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BUNTE WELT/513: Abenteuer Bauernhof. Was macht das Huhn im Wohnwagen? (Stadt Cuxhaven)


Stadt Cuxhaven

Abenteuer auf dem Bauernhof oder was macht das Huhn im Wohnwagen?


Cuxhaven. "Guck mal, Kühe!" ruft eines der Kinder, und Hausherrin Ute Döscher berichtigt: "Nein, das sind Bullen." Die Kinder blicken fragend in die Runde, und Anne Vincent-Heldt, die zweite der Landfrauen, erklärt: "Ihr habt doch eben bei der Kuh mit dem Kälbchen das Euter unterm Bauch gesehen, nun schaut doch einmal bei den Bullen, was haben die denn unterm Bauch?" Die Antwort nach einigem Zögern: "Kein Euter."

Das war nur eine von vielen Begebenheiten beim Ausflug zum Bauernhof Döscher. Mit zwei Kleinbussen beförderten Volker Hilgers und Heike Bach vom Haus der Jugend vierzehn Kinder zum Hof in Lüdingworth. Mit Sabine Böye standen insgesamt drei Landfrauen geduldig Rede und Antwort und zeigten den Kindern vieles, von dem sie kaum je gesehen oder gehört hatten. So wurde als nächstes Zuchtbulle Jerry aus sicherer Entfernung in Augenschein genommen. "Warum hat der einen Ring durch die Nase? Tut das weh?" "Nein, das tut nicht weh, das ist wie bei einem Ohrring, der tut auch nicht weh, außer man zieht dran, und so ist das auch bei dem Ring. Man hakt eine Stange in den Ring, wenn man den Bullen dirigieren und führen muss."

Weiter ging's zum Melkstand, wo die Kinder erfuhren, was man aus Milch alles machen kann und wie das so geht mit dem Melken. An einem eigens hergerichteten Gestell mit Wasserkanister und vier darunter angebrachten Gumminuckeln, die die Zitzen einer Kuh darstellen sollten, konnte dann das Melken geübt werden. Mit Wasser spritzen ist eine schöne Abkühlung bei heißem Wetter. Genauso wie kalte Getränke im Schatten der großen Kastanie. Inzwischen verdunkelte sich der Himmel zusehends, und Hausherr Ingo Döscher machte sich auf den Weg, die Kühe von der Weide zu holen. "Da kommt gleich was runter!"

Indessen wanderte die Truppe Kinder durch den Garten zum Hühnerstall. Die Hühner der Döschers sind wirklich freilaufend in einem geräumigen Gehege, aber einen Stall haben sie nicht, sondern einen Wohnwagen! Er steht groß und schön am Rande des Geheges, und statt einer Möblierung für Menschen hat er Nester für die Hühner, die über einen großen Tritt einsteigen können. Auf diesem Wege durften auch die Kinder unter Begleitung von Ute Döscher zu zweit in den Wohnwagen klettern und sich ein frisches Ei direkt aus dem Nest holen.
"Und warum hat das Huhn einen grünen Fleck auf dem Rücken?" - "Das ist eins unserer Pensionshühner. Sie sind bei uns zu Besuch, während die Familie im Urlaub ist. Anfangs hatten sie Schwierigkeiten, den Weg in ihre Nester zu finden, aber inzwischen haben sie sich eingewöhnt." Huhn Agathe lies sich sogar bereitwillig streicheln.

Als die Eier eingesammelt waren, hatte sich die schwarze Wolkenwand bedrohlich genähert, und alle wurden zur Eile angetrieben, in der Diele Schutz zu suchen. Schnell wurden Becher, Flaschen, Taschen, Stühle, Kinder und Erwachsene eingesammelt. Auf dem Weg zur Diele brach der Sturm mit Macht los und trieb die kleine Horde vor sich her. Kaum angekommen, begann es wie aus Kübeln zu gießen. Die Dielentür wurde geschlossen, und alle fühlten sich sicher und gut aufgehoben, während draußen das Unwetter tobte.

Drinnen ging es weiter im Programm. Max das Pferd erfreute sich großer Aufmerksamkeit und wurde unter Anleitung von Lisa Döscher mit Mohrrüben und Äpfeln gefüttert, allerdings wurde er von den kleinen Kätzchen, die Sabine Böye mitgebracht hatte, ausgestochen. Die Kinder, Jungen wie Mädchen, waren hingerissen von den kleinen maunzenden Fellbündeln, gerade so groß, dass sie gut in zwei vorsichtige Kinderhände passten. Und dann gab es ja auch noch die Schaukel, angebracht ganz oben unter der hohen Decke an einem Riesenbalken, so dass man durch die ganze Diele hätte schaukeln können.

Ein Paar der Kinder machten sich mit Hannah Döscher auf den Weg in die Küche und bereiteten mit frischen Erdbeeren ein köstliches Milchmixgetränk zu. Auf der Diele gab's dazu dann auch noch leckeren Kuchen, den Hannah extra für die Ferienpass-Kinder gebacken hatte.

Während Sabine Böye und Anne Vincent-Heldt die Kinder mit Quizfragen, Getreidekunde und einem "Fühlkarton" beschäftigten, hatte der Regen aufgehört, und Ingo Döscher stellte seinen laubfroschgrünen Trecker vors Tor: "Wer will mal mitfahren?" Ruck zuck hatte sich eine Schlange gebildet, fast alle wollten, Volker auch.

Schließlich war es Zeit zum Melken. Die Kinder gingen mit Ute wieder in den Melkstand, dieses Mal mit Kühen darin. "Die Milch ist ja ganz warm, und das Euter auch! Sonst ist die Milch immer kalt…" So hatte Ute viele kleine Helfer bei ihrer Arbeit.

Und schon war die Zeit zum Aufbruch gekommen. Nachdem alle Kinder auf den Sitzen im Bus verstaut waren, bekam jedes von Ute ein frisches rohes Ei in die Hand. "Schön aufpassen!" Heike hatte Sorge um die Sitzpolster. Und dann ging es winkend und hupend zurück nach Cuxhaven. Die Kinder hatten ein Hausaufgabenheft geschenkt bekommen, das neben dem praktischen Teil für die Schule viele schöne Dinge enthält, Rezepte, Rätsel, bunte Bilder und viel Wissenswertes über die Landwirtschaft und das Leben auf dem Bauernhof: "Wie heißt das Kind vom Schwein?" - "Na, Ferkel!" So wurde auch die Rückfahrt lustig und kurzweilig.

Zurück am Haus der Jugend wurden die Kinder wieder von ihren Eltern in Empfang genommen. Nur ein Ei hatte einen kleinen Knick, alle anderen waren heil geblieben!

Huhn Agathe Melkstand

Bild links: Huhn Agathe
Bild rechts: Melkstand

Trecker

Trecker

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Quelle:
Pressemitteilung von Dienstag, 20. Juli 2010
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veröffentlicht im Schattenblick zum 5. August 2010