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AGRAR/1257: Gemeinsam für stabile und hohe Milchpreise (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 31. Januar 2008

Gemeinsam für stabile und hohe Milchpreise

Milchexperten der europäischen Bauernverbände trafen sich in Berlin


Auf Einladung des Deutschen Bauernverbandes (DBV) fand während der Grünen Woche ein Gespräch mit den Milchexperten der Bauernverbände aus Frankreich, Österreich, Finnland, dem Vereinigten Königreich, Irland, den Niederlanden, Dänemark und Deutschland statt. Aufgrund des Rückzuges der Politik aus dem Marktgeschehen und der zunehmenden Bedeutung der internationalen Milchmärkte für die Preisentwicklung auf dem europäischen Binnenmarkt wurde ein verstärkter Austausch von Marktinformationen vereinbart. In allen vertretenen Ländern stiegen die Milchpreise in 2007 deutlich an. Auch für das Jahr 2008 wird eine positive Entwicklung erwartet. Allerdings hat sich in allen Ländern gezeigt, dass gerade zum Jahresende der sogenannte Spotmarkt großen Schwankungen unterworfen war. Insbesondere die Preise für Butter und Magermilchpulver reagieren sehr schnell auf Marktveränderungen.

Es bestand Einigkeit darüber, dass der Quotenausstieg 2015 mit flankierenden Maßnahmen zu begleiten ist. Unterstützung fand die vom DBV vorgeschlagene Finanzierung der Begleitmaßnahmen durch die Einrichtung eines aus eingesparten Agrarmitteln gespeisten EU-Milchfonds. Kritisch bis ablehnend wurde hingegen der Vorschlag der EU-Kommission bewertet, Begleitmaßnahmen über den sogenannten Artikel 69 zu finanzieren. Um auch zukünftig auf Marktstörungen reagieren zu können, wurden von den Milchexperten der Bauernverbände die Erhaltung und der Ausbau der privaten Lagerhaltung gefordert. Für eine Erhöhung der Milchquoten zum 1. April 2008 sprachen sich die Bauernverbände aus Irland, dem Vereinigten Königreich, Dänemark und Holland aus. Man verspricht sich dadurch eine deutliche Entkapitalisierung der Quote - eine Steigerung der Milchproduktion im gleichen Umfang wird eher nicht erwartet. Trotz der guten Milchpreise von 37 bis 40 Cent ist die Milchproduktion im Vereinigten Königreich weiter rückläufig. Für das Jahr 2007/08 wird eine Quotenausnutzung von 92 bis 93 Prozent erwartet, Quotenkosten fallen damit kaum mehr an. Dagegen geht man in Irland von einer Überlieferung der Quoten im laufenden Milchwirtschaftsjahr von 2 bis 3 Prozent aus. Die Quotenkosten liegen in einigen Übertragungsgebieten zwischen 25 und 45 Cent. In Frankreich wird trotz des Anstiegs der Milchproduktion mit einer Unterlieferung der Quoten gerechnet. Zudem hat Frankreich den Handel mit Milchquoten flexibilisiert. Zu einem vom Staat festgesetzten Preis von 15 Cent pro Kilogramm Milchquote kann nun Quote auf Départementsebene gehandelt werden.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 31. Januar 2008
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Februar 2008