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STANDPUNKT/330: Sipri-Zahlen - Der Trend des Militärischen ist ungebrochen (NaturFreunde)


NaturFreunde Deutschlands - 29. April 2019

Sipri-Zahlen: Der Trend des Militärischen ist ungebrochen


Berlin - Das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri hat die neuesten Zahlen zu den weltweiten Militärausgaben im Jahr 2018 veröffentlicht. Demnach wurden weltweit 1,82 Billionen US-Dollar für Rüstung ausgegeben, das ist der höchste Wert seit dem Jahr 1988. Doch jede militärische Ausrichtung entfalte eine Dynamik, die nicht berechenbar und kaum zu stoppen sei, warnt Michael Müller, Bundesvorsitzender der NaturFreunde Deutschlands:

"Hinter der Aufrüstung steckt ein so altes wie falsches Denken, wonach ein Land, welches eine weltpolitische Rolle spielen möchte, militärisch hochgerüstet sein muss. Bei der Rüstung geht es immer um Machtpolitik.

Allerdings steht die Menschheit angesichts des Zusammenbruchs der bisherigen Rüstungskontrollarchitektonik (INF-Vertrag), neuer Raketentechnologien und des beschleunigt voranschreitenden Klimawandels vor der Gefahr eines doppelten Selbstmords - des schnellen durch Atomwaffen und des langsamen durch die ökologische Selbstzerstörung. Diese Gefahren müssen heute bekämpft werden, damit sie nicht in neue Katastrophen führen. Wir stehen nur 'am Rande des Friedens'.

Die Eskalationsdynamik des Militärischen muss gebrochen werden, auch im Interesse der Demokratie. Jede militärische Ausrichtung entfaltet eine Dynamik, die nicht berechenbar und kaum zu stoppen ist. Wir müssen den Wahnsinn der Hochrüstung stoppen und fordern deshalb Abrüstung statt Aufrüstung."

Laut Sipri ist Deutschland in der Rangliste der weltweiten Rüstungsausgaben von Platz neun auf Platz acht vorgerückt und liegt nur noch geringfügig hinter der Atommacht Großbritannien. Spitzenreiter bleiben die USA mit weitem Abstand zu China, Saudi-Arabien und Indien. Russland liegt auf Platz sechs.

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Quelle:
Presseinformation vom 29.04.2019
Herausgeber: NaturFreunde Deutschlands
Der politische Freizeitverband
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Telefon: 030/29 77 32 65, Fax: 030/29 77 32 80
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veröffentlicht im Schattenblick zum 30. April 2019

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