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MELDUNG/085: Informatiker der Uni Bremen arbeiten an dezentralen Lösungen für den Mobilfunk (idw)


Universität Bremen - 30.09.2013

Informatiker der Uni Bremen arbeiten in einem EU-Projekt an dezentralen Lösungen für den Mobilfunk

Um das rasant steigende Datenvolumen im Mobilfunk bewältigen zu können, hat die EU das Projekt iJOIN gestartet. Das Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik (TZI) der Universität Bremen arbeitet darin gemeinsam mit elf internationalen Partnern an einer Lösung für diese Herausforderung der Zukunft.



Im Projekt sollen dezentrale kleinere Funkzellen, die über die Cloud gesteuert werden, die heute üblichen großen Mobilfunkmasten ergänzen. Es sind vor allem die Nutzer von Smartphones und Tablets, die immer datenintensivere Applikationen wünschen - Downloads von Videos oder Livestreams von Fußballspielen. Experten erwarten bis 2020 eine mehr als 1.000-fache Steigerung des Datenvolumens. "Im 30-monatigen EU-Projekt iJOIN schaffen wir die technischen infrastrukturellen Voraussetzungen dafür, dass Nutzer von Smartphones oder Tablets jederzeit mobil, kostengünstig und energiesparend auf alle ihre Anwendungen zugreifen können", erklärt Armin Dekorsy, Professor für Nachrichtentechnik am TZI. Das Projekt ist mit einem Budget von 3,7 Millionen Euro ausgestattet und bringt im Konsortium Netzbetreiber, Infrastruktur- und Endgerätehersteller, Cloud-Betreiber sowie Universitäten zusammen.

Die zentrale Frage für die Mobilfunktechnologie ist, wie sich hohe Datenraten mit möglichst wenig Energieverbrauch flächendeckend und kostengünstig ermöglichen lassen. Der Trend geht in Richtung Dezentralisierung. Es soll nicht immer mehr große Mobilfunkmasten geben, sondern viele neue sogenannte Small Cells, welche untereinander und mit der "Cloud" kooperieren. Sie haben einen Radius von weniger als 50 Metern und können in Laternen oder kleinen Computern mit Antenne stecken. Je nach aktuellen Anforderungen wird ein Teil der Netzfunktionalität von den kooperierenden Small Cells in die Cloud verlagert und umgekehrt. Die Aufgabe für die Nachrichtentechnik besteht darin, das neue Zusammenspiel der zukünftig vielen kleineren Funkzellen untereinander und mit der Cloud verlässlich zu garantieren. Die Lösung nennt sich Radio Access Network (RAN) as a Service. Mit der Leitung dieses Arbeitspaketes im Bereich der Übertragungstechnik durch Dirk Wübben, Senior Researcher der Arbeitsgruppe Nachrichtentechnik, übernimmt das TZI im Projektkonsortium eine zentrale Rolle.

Weitere Informationen unter:
http://www.ict-ijoin.eu

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution59

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Bremen, Angelika Rockel, 30.09.2013
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Oktober 2013