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PREIS/157: Humboldtianerin Katharina Schultens ist Leonce-und-Lena-Preisträgerin (idw)


Humboldt-Universität zu Berlin - 27.03.2013

Humboldtianerin Katharina Schultens ist Leonce-und-Lena-Preisträgerin

Bedeutendster Literaturpreis für junge Autorinnen und Autoren auf dem Gebiet der Lyrik im deutschsprachigen Raum vergeben / Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis für Tobias Roth, wissenschaftlicher Mitarbeiter im SFB 644 "Transformationen der Antike"



Katharina Schultens, Geschäftsführerin der Graduate School of Analytical Sciences Adlershof (SALSA) ist mit dem Leonce-und-Lena-Preis der Stadt Darmstadt ausgezeichnet worden. Einer der beiden Wolfgang-Weyrauch-Förderpreise ging zudem an Tobias Roth, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Berliner Sonderforschungsbereich 644 "Transformationen der Antike". Mit dem Leonce-und-Lena-Preis ist ein Preisgeld von 8.000 Euro verbunden, die Wolfgang-Weyrauch-Förderpreise sind mit 4.000 Euro dotiert.

Der Leonce-und-Lena-Preis gilt als der bedeutendste Literaturpreis für junge Autorinnen und Autoren auf dem Gebiet der Lyrik im deutschsprachigen Raum. Benannt nach dem Lustspiel Georg Büchners, wird er seit 1968 im Rhythmus von zwei Jahren an einen Nachwuchslyriker oder eine Nachwuchslyrikerin vergeben. Er ging aus dem Wettbewerb Literarischer März hervor. Insgesamt wurden für den diesjährigen Leonce-und-Lena-Preis 469 Bewerbungen eingereicht.

Katharina Schultens
Katharina Schultens, geboren 1980 in Rheinland-Pfalz, lebt mit ihrem Sohn in Berlin-Kreuzberg. Sie studierte Kulturwissenschaften mit Schwerpunkt Literatur in Hildesheim, St. Louis und Bologna. Seit 2006 ist sie an der Humboldt-Universität zu Berlin tätig, u.a. als persönliche Referentin des Vizepräsidenten für Forschung. Seit 2012 ist Katharina Schultens Geschäftsführerin der Graduate School of Analytical Sciences Adlershof an der Humboldt-Universität.
Sie ist bereits mehrfach für ihre Lyrik ausgezeichnet worden: mit dem Förderpreis zum Kunstpreis des Landes Rheinland-Pfalz (2009), dem Georg-K.-Glaser-Förderpreis (2007) und dem Martha-Saalfeld-Förderpreis (2005). 2004 erschien ihr Lyrikband "Aufbrüche", 2011 der Gedichtband "gierstabil". Zudem hat sie umfangreich in Zeitschriften und Anthologien veröffentlicht.
In ihrer Gedichtreihe über das Verhältnis zwischen Mensch und Wirtschaft spielt Schultens mit der Mehrdeutigkeit englischer Begriffe und macht aus ihnen Stolperfallen, die in semantische Abgründe führen, wie die Süddeutsche Zeitung schreibt - so scheint etwa im gleichnamigen Gedicht am Grund von "dark pools", also anonymen Handelsplattformen, Dantes Hölle auf.

Die Jury, darunter Sibylle Cramer, Kurt Drawert, Ulrike Draesner, Jan Koneffke und Joachim Sartorius, schreibt in ihrer Begründung zur Preisvergabe: "Ausgezeichnet mit dem Leonce-und-Lena-Preis 2013 wird eine Gedichtreihe, die auf mutige und innovative Weise ein Kernstück der zeitgenössischen Welt in Blick und Sprache nimmt: das unter das System der Wirtschaft gekippte Subjekt."

Tobias Roth
Tobias Roth, geboren 1985 in München, hat Germanistik, Linguistik, Kunstgeschichte und Komparatistik in Freiburg i.Br. und Berlin studiert. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Berliner Sonderforschungsbereich 644 "Transformationen der Antike" mit einem Projekt zum italienischen Philosophen der Renaissance, Giovanni Pico della Mirandola. Seit 2011 ist Tobias Roth Herausgeber der Berliner Renaissancemitteilungen, seit 2012 im Vorstand der Internationalen Wilhelm-Müller-Gesellschaft. Seine Essays und Rezensionen erscheinen in Onlinefeuilletons wie fixpoetry.com und klassik.com. 2007, 2009 und 2011 wurden seine Texte im internationalen Essay-Wettbewerb der Goethe-Gesellschaft in Weimar ausgezeichnet. 2010 und 2012 war Tobias Roth Nachwuchsautor der Literaturstiftung Bayern.
In Roth's Gedichten zeigt die Sprache nicht nur ihre schöpferische, sondern auch ihre bewahrende Kraft als kulturelles Gedächtnis. Italienische Malerei und antike Vorbilder dienen als Kulisse für sinnliche Poesie voller Farben. Sein erster Gedichtband "Aus Waben" erscheint im Frühling 2013 im Verlagshaus J. Frank Berlin.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution46

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Humboldt-Universität zu Berlin, Constanze Haase, 27.03.2013
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. April 2013