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AGRAR/1227: Europäische Landwirtschaft muß ihr Potential nutzen! (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 31. Oktober 2007

Europäische Landwirtschaft muss ihr Potential nutzen!

Erwartungen der Gesellschaft an die Landwirtschaft bleiben hoch


Es gibt bei den Landwirten wie auch in der Verarbeitungsindustrie eine große Bereitschaft, auf die neuen Rahmenbedingungen unternehmerisch und marktorientiert zu reagieren. Voraussetzung sei jedoch, dass die bei der EU-Agrarreform gemachten Zusagen eingehalten werden und ausreichende Rechts- und Planungssicherheit geboten wird. Dies umso mehr, als weltweit eine kräftige Nachfrage nach Nahrungsmitteln und regenerativen Energien besteht und die Versorgungssicherheit eine neue Wertschätzung erfährt. Wichtigste These sei, dass die europäische Landwirtschaft ihr Potential nutzen muss, betonte der Stellvertretende Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Adalbert Kienle, auf der Plenartagung des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses (EWSA) in Brüssel. Kienle war als Berichterstatter für die Sondierungsstellungnahme "Health Check und Zukunft der Gemeinsamen Agrarpolitik nach 2013" tätig, die die Europäische Kommission beim EWSA erbeten hatte.

Beim "Health Check", wofür am 20. November 2007 die Vorschläge der Europäischen Kommission vorgelegt werden, komme es vordringlich auf die Vereinfachung der Verwaltungsvorschriften für die Administration der Prämien und der Durchführung der Cross-Compliance-Auflagen an. Damit Cross Compliance nicht ständiger Unruheherd bleibe, sei es jedoch auch wichtig, dass die Landwirte zum Prinzip des Cross Compliance stehen, heißt es in der Stellungnahme des EWSA. Allgemein werde das Auslaufen der Quotenregelung bei Milch zum 31. März 2015 erwartet. Doch seien viele von der Natur benachteiligte Regionen auf die Milcherzeugung angewiesen, weshalb zeitgerechte Vorschläge zur Sicherung der Produktion in diesen Gebieten zu erarbeiten seien, forderte der EWSA.

Die Erwartungen der europäischen Gesellschaft an die Landwirtschaft sind und bleiben hoch, wurde in der Plenartagung des EWSA betont. Die von der Gesellschaft erwünschte Multifunktionalität der Landwirtschaft sei aber nicht ohne weiteres mit einer immer weiteren Liberalisierung in Einklang zu bringen. Angesichts der Wahrscheinlichkeit künftig wesentlich stärkerer Marktschwankungen und Instabilitäten stehe die EU auch künftig in der Pflicht, über Instrumente zur Stabilisierung der Agrarmärkte zu verfügen. Nachdrücklich zeigte sich der EWSA davon überzeugt, dass die Direktzahlungen an die landwirtschaftlichen Betriebe auch in einer reformierten Agrarpolitik nach 2013 unverzichtbar seien. Um die öffentliche Akzeptanz zu erreichen und zu sichern, müssten Direktzahlungen funktionsorientiert begründet werden. Auf dieser Zeitachse werde auch die zweite Säule eine noch größere Bedeutung erlangen.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 31. Oktober 2007
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 6. November 2007