Schattenblick →INFOPOOL →EUROPOOL → POLITIK

SOZIALES/160: Internationaler Frauentag - Heute für morgen Zeichen setzen (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 7. März 2014

Internationaler Frauentag: Heute für morgen Zeichen setzen - für ein sozial gerechtes Europa für Männer und Frauen



Berlin, 07.03.2014 - Das politische Krisenmanagement aus Spardiktaten, Sozialkürzungen und Abbau von ArbeitnehmerInnenrechten hat in vielen europäischen Ländern zu einer wirtschaftlichen Talfahrt geführt. Diese Politik geht besonders zu Lasten von Frauen: Sie mindert ihre Chancen am Arbeitsmarkt, kappt notwendige öffentliche Dienstleistungen wie Kinderbetreuung und Pflegeeinrichtungen und führt zu vermehrter Beschäftigung zu Niedriglöhnen unter prekären Bedingungen. Frauen werden in überholte Rollenbilder und eine überwunden geglaubte Aufgabenteilung zwischen den Geschlechtern gedrängt.

Diese Politik ist kein Zukunftskonzept. Sie verhindert, wofür die Europäische Union von Beginn an steht: Die tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern, die 1957 in den Römischen Verträgen als Grundsatz "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit" verankert wurde. "Gleichstellung ist nicht nur eine Frage der wirtschaftlichen und sozialen Verantwortung, sie ist vor allem eine Frage der Gerechtigkeit", betont Stefanie Nutzenberger, Bundesvorstandsmitglied der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di).

Am Internationalen Frauentag setzen Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter dafür ein Zeichen: "Wir unterstützen das Ziel der Europäischen Union, die wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen zu fördern. Frauen müssen die gleichen Chancen am Arbeitsmarkt haben wie Männer, sie müssen ihren Lebensunterhalt eigenständig durch eine Existenz sichernde Beschäftigung bestreiten können", bekräftigt Nutzenberger. Dass dies in Deutschland noch immer keine Selbstverständlichkeit ist, zeigten die neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes, nach denen deutlich über 50 Prozent der Frauen ihren Lebensunterhalt nicht durch eigene Erwerbstätigkeit sichern können.

"Wir wollen die Gleichstellung von Frauen und Männern durch verbindliche und wirksame europäische Regelungen vorantreiben: bei der Durchsetzung von gleichem Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit, bei der Gleichstellung auf dem Arbeitsmarkt, durch mehr Frauen in Führungspositionen und durch eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Dafür hat Europa unverzichtbare Impulse geliefert, die wir auch in Zukunft brauchen", so Nutzenberger weiter.

ver.di wirbt für ein politisch vereintes, demokratisches und sozial gerechtes Europa, das auch seine gleichstellungspolitischen Ziele umsetzt. Die Europawahl 2014 stellt die politischen Weichen für die kommenden fünf Jahre. Sie gilt es zu nutzen, damit Europa zusammenhält und sich aus der Krise heraus weiter entwickelt - in eine gute Zukunft für Männer und Frauen. Das Frauenwahlrecht gehört zu den Forderungen, für die der Internationale Frauentag von Beginn an stand. Im Jahr der Europawahl ruft ver.di dazu auf, am 25. Mai 2014 von diesem Wahlrecht Gebrauch zu machen.

*

Quelle:
Presseinformation vom 07.03.2014
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Christoph Schmitz - ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin
Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
E-Mail: pressestelle@verdi.de
Internet: www.verdi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. März 2014