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MELDUNG/115: Tagungsbericht zum Thema "Deutscher Kolonialismus in Ghana" erschienen (idw)


Universität Flensburg - 30.11.2011

Historikerin aus Flensburg veranstaltet Tagung über den Deutschen Kolonialismus in Ghana


Prof. Dr. Bea Lundt von der Universität Flensburg veranstaltete in Zusammenarbeit mit den afrikanischen Wissenschaftlern Dr. Samuel Ntewusu sowie Dr. Wazi Apoh, beide University of Ghana vom 29.9.-1.10. in Ghana eine Tagung zum Thema "German Colonialism in West Africa. Die Publikation der Erträge der Tagung ist in Vorbereitung, weitere Konferenzen sind geplant. Der Tagungsbericht erschien soeben in H-Soz-und-Kult.

Im Zusammenhang mit der Entwicklung einer globalgeschichtlichen Perspektive sowie postkolonialer Studien ist die Zeit des Deutschen Kolonialismus in Afrika von grossem Interesse. Selten aber sind afrikanische Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen an diesen Forschungen beteiligt; auch auf den Historikertagen sind sie wenig vertreten. Dabei ist das Interesse der Historiker und Historikerinnen in Afrika groß, jene kolonialen Einflüsse, aus denen sie sich nach dem 2. Weltkrieg befreiten und die zur Herausbildung ihrer heutigen Länder geführt haben, wissenschaftlich zu durchdringen, zu kommentieren und die Ergebnisse mit europäischen Forschern und Forscherinnen auszutauschen.

Die Historikerin Prof. Dr. Bea Lundt, Universität Flensburg, hat daher vom 29.9.-1.10. in Ghana eine Tagung zum Thema "German Colonialism in West Africa. Implications for German-West African Partnerschip in Development" veranstaltet in Zusammenarbeit mit den afrikanischen Wissenschaftlern Dr. Samuel Ntewusu Aniegye (Institute of African Studies) sowie Dr. Wazi Apoh (Department of Archaelogy and Heritage Studies), beide von der University of Ghana in Legon bei Accra. Frau Lundt lehrte im September/Oktober als Visiting Professor an der University of Education in Winneba/Ghana, wo auch die Konferenz stattfand. Fünfzehn Teilnehmer, vor allem aus Ghana, aber auch aus Nordamerika, Kamerun, Deutschland und Holland stellten eigene Forschungen vor und diskutierten mit ca. 50 Interessierten über die Langzeitauswirkungen des deutschen Kolonialismus auf das heutige Westafrika. Vertreten waren die Disziplinen Geschichte, Politik, Archäologie und Sprachwissenschaften. Obwohl Ghana 1957 die Unabhängigkeit von der britischen Kolonialmacht erkämpfte, sind die Auswirkungen der deutschen Kolonialzeit dort sehr prägend. So wurden die Ergebnisse von Grabungen dokumentiert, die seit einigen Jahren in der Voltaregion deutsche Kolonialgebäude rekonstruieren; geplant ist die Einrichtung von Erinnerungszentren. Die Publikation der Erträge der Tagung ist in Vorbereitung, weitere Konferenzen sind geplant. Der Tagungsbericht erschien soeben in H-Soz-und-Kult.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution134


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Flensburg, Dr. Helge Möller, 30.11.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Dezember 2011