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ENGLISCH/852: Was tun, sprach Zeus (6) Mindmaps fürs Vokabelchaos (SB)


Lerntips für Unverbesserliche


6. Ordnung ist das halbe Lernen...



"Mindmaps" schaffen Ordnung im Vokabelchaos
u.a. Tricks sich eine Übersicht zu schaffen

Mindmap
heißt übersetzt Gedächtnislandkarte und tatsächlich kann man mit ihrer Hilfe die berüchtigten Eselsbrücken zu manch besonders schwer zu behaltenden Vokabelinseln schlagen. Mit einer möglichst selbst angefertigten Übersichtskarte gelingt es möglicherweise leichter, die gelernten Vokabeln einem bestimmten Themenbereich zuzordnen und miteinander zu verknüpfen. Fällt einem später einmal die gewünschte Vokabel nicht mehr ein, so kann man sich mittels photographischer Rückbesinnung, bzw. aus dem thematischen Zusammenhang heraus, quasi mit einem geistigen Finger auf der gedachten Landkarte bis zu dem gewünschten Wort entlangmanövrieren.

Nun, das läßt sich bedeutend besser vorstellen, wenn man es einmal selbst nachvollzogen hat. Und so wird eine Mindmap hergestellt:

Beim Zeichnen der Gedächtnislandkarte schreibt man zunächst auf Englisch in die Mitte eines DIN A4 Blattes ein bestimmtes Thema, das einen interessiert oder das aus anderen Gründen merkenswert ist. Es könnten Themen sein wie

"night clubbing",
"British transports",
"hobbies"

Man kann aber auch schon als Anfänger ganz simpel mit der ersten Karte anfangen z.B. mit "at home", oder "in my bag":

Notieren sie zunächst das zentrale Thema in der Mitte der Karte und ziehen sie einen farbigen Kreis darum, dann gruppieren sie die verschiedenen Hauptpunkte um dieses Feld herum, die dann wieder in Einzelheiten unterteilt werden.

Fehlt ihnen ein englisches Wort, schreiben sie dieses erst einmal in deutsch auf. Zum Schluß nehmen sie ein Lexikon zuhilfe und tauschen alle deutschen Begriffe gegen die englischen Vokabeln aus.

Zum Thema "at home" gäbe es beispielsweise die folgenden Hauptpunkte:

bathroom
kitchen
sleeping room
dining room
study

Und dazu alle Gegenstände und Einrichtungen, die für den betreffenden Raum (bzw. die weiteren Einzelheiten zu dem spezifischen Punkt) typisch sind:

bathroom: shower, wash bassin, soap, toilet ...
kitchen: oven, grill, table, chairs, cuttlery, sink, fridge, frying pan, kettle...
sleeping room: bed, cupboard, nightdress, pyjamas, bedside table...
dining room: telly, armchairs, carpet, radio...
study: desk, computer, book shelf...
garage: car, gardening tools, lawn mover...

Optischen Lerntypen prägen sich die Gedächtnislandkarte noch besser ein, wenn die Begriffe durch Bilder ergänzt und die einzelnen Punkte mit Pfeilen, Verbindungslinien usw. sinnvoll gestaltet und aufbereitet werden. Man kann Zeichnungen anfügen oder kleine Bilder aus Zeitschriften und Katalogen ausschneiden und aufkleben. Je mehr man ins Detail geht, umso mehr lohnt es sich auch für die Untereinheiten weitere, neue Mindmaps anzulegen (allein die Themen Auto (car) oder Schreibtisch (desk) könnten mehrere Bögen füllen).

Auf diese Weise können Sie sich nach und nach mehrere Mindmaps erstellen und in einem Ringbuch oder Ordner unterbringen.

Die zweite Möglichkeit, Ordnung im vokabelüberfrachteten Großhirn zu schaffen, geschieht unter Zuhilfenahme eines gewöhnlichen Vokabelringbuches mit Register:

Vokabelringbuch

Auf die Registerblätter schreiben Sie wieder Themen, die Sie besonders interessieren, oder die anders relevant sind:

z.B. my room, sports, clothes, hobbies, friends ect.

Auf die Seiten hinter dem Registerblatt sammeln Sie zu jedem Begriff passende Ausdrücke und Redewendungen.

Versuchen Sie dabei nach und nach bestimmte sprachliche Gruppen zu bilden

- gegensätzliche Adjektive

- sinn- und sachverwandte Worte

- Wörter, idiomatische Wendungen, Redewendungen nach Redeabsichten

- Präpositionen

unter der Kategorie "friends" könnte beispielsweise stehen:

sich begrüßen / to greet someone:

hello, nice to see/meet you again
hi, how are you?
long time no see (lange nicht gesehen...)
how's it going
how are you doing
what have you been up to this weather? (wo hast Du denn in letzter Zeit gesteckt?)
fancy meeting you here! (Ach nee, Du bist auch da!)
howaya!

oder:

Sympathie äußern

I think you're great
he's just my type
she's one of the nicest people you could meet
I'm very fond of ...
you turn me on
a friend like you is hard to come by ...

Solche Zuordnungen prägen sich zum einen sehr viel besser ein, wenn man sie selbst angelegt hat, und können zum anderen im Laufe der Zeit immer weiter ergänzt werden, je mehr man liest, lernt, hört oder im Kontakt mit englischsprachigen Personen selbst herausfindet. Und gerade im letzteren Fall können sich diese kleinen Hilfmittel sogar als praktischer Segen erweisen, wenn ein Gespräch ins Stocken kommt und man sein Ringbuch zur Hand hat...

Auf persönlich Notiertes stoßen sie dann vermutlich sehr viel schneller, als beim Stöbern im Wörterbuch ohne weiteren Anhaltspunkt...

Dies sind natürlich nur Anregungen und Vorschläge. Alles, was sich für Sie selbst als gutes Ordnungsschema anbietet und Ihnen sinnvoll erscheint, wird im Ernstfall gute Dienste dabei leisten, dem eigenen Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen. Aber auch schon das bewußte Zuordnen oder auch das Nachdenken darüber, was für Sie selbst sinnvolle Gedächtnisinseln ergibt, wird Ihnen zu einem größeren Zugriff auf wesentlich mehr Vokabeln verhelfen, als Sie das durch stures Pauken je erreichen könnten.


2. Juni 2009