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GUTE-NACHT/2406: Miranda im Garten (SB)


Den ganzen Nachmittag verbringen Miranda und Arim im Garten. Miranda zeigt ihrem kleinen Freund alle Pflanzen und nennt ihre Namen, soweit sie diese kennt. Arim zeigt sich von seiner wißbegierigsten Seite und Miranda stellt fest, daß sie selbst noch jede Menge Fragen hat. Von manchen Pflanzen kennt sie nur sogenannte Spitznamen, so wie ihre Oma sie verwendet. Viele Pflanzen und Tiere kann sie gar nicht benennen. Arim saugt Mirandas Worte förmlich auf. Er kann nicht genug davon bekommen. Von den Blüten und Blättern, die Miranda nicht benennen kann, pflückt sie sich jeweils ein Blatt und eine Blüte ab und steckt diese in ihre Blumenpresse.

Am Abend zeigt Miranda ihre neuen Schätze ihrer Mama und fragt nach den Namen. Mama ist gar nicht begeistert, daß Miranda etwas abpflückt, das sie nicht kennt. "Wir haben auch giftige Pflanzen im Garten. Das darfst du nicht vergessen. Gerade Ziersträucher sind oft sehr giftig. Manchmal sind nur die Früchte giftig, ein anderes Mal nur die Blätter. Pflanzen, die du nicht kennst, darfst du einfach nicht anfassen. Du kannst davon sonst richtig schlimm krank werden. Schließlich kann ich die giftigen Pflanzen nicht ausreißen, nur weil du mit ihnen in Berührung kommen kannst. Du sollst selbst darauf achten, nichts anzufassen, das dir unbekannt ist."

Mama will noch hinzufügen, daß sie leider den Hausmeister nicht daran hindern kann, immer neue Pflanzen, ob giftig oder nicht, im Garten anzusiedeln. Mirandas Kichern aber hält Mama davon ab, noch weiter lange Reden zu schwingen. "Was hat Miranda bloß?" überlegte Mama.

Nichts anfassen, daß sie nicht kennt - bei diesem Satz denkt Miranda unweigerlich an Arim. Am liebsten möchte sie gleich zurück in ihr Zimmer. Doch Mama erzählt ihr noch die Rhabarbergeschichte, die Miranda schon so einige Male gehört hat.

"Ich war noch klein und wir bekamen, wenn sie reif waren, Rhabarber- stiele zum Knabbern. Ich fand die großen Blätter sehr schön und dachte, daß sie bestimmt einen schönen Salat abgeben. Deshalb wusch ich die Blätter und riß sie klein, so wie meine Mama das tat, wenn sie uns Salat zubereitete. Ich schlich mich an den Kühlschrank und holte mir Saure Sahne. Mein Papa sollte einen ganz leckeren Rhabarbersalat bekommen. Zum Glück erwischte mich Mama und fragte mich aus. Als sie erfahren hatte, was mein Ziel war, holte sie ein dickes Pflanzenbuch und schlug den Rhabarber darin auf. Nun las sie mir vor und wir erfuhren beide, daß die schönen großen Blätter zwar als Sonnenschutz für viele Tiere dienen können, für Speisen aber nicht zu gebrauchen weil sie giftig sind. Die Stiele, stand da, können verzehrt werden, aber auch nicht in zu großen Mengen."

Endlich hat Mama ihre Geschichte beendet und jetzt hält Miranda nichts mehr in der Küche. Sie läuft in ihr Zimmer und schaut nach, ob Arim noch in seinem Versteck sitzt. Nun erzählt Miranda Arim von den giftigen Pflanzen im Garten und daß er sich ja in Acht vor ihnen nehmen soll!

20. August 2007

Gute Nacht