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NEUERSCHEINUNG/579: 07 - 09/08 · Simpsons Comics (141/142/143) (SB)


Len Wein, Carlos Valenti, Ian Boothby, Phil Ortiz, James W. Bates und andere


Simpsons Comics (141/142/143)



Was tut sich bei den Simpsons? Glücklicherweise befinden sie sich zur Zeit nicht im Wahlkampf, von dem wir durch die Medien ohnehin schon genug mitbekommen. Werfen wir einen Blick auf die vergangenen Wochen ...

"Weine nicht wenn der Regen fällt, Damm Damm!" (Heft 141)

Guten Tag, ich bin Kent Brockman ... und dies ist das Ende der Welt!" - Mit diesen Worten schockt der bekannte Nachrichtensprecher die Öffentlichkeit. Es geht um den Springfielder Staudamm, der schon seit geraumer Zeit reparaturbedürftig ist. Sintflutartige Regenfälle machen die Sanierung des maroden Bauwerks zur absoluten Notwendigkeit, doch im Stadtrat tut sich - nichts. Lisa nimmt die Sache in die Hand und mobilisiert die Kinder und Jugendlichen der Stadt, um den Staudamm notdürftig abzusichern. Die Aktion ist zwar zunächst erfolgversprechend, doch am Ende bricht die Flut sich Bahn. Die Stadt droht bereits in den Wogen unterzugehen, da tut sich von gänzlich unerwarteter Seite Rettung auf. Ein geheimnisvoller Schlund, der sich vor kurzem in Springfields City auftat, dem aber bislang niemand so richtig Beachtung geschenkt hatte, verschluckt die Wassermassen und verhindert so die Zerstörung der Stadt ...

Neben grotesken Szenen, die sich rund um die Flutkatastrophe abspielen - Nachbar Flanders Arche, die zwar den Start hinbekommt, anschließend aber Schlagseite bekommt und Grampa Simpsons rasanter Surf auf den Wogen sind nur zwei Aspekte davon - wird außerdem ein von Kraftwerksbesitzer Burns inszenierter Umweltskandal aufgedeckt.

Im wahrsten Sinne des Wortes familiär wird es in

"Grampa Flanders" (Heft 142)

Grampa Simpson fühlt sich von seiner Familie alleingelassen. Sogar an seinem Geburtstag hat keiner seiner Angehörigen die Geduld, sich seine Geschichten anzuhören, sondern alle fahren lieber ins Kino und lassen den alten Mann allein mit seiner Geburstagstorte zurück. Diese Szene beobachtet Ned Flanders, der sich sogleich des enttäuschten Alten annimmt. Im Unterschied zu den Simpsons sind Flanders Söhne ganz begeistert von seinen Anekdoten und danken schenken ihm uneingeschränkte Aufmerksamkeit. Schließlich sagt Grampa sich ganz von seiner alten Famile los. Homer ist nun der älteste Simpson und muß sich entsprechende Sticheleien anhören. Daher sucht er einen neuen Großvater für seine Familie. Wie der Zufall es will, steht ausgerechnet Mr. Burns für diesen Job zur Verfügung, der auf diese Weise seine Sozialarbeits-Stunden abarbeiten will, die man ihm für einen seiner Atom-Skandale aufgebrummt hat. Anfangs herrscht eitel Sonnenschein und es macht den Eindruck, als seien alle zufrieden. Mr. Burns beschäftigt sich sogar mit dem Simpsons-Nachwuchs und gibt Bart und Lisa Ratschläge für ihr Fortkommen. Doch bald bekommt die Fassade Risse: Die Kinder müssen erkennen, daß Burns sich nur um sie gekümmert hat, um sie für einen Werbespot zu mißbrauchen und auch Grampa fühlt sich bei den Flanders nicht mehr wohl, nachdem er von Ned dazu verdonnert wurde, seine Geschichten kindgerechter zu gestalten. Mittels einer Falle gelingt der "Rücktausch" und am Ende ist die originale Familie Simpson wieder vereint. Grampa darf sogar in aller Ausführlichkeit seine Geschichten erzählen - während die anderen nebenan fernsehen ...

Für dieses Heft muß man übrigens einen Euro mehr auf die Ladentheke legen. Für den Preisanstieg ist ein aufblasbares Plastikschweinchen verantwortlich, das dem Heft beiliegt. Wenn diese "Extras" schon nicht - wie der Name eigentlich suggeriert - umsonst sind, sollten die Verantwortlichen wenigstens Hefte mit und ohne "Extra" anbieten, denn sicherlich hat nicht jeder Simpsons-Leser Verwendung für derlei Beigaben, wird aber, möchte er auf seine Lektüre nicht verzichten, dazu gezwungen, sie zu kaufen.

"Ein Strauss Ideen" (Heft 143)

... kommt in der neuesten Ausgabe der Simpsons-Comics auf die Familie zu. Bevor die Ideen fließen, gibt es jedoch reichlich Probleme, denn Homer hat einem Werbeversprechen Glauben geschenkt und eine Straußenherde gekauft - angeblich soll man mit einer Straußenfarm glänzende Geschäfte machen können. Doch bevor Homer auch nur daran denken kann, mit der Sache Geld zu verdienen, wird er mit einer Reihe von Schwierigkeiten konfrontiert. Abgesehen davon, daß er nicht weiß, wie man mit den Tieren umgeht und daß Lisa es kategorisch ablehnt, die Riesenvögel zu schlachten - was Homer überdies auch gar nicht fertiggebracht hätte - wendet sich eine eisenharte Immobilienmaklerin gegen ihn, die den Wert ihrer Grundstücke im Umkreis um die neue Straußenfarm sinken sieht. Guter Rat ist teuer, denn es gibt tatsächlich ein Gesetz, daß den Betrieb derartiger Anlagen in Wohnvierteln untersagt. Ein Streichelzoo hingegen ist ausdrücklich erlaubt, das findet Lisa nach dem Studium entsprechender Gesetzeswerke heraus und so geht Familie Simpson daran, das heimische Anwesen entsprechend umzugestalten. Wie so oft, läßt sich auch dieses Unternehmen zunächst gut an, um dann im Chaos zu versinken. Auslöser ist der kleine Ralph Wiggum, der sich etwas Straußenfutter in die Hosentaschen gesteckt hat und nun in Panik flüchtet, weil er von den gierigen Vögeln verfolgt wird. Ganz am Ende kann die Famile aber wieder aufatmen, denn der Betreiber einer Texas-Rodeo-Show kauft die Tiere, um seiner Show zu mehr Schwung zu verhelfen und bezahlt obendrein den Schaden.

22. September 2008


Simpsons Comics (141)
"Weine nicht wenn der Regen fällt, Damm Damm!"
Len Wein (Geschichte), Carlos Valenti (Zeichnungen)
Panini, Stuttgart, Juli 2008
44 Seiten, Heft, 2,50 Euro

Simpsons Comics (142)
"Grampa Flanders"
Ian Boothby (Geschichte), Phil Ortiz (Zeichnungen)
Panini, Stuttgart, August 2008
44 Seiten, Heft, 3,50 Euro
Mit Extra: aufblasbares "Spider-Schweinchen"

Simpsons Comics (143)
"Ein Strauss Ideen"
James W. Bates (Geschichte), Phil Ortiz (Zeichnungen)
Panini, Stuttgart, September 2008
44 Seiten, Heft, 2,50 Euro