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GUTE-NACHT/2474: Irmas Memory für Freunde (SB)


Am Fenster steht Irma und schaut hinaus. Es ist sehr stürmisch draußen. Dennoch sind viele Leute unterwegs mit dem Auto, dem Fahrrad und auch zu Fuß. Wie die Fußgänger sich gegen den Wind stellen und ihre Hüte festhalten. Auch die Fahrradfahrer haben es schwer. Der Wind treibt den einen Fahrer fast auf die Gegenfahrbahn. "Das kann ganz schön gefährlich werden, wenn ein Auto überholen will", sagt Mama, die jetzt hinter Irma getreten ist. Eigentlich wollten die beiden heute in die Stadt und ein paar Einkäufe erledigen. "Unseren Bummel verschieben wir lieber auf einen anderen Tag", bestimmt Mama, "dafür aber machen wir es uns zuhause ganz gemütlich." Irma ist einverstanden. Mama schlägt vor, für sie beide einen Kakao mit Sahne zu kochen. Irma soll inzwischen ein Spiel aufbauen. Irma entscheidet sich für Memory.

"Memory hast du im Sommer auch oft mit Elfi gespielt. Da hast du jetzt einen richtigen Heimvorteil", stellt Mama fest. Elfi! An ihre Freundin hat Irma heute noch gar nicht gedacht. "Ich brauche noch ein Geschenk für das dritte Türchen", sagt Irma, "was stecke ich da nur hinein? Hast du nicht etwas für mich?" - "Wolltest du nicht alles selber basteln?" fragt Mama. "Ja doch!" antwortet Irma, "aber mir fällt heute gar nichts ein."

Aber Mama hat eine Idee. Elfi mochte Memory genau so gerne wie Irma. "Du kannst ihr ein eigenes Memoryspiel kleben. Ich habe noch jede Menge Teekärtchen, und alte Zeitungen mit vielen Fotos darin haben wir auch", schlägt Mama vor. Doch Irma wendet ein: "Aber da haben wir nicht zweimal das gleiche Bild." - "Das ist wohl wahr", überlegt Mama. Dann aber hat sie einen Gedanken: "Es muß ja nicht unbedingt genau das selbe Bild sein. Du kannst auch ein Spiel herstellen, wo die beiden Bilder sich irgendwie ergänzen." Dazu hat Irma eine Idee. Sie mag die Sendung, bei der Kinder raten, was ihr jeweiliger Freund am liebsten mag, was ihm am besten schmeckt und dergleichen mehr. "Genau", stimmt Mama zu, "auf die eine Karte klebst du beispielsweise was Irma am liebsten ißt und auf die zweite, was du am liebsten ißt. Auf das zweite Paar kannst du eure Lieblingsbücher kleben, auf das dritte die jeweilige Lieblingsfarbe usw."

Nachdem Irma wie von Mama vermutet die meisten Memorypaare zusammengefunden hat, wird der Tisch mit Zeitungen belegt, Schere und Klebstoff aus der Schublade geholt. Mama bringt aus der Küche die weißen Teekärtchen, auf denen zum Glück keine Werbung aufgedruckt steht. So lassen sich diese Pappkärtchen in ein Legespiel verwandeln.

Jetzt kommt der schwierigere Teil. Weiß Irma wirklich, was Elfi so mag? Eigentlich sollte Elfi jetzt hier sein, damit sie beide gemeinsam dieses Spiel herstellen. Doch wozu gibt es eigentlich das Telefon oder Handys? Schnell ruft Irma ihre Freundin an. Sie schlägt Elfi ein Spiel vor, verrät aber nichts von der Überraschung des Adventskalenders.

Irma hat gleich mehrere Fragen, die gibt sie Elfi durch das Telefon durch. Jetzt haben beide zehn Minuten Zeit, sich zu überlegen, wie der andere diese Frage beantworten würde. Dann ruft Elfi zurück und die Antworten zu den Fragen werden ausgetauscht. Es kommt heraus, daß sich beide wirklich gut kennen. Von zehn Fragen werden sieben völlig richtig beantwortet. Nun folgt die zweite Spielrunde. Während es in der ersten Runde um die Lieblingssachen ging, kommt jetzt an die Reihe, was die beiden überhaupt nicht möchten. Auch hier bekommen beide einige Minuten Zeit zum Überlegen. Dann wird verglichen. Diesmal stimmen weniger Punkte überein. Nachdem die beiden Freundinnen dann noch ein drittes Mal Fragen gestellt und die Antworten verglichen haben, hat Irma genug Stoff, um das Memory für Elfi herzustellen. Elfi hat das Spiel so gut gefallen, daß sie es gleich morgen noch einmal spielen möchte. Irma hätte sich beinahe verplappert. Doch im letzten Moment konnte sie es gerade noch verhindern, daß Elfi von der Adventsüberraschung erfuhr. Puh, war Irma froh, als sie den Hörer wieder aufgelegt hatte.

Nachdem Irma nun so viel Informationen über ihre Freundin aufgefrischt hat, legt sie gleich los, die Zeitungen daraufhin durchzusuchen. Das ist eine ganz schöne Arbeit. Aber Mama hilft ihr dabei und so ist am Abend ein Spiel mit 20 Memorykartenpaare fertiggestellt. "Bald klebe ich noch ein paar mehr dazu, damit das Spiel so richtig schwierig wird", nimmt sich Irma vor. Doch für heute hat sie erst einmal genug geschnippelt und geklebt.

9. November 2007

Gute Nacht