Attac Deutschland - Pressemitteilung
Frankfurt am Main, 29. August 2017
Erbschaftssteuer: Statistik zeigt enorme Privilegierung großer Betriebsvermögen
Attac legt Vorschläge für gerechte Reform der Erbschaftssteuer vor
Aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes bestätigen die Kritik von Attac an der ungerechten Erbschaftssteuer: Je höher das vererbte oder verschenkte Betriebsvermögen ist, desto niedriger fällt die prozentuale Steuerbelastung der Erben aus. Das globalisierungskritische Netzwerk fordert daher eine echte Reform der Erbschaftssteuer, die den Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts gerecht wird, Betriebsvermögen angemessen zu besteuern.
Die Auswertung des Bundesamtes zeigt, dass bei Vermögensübergängen ab 20
Millionen Euro der tatsächliche Steuersatz bei nur 3,4 Prozent liegt.
Gesetzlich vorgesehen sind 20 Prozent. Noch extremer sind die Daten bei
Schenkungen - also dann, wenn der Vermögensübergang bereits vor dem Tod
der Eigentümer geregelt wird. Bei Schenkungen von mehr als 20 Millionen
Euro bezahlen die Erben nur 0,7 Prozent Steuern. Mit insgesamt 37
Milliarden Euro machten diese hohen Schenkungen 2016 rund ein Drittel
der gesamten erfassten Vermögensübergänge aus.
(http://t1p.de/Statistik-Erbschaftssteuer)
"Damit wird die eigentliche Steuergesetzgebung auf den Kopf gestellt. Statt größere Vermögen gemäß dem Prinzip der Leistungsfähigkeit stärker zu belasten, werden sie faktisch freigestellt", sagt Attac-Steuerexperte Alfred Eibl. "Eine solche Schieflage ist unerträglich und zerstört unsere Gesellschaft. Jahrelang abzuwarten, bis wieder Fälle bis zum Bundesverfassungsgericht durchgeklagt worden sind, ist unzumutbar."
Die Daten des Bundesamtes beziehen sich auf das Jahr 2016. Vorausberechnungen der Bundesregierung im aktuellen 26. Subventionsbericht zeigen indes, dass sie durch die Reform der Erbschaftssteuer keine grundsätzliche Veränderung erwartet.
Attac hat während des Gesetzgebungsverfahrens wiederholt kritisch auf die fortdauernde Privilegierung großer Betriebsvermögen hingewiesen. Das Netzwerk hat einen Alternativvorschlag entwickelt, dessen Grundsätze lauten:
Weitere Informationen:
Pressemitteilung "Attac legt Vorschlag für gerechte Erbschaftssteuer
vor" (2016)
www.attac.de/presse/detailansicht/news/attac-legt-vorschlag-fuer-gerechte-erbschaftssteuer-vor/
Kampagne "Nein zu dieser Reform der Erbschaftssteuer"
http://www.attac.de/kampagnen/umverteilen/erbschaftssteuer/
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Quelle:
Attac Deutschland, Pressestelle
Post: Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel.: 069/900 281-31; Fax: 069/900 281-99
E-Mail: presse@attac.de
Internet: www.attac.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 30. August 2017
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