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AGRAR/1206: Erklärung von Bauernverbänden aus aller Welt zu WTO (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 21. Juni 2007

Irischer und Deutscher Bauernverband übergeben Resolution an Bundesregierung

Gemeinsame Erklärung von Bauernverbänden mit 165 Millionen Mitgliedern


Unter der Federführung des europäischen Bauernverbandes COPA haben Bauernverbände aus der ganzen Welt - von Burkina Faso bis Indien - eine gemeinsame Erklärung zu WTO verabschiedet. In der Erklärung fordern die europäischen Bauern faire Handelsregeln, die der Bedeutung einer nachhaltigen Landwirtschaft Rechnung tragen. Während in Potsdam die sogenannten "G4" (EU, USA, Brasilien und Indien) eine Einigung in Handelsfragen beraten, übergaben der Deutsche Bauernverband (DBV)und der Irische Bauernverband diese Erklärung an Dr. Bernd Pfaffenbach, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium und Koordinator der Bundesregierung für Handelsfragen.

DBV-Vizepräsident Norbert Schindler und der Generalsekretär Dr. Helmut Born, sowie der Präsident Padraig Walshe und der Generalsekretär Michael Berkery vom Irischen Bauernverband appellierten dabei an die Bundesregierung als amtierende Ratspräsidentschaft, die Belange der europäischen Land- und Ernährungswirtschaft in den laufenden WTO-Verhandlungen nicht einseitig als Verhandlungsmasse einzusetzen. Die EU habe bereits ein substanzielles Angebot gemacht. Von anderen führenden WTO-Mitgliedern wie den USA, Brasilien und Indien dagegen gebe es bisher kein werthaltiges Gegenangebot. Die Präsidenten erinnerten an die den EU-Landwirten gemachte feste Zusicherung, dass sich die Minister auf keinen Handelsdeal einlassen würden, der über die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik aus dem Jahr 2003 hinausgeht.

Die Bauernverbände warnten davor, die nachhaltige bäuerliche Landwirtschaft durch Handelsregeln zu untergraben, die nur im Interesse einiger weniger großer Agrarexporteure festgelegt würden. In der gemeinsamen Erklärung der Verbände mit 165 Millionen Landwirten als Mitglieder wird ausdrücklich betont, dass alle WTO-Mitglieder das Recht haben müssen, den nicht-handelsbezogenen Anliegen wie Umwelt- oder Tierschutz gerecht zu werden sowie eine angemessene Anzahl von Produkten als sensibel einzustufen, um Verwerfungen auf den heimischen Märkten zu vermeiden. Der Erhalt eines wirksamen Außenschutzes, gerade für sensible Produkte wie zum Beispiel Milch, Rindfleisch oder Zucker, sei für Zukunftsperspektiven nachhaltig wirtschaftender Bauernfamilien unerlässlich, betonten die Bauernverbände.

Die gemeinsame Erklärung "WTO-Gespräche stören nachhaltige Entwicklung" finden Sie auf unserer homepage unter "www.bauernverband.de.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 21. Juni 2007
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Juni 2007