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ATTAC/723: Finanzmarktkrise - Attac zu Ackermann-Forderung


Attac Deutschland - Pressemitteilung vom 18. März 2008

* Verluste für die Steuerzahler, Gewinne für die Aktionäre?

* Attac fordert stärkere Regulierung der Finanzinstitutionen


Das globalisierungskritische Netzwerk Attac begrüßt das Eingeständnis von Deutsche-Bank-Chef Joseph Ackermann, dass die Selbstregulierung freier Finanzmärkte nicht ausreicht. "Es freut uns, dass selbst ein marktradikaler Bankmanager wie Ackermann in dieser Hinsicht lernfähig ist", sagte Stephan Schilling vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis.

"Unverschämt aber ist, dass er die Folgen der verfehlten neoliberalen Finanzmarktpolitik nun auf die Allgemeinheit abwälzen will, sonst aber alles beim Alten lassen will. Es kann nicht sein, dass die Steuerzahler die Verluste und Risiken übernehmen, die durch die Finanzmarktkrise entstanden sind, die Gewinne in guten Zeiten aber weiterhin allein den Aktionären gehören sollen."

Attac fordert, die jetzt notwendigen Rettungsmaßnahmen für die Banken an einen grundsätzlichen Politikwechsel zu koppeln, der endlich Schluss macht mit dem Märchen des Segens freier Kapitalmärkte. "Sektoren wie die Bankenbranche, deren Krisen die ganze Volkswirtschaft in Gefahr bringen und bei denen deshalb regelmäßig der Staat einspringen muss, gehören unter stärkere demokratische Kontrolle", sagte Stephan Schilling. Die Regulierung der Finanzinstitutionen müsse verschärft werden. "Auf jeden Fall muss der Bankensektor - zum Beispiel durch die Bildung eines neuen Fonds - für die Kosten möglicher Rettungsaktionen selbst aufkommen. Das ist das mindeste."


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Quelle:
Pressemitteilung vom 18.03.2008
Pressesprecherin Attac Deutschland
Frauke Distelrath
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. März 2008