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BUNTE WELT/457: Schüler finden ihre Stärken im Erlebnisparcours (Stadt Herten)


Stadt Herten

"komm auf Tour - meine Stärken, meine Zukunft"

Schüler finden ihre Stärken im Erlebnisparcours


Herten. Kurz vor dem Schulabschluss überstürzt eine Ausbildung zu suchen, macht auf lange Sicht wenig Sinn. Hunderte Berufe, für die man sich entscheiden kann, doch herauszufinden welcher der Richtige ist, erfordert mehr als eine übereilt Entscheidung? Bei der Aktion "komm auf Tour - meine Stärken, meine Zukunft" entdecken 500 Hertener Schüler der 7. und 8. Klassen darum schon jetzt ihre Stärken und machten sich Gedanken über Beruf und Lebensplanung.
Bürgermeister Dr. Uli Paetzel war als Schirmherr der Veranstaltung in der Heizzentrale auf dem Zukunftsstandort Ewald dabei.

Eine chaotische Wohnung muss aufgeräumt werden, ein futuristischer Tunnel bietet Platz für Diskussionen, im Labyrinth finden sich Irrwege und Verstecke und die Bühne wartet auf Showtalente - an vier Stationen lösen die Jugendlichen Aufgaben. Die sind manchmal ganz anders als erwartet: Die Shoppingtour führt die Mädels nicht in die Boutique, sondern in den Baumarkt. Ein neuer Siphon muss eingebaut werden. Wer ist handwerklich begabt und schraubt das Bett zusammen? Je nachdem wie die Aufgabe gelöst wird, vergeben Moderatoren Stärkepunkte. So erhalten die Jugendlichen erste Impulse über Talente. Simon kann gut organisieren, mit Zahlen umgehen und die defekte Stereoanlage repariert er sofort. Später erfährt er am Collagenschrank welche seiner Stärken er beruflich wie nutzen kann.

Bevor es in den Erlebnisparcours geht, macht Uli Paetzel den Schülern Mut: "Ihr habt jede Menge Stärken, nutzt diesen tollen Parcours um noch mehr über eure Neigungen herauszufinden." Er ist sicher, das viel zu lange darüber diskutiert wurde, was Jugendliche alles nicht können.

"Das Projekt ist der Startschuss für die Jugendlichen sich mit ihrer Zukunft auseinander zu setzten", erläutert Astrid Neese, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Recklinghausen. Für Till Hoffmann von der BZgA ist besonders die geschlechterspezifische Ansprache der Jugendlichen wichtig. "Das Aufzeigen ihrer Stärken steigert ihr Selbstwertgefühl. Das ist besonders für Mädchen wichtig." Viele junge Frauen ohne Zukunftsperspektive sähen in der Mutterrolle eine adäquate Lösung, so Till Hoffmann.

Nanni Meyer-Knees von der städtischen Beschäftigungsförderung freut sich besonders über die große Resonanz seitens der Lehrer und Schulen. In Herten sind die Rosa-Parks-Schule, die Hauptschulen und die Achtenbeckschule beteiligt. "Das Projekt passt genau in unser Übergangsmanagement-Konzept, dass wir schon lange in Herten umsetzen", erklärt sie.

Das besondere an dem Projekt ist die starke Einbeziehung von Eltern und Lehrern. Während die Eltern zu einem Infoabend in den Erlebnisparcours eingeladen werden, bilden sich die Lehrer in einem Workshop weiter. Hier erhalten sie Anregungen und Begeleitmaterial zum Thema und kommen mit regionalen Beratungsstellen in Kontakt.

Der Erlebnisparcours ist kein diagnostisches Testverfahren, sondern soll die Jugendlichen anregen eigene Interessen und Fähigkeiten für sich zu entdecken. Damit die persönliche Auseinandersetzung mit dem eigenen Ausbildungs- und Lebensweg nach dem Parcours kontinuierlich weiter geführt wird, erhalten alle Jugendlichen ihr persönliches "komm auf Tour-Logbuch". Die Arbeitsbroschüre im Hosentaschenformat motiviert über Selbsttests, Fragebögen und Informationen die Entwicklung eines realistischen Selbstbildes. Bis zum Schulabgang schließen sich die bewährten regionalen Angebote zur Berufsorientierung und Lebensplanung nahtlos an, zum Beispiel der Berufswahlpass, Betriebspraktika, der "Girls`Day", das Projekt "Neue Wege für Jungs", Beratungsgespräche und der Kompetenzcheck. Organisiert wird das Projekt durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit und das Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein- Westfalen mit zahlreichen regionalen Partnern. 33 Kommunen beteiligen sich an dem landesweiten Modellprojekt.

Im Projekt "komm auf Tour" arbeiten folgende regionale Akteure der Berufsorientierung und der Lebensplanung zusammen:

Agentur für Arbeit Recklinghausen, Geschäftsstelle Herten
Berufsberatung CJD Herten im Christlichen Jugenddorfwerk
  Deutschlands, gemeinnütziger e.V.
Diakonisches Werk im Kirchenkreis Re e.V.,
  Schuldner- und Insolvenzberatung
Haus der Kulturen
Jugend in Arbeit e.V.
InBit Herten gGmbH
DROB - Drogenhilfe Recklinghausen und Ost-Vest e.V.
Bildungszentrum des Handels e.V.
Familienbüro, Caritas und Diakonie
Jugendberufshilfe - Joker
rebeq Herten e.V.
Handwerkskammer Münster
Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen
Vestische Arbeit Herten
Stadt Herten Beschäftigungsförderung


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Quelle:
Pressemitteilung von Donnerstag, 4. Juni 2009
Pressestelle der Stadt Herten
45697 Herten
Telefon (02366) 303-357
Telefax (02366) 303-523
E-Mail: pressestelle@herten.de
Internet: www.herten.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Juni 2009