), 2,50 Euro
mit Extra: 3 Päckchen Sammelkarten