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ASIEN/744: Myanmar/Burma - Festgenommene Reuters-Journalisten müssen sofort freigelassen werden


Gesellschaft für bedrohte Völker - Pressemitteilung vom 13. Dezember 2017

Burma / Myanmar: Zwei Journalisten verhaftet - Appell an Aung San Suu Kyi: Festgenommene Reuters-Redakteure sofort freilassen!


Göttingen, den 13. Dezember 2017 - Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat Burmas Staatsministerin Aung San Suu Kyi aufgefordert, die sofortige Freilassung der beiden festgenommenen einheimischen Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters zu veranlassen. "Wenn es Burmas Regierung mit der Demokratisierung des Landes ernst meint, muss sie zumindest die Pressefreiheit respektieren", erklärte der GfbV-Direktor Ulrich Delius in einem Fax-Schreiben an die Friedensnobelpreisträgerin am Mittwoch. "Sollte Burma den Journalisten einen Spionageprozess machen wollen, dann entwickelt sich das Land zum internationalen Pariah. Denn es lässt seine Armee nicht nur schwerste Menschenrechtsverletzungen verüben, sondern versucht auch noch, diese Verbrechen zu vertuschen."

Die Reuters-Mitarbeiter Ko Kyaw Soe Oo und Ko Wa Lone wurden am Dienstagabend festgenommen. Bei ihrer Durchsuchung wurden Dokumente des Militärs über den umstrittenen Einsatz der Armee gegen Rohingya im Rakhine Staat sowie eine Karte der Region sichergestellt. Den Journalisten drohen langjährige Haftstrafen, sollte es sich bei den Papieren um Geheimdokumente handeln.

"Reuters hat seit der Eskalation der Rohingya-Krise Ende August 2017 besonders intensiv und fundiert über den Konflikt berichtet. Das ist auch entscheidend Ko Kyaw Soe Oo und Ko Wa Lone zu verdanken", sagte Delius. "Es sollte unbedingt geklärt werden, ob die beiden Journalisten gezielt verhaftet wurden, um die Berichterstattung von Reuters zu beeinflussen, oder ob sie zufällig aufgegriffen wurden

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Quelle:
Pressemitteilung vom 13. Dezember 2017
Herausgeber: Gesellschaft für bedrohte Völker e. V.
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E-Mail: presse@gfbv.de
Internet: www.gfbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Dezember 2017

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