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GUTE-NACHT/2415: Miranda unter dem Baumhaus (SB)


In der Nacht hatte Miranda einen Traum. Das Haus in dem sie wohnte war leer, die Eltern verreist. Aber sie hatten Miranda nicht mitgenommen. Miranda blickte auf das Haus von gegenüber. Wo steckte sie? Als sie sich umsah, entdeckte sie, daß sie selbst in einem Baumhaus hockte und Arim war an ihrer Seite.

"Genau das ist es?" ruft Miranda und weckt mit ihrem Aufschrei auch Arim auf. "Ich habe eine Idee!" - "Ja!" horcht Arim auf. "Unser Nachbar hat ein Baumhaus. Das steht schon seit Jahren leer, seine Kinder sind zu groß geworden. Dort hättest du ein gutes Versteck. Es gibt nur ein Problem, du wirst die Leiter nicht hochklettern können. Wir bräuchten eine Art Fahrstuhl.

Gleich nach dem Mittagessen schleichen sich Miranda und Arim in den Garten des Nachbarn und schauen nach dem Baumhaus. Es ist perfekt. Denn in den vergangenen Jahren ist die Hecke um das Baumhaus richtig hoch gewachsen. So kann das Baumhaus von keiner Seite wirklich eingesehen werden. "Ich klettere hoch und schaue nach", schlägt Miranda vor. Doch Arim ist nicht damit einverstanden. "Das könnte gefährlich sein. Ich bin kleiner und kann mich so besser verstecken. Ich gehe hoch." - "Aber wie?" fragt Miranda, "die Abstände von Sprosse zu Sprosse sind viel zu weit auseinander." - "Du weißt noch nicht, was ich für ein guter Kletterer bin", sagt Arim und ist auch schon die Hälfte der Strecke oben. "Paß bitte auf!" ruft Miranda ihrem Freund hinterher.

Als Arim oben im Baumhaus angekommen ist, winkt er zu Miranda hinunter. Dann ist er eine Zeit gar nicht mehr zu sehen, so daß Miranda schon unruhig wird. Als sein Kopf dann wieder am oberen Rand erscheint, ist Miranda beruhigt. "Na, wie sieht es aus?" - "Es gefällt mir gut und schau mal!" Arim schiebt etwas an den Rand des Brettes. Es ist ein Korb. Arim wirf nun noch etwas herunter. Es ist ein Seil. Mit Hilfe des Seils kann Miranda den Korb nach unten wie nach oben befördern. Arim setzt sich hinein und probiert es aus. "Bestimmt haben die Kinder darin ihr Essen nach oben bekommen", mutmaßt Miranda. "Ich habe nichts gegen ein kleines Picknick", schlägt Arim vor und bittet Miranda auch um einen Lappen.

Miranda schleicht sich aus dem Buschwerk und läuft nach Hause. Von dort nimmt sie alles mit, was Arim in seinem neuen Domicil vielleicht gebrauchen kann. Am späten Nachmittag ist Arims neues Heim eingerichtet. Miranda hat ihm eine Taschenlampe und seine Lieblingskekse mitgebracht. In dieser Nacht schläft Arim draußen allein im Baumhaus. Miranda vermißt ihn sehr.

30. August 2007

Gute Nacht