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STANDPUNKT/580: Friedensorganisation fordert Abrüstung und Rüstungskontrolle statt Wettrüsten (IPPNW)


IPPNW Pressemitteilung vom 28. April 2025
Deutsche Sektion der Internationalen Ärzt*innen für die Verhütung des
Atomkrieges/Ärzt*innen in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW)

IPPNW fordert Abrüstung und Rüstungskontrolle statt Wettrüsten

SIPRI-Bericht


Die Friedensorganisation IPPNW kritisiert die um 28 Prozent auf 88,5 Milliarden gestiegenen deutschen Militärausgaben scharf. Damit belegt Deutschland inzwischen weltweit den vierten Platz der Rüstungs-Weltrangliste - hinter den USA, China und Russland. Vor allem die Kriege in der Ukraine und in Gaza trieben die Rüstungsausgaben weltweit nach oben.

"Die Aufrüstung mit immer mehr Waffen macht die Welt nicht sicherer, sondern schürt Konflikte und Kriege. Zudem verursachen Militär und Rüstungsindustrie enorme Treibhausgase - in Übung und Einsatz. Stattdessen fordern wir neue Vereinbarungen zu Rüstungskontrolle und Abrüstung", erklärt die IPPNW-Vorsitzende Dr. Angelika Claußen.

Sipri-Forscher Xiao Liang erklärt bei der Vorstellung des Berichts, dass die Steigerung der Militärausgaben oft zulasten anderer Bereiche gehe. Die daraus folgenden "wirtschaftlichen und sozialen Zielkonflikte" könnten in den kommenden Jahren erhebliche Auswirkungen auf die Gesellschaften haben. Die IPPNW hatte bereits im März die zusätzlichen Aufrüstungspläne, die die neue Koalition noch mit der alten Bundestagsmehrheit beschlossen hatte, kritisiert: Die potentiell unbegrenzte Aufrüstung verknüpft mit gedeckelten Mitteln für Infrastruktur führe in der Zukunft zu einer Situation, in der ein vollkommen überdimensionierter Rüstungshaushalt die Gestaltungsmöglichkeiten für Soziales, Gesundheit, Bildung, Klimaschutz und viele andere wichtige Anliegen vernichtet.

Rüstungswettläufe zwischen konkurrierenden Mächten bergen die Gefahr, dass der nächste Krieg vorbereitet wird. Wer an Stabilität in Europa interessiert ist, muss schon jetzt konkrete Vorschläge für Rüstungskontrolle machen und die Anbahnung eines neuen Abrüstungsprozesses in Europa vorbereiten.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 28. April 2025
Deutsche Sektion der Internationalen Ärzt*innen für die Verhütung des
Atomkrieges/Ärzt*innen in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW)
Frankfurter Allee 3, 10247 Berlin
Telefon: 030 / 698 07 40, Fax: 030 / 693 81 66
E-Mail: kontakt@ippnw.de
Internet: www.ippnw.de

veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 2. Mai 2025

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