Flüchtlingsrat Hamburg - 23.01.208
Geflüchtete mit subsidiärem Schutz fordern: Familienleben für Alle! Keine Aussetzung des Familiennachzugs!
Pressemitteilung von Familienleben für Alle vom 22. Januar 2018
Wir, eine Gruppe von Geflüchteten mit subsidiärem Schutz, haben heute vor dem Bundestag gegen die Pläne der zukünftigen Groko protestiert. Die CDU/CSU will unseren Familiennachzug weiter aussetzen und nur in Härtefällen 1000 Menschen pro Monat einreisen lassen. Die SPD stellt sich nicht dagegen, weil sie regieren möchte.
Wir haben uns auf die jetzige Gesetzeslage verlassen. Es steht in allen
Briefen, mit denen uns die Bescheide des Bundesamtes für Migration und
Flüchtlinge zugeschickt wurden, dass wir ab dem 16. März 2018 einen
Anspruch auf Familiennachzug haben.
Als wir nach Deutschland kamen, waren wir im Glauben, wir könnten bald
unsere Familien nachholen und zusammen in Sicherheit leben. Denn so stand
es im Gesetz. Dann hieß es plötzlich, nein, ihr könnt eure Familie erst in
zwei Jahren nachholen. Wir fühlten uns zum ersten Mal betrogen. Wir wollen
nicht, dass uns das jetzt ein zweites Mal passiert.
"Das geht überhaupt nicht mehr. Insbesondere hier in einem freiheitlichen
menschlichen toleranten Rechtsstaat" sagen Almousa Fteim und Moumal Malas,
zwei der Betroffenen und erklären:
"Wir werden weiter protestieren bis die Mehrheit der Abgeordneten des
Bundestages uns klar garantieren, dass wir unsere Familien ab dem 16. März
2018 ohne Einschränkungen nachholen können, so wie es uns in unseren
Bescheiden versprochen wurde."
Auch die Abgeordneten des Parlaments sind dem Grundgesetz verpflichtet, wo
in Artikel 6 der besondere Schutz von Ehe und Familie als Grundrecht
festgeschrieben ist. Auch sie müssen sich an das Grundgesetz halten.
Unsere Kinder brauchen ihre Eltern und wir brauchen unsere Kinder und
unsere Ehepartner/innen. Viele von uns sind schon seit mehreren Jahren von
ihnen getrennt."Können sich die Abgeordneten des Bundestags vorstellen, wie
es ihnen an unserer Stelle gehen würde?" fragt Makkieh Alshami.
Wir apellieren an die Abgeordneten der CDU, CSU, SPD, FDP, GRÜNEN und die
Linke: Lassen Sie uns in Ihre Gesellschaft integrieren und unser Leben
wiederaufbauen!
Der AfD (ihren Abgeordneten und Wählern) möchten wir sagen, dass wir keine
Untermenschen sind - hören Sie auf, gegen uns zu hetzten. Es ist genug! Wir
sind Menschen und haben auch gute Seiten.
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Quelle:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Januar 2018
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