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GUTE-NACHT/2551: Die Rettung von Nili Manela - Froschverkauf (SB)


Froschverkauf

"Wie kommen denn die vier Kuscheltiere hier in die Standuhr?" fragte am Morgen die Verkäuferin, als sie die ausgestellten Möbel vom Staub befreite. Staubwischen war wichtig. Welcher Kunde wollte sich schon verstaubte Möbel in sein Haus holen.

"Die aus der Spielzeugabteilung haben die vier Kissentiere bestimmt nicht selber hier heruntergetragen. Das waren sicher ein paar Kinder beim Spielen", sagte der Möbelverkäufer und rief sogleich in der Spielzeugabteilung an, ob sie wohl vier Kuschelkissen vermissen würden.

Auf diese Weise wurden das Nilpferd Nili Manela, die Schildkröte Schilda von Wittenwurz, Eselin Emilia London und der Pandabär Coco von Weißnichtwohin - kurz gesagt Nili, Schilda, Emilia und Coco - wieder in die Spielzeugabteilung zurückgebracht. Hier jedoch landeten sie nicht wieder in den Regalen, sondern es war bereits beschlossene Sache, daß die vier letzten Kissen aus dem Weihnachtsgeschäft nun zum heruntergesetzten Preis endlich auch einen Abnehmer finden sollten. Die Spielzeugverkäuferin hatte die Preissenkung mit ihrem Vorgesetzten bereits besprochen. Nur fehlten die entsprechenden Kaufobjekte dazu. Jetzt war sie froh, die vier Ausreißer wieder zurück zu haben und legte sie auf den Angebotstisch gleich am Eingang zur Spielzeugetage.

"Eigentlich sind die vier Kissen doch recht nette Kuscheltiere. Wenn ich eine kleine Tochter oder eine Nichte hätte, würde ich mir überlegen, eines dieser Kissen mit nach Hause zu nehmen. Aber für mich selbst kommt das nicht in Frage, obwohl sie wirklich sehr niedlich und zudem praktisch und billig sind." Damit legte die Verkäuferin die Vier auf den Tisch und ging wieder ihren anderen Beschäftigungen nach.

Nili, Schilda, Emilia und Coco befanden sich nun auf dem Angebotstisch wie auf einem Präsentierteller. Doch sie wollten gar nicht verkauft werden. Deshalb versteckten sie sich unter den anderen Kissen, die da sonst noch auf dem Tisch ausgebreitet lagen. Leider half das nicht viel. Immer wieder wurden sie von unten nach oben geholt und auch wieder untergebuttert. Das war ein auf und ab. Grabbeltische werden eben gern von den Kunden durchwühlt.

Schilda hatte die Idee, wenn sie alle unter dem Tisch liegen würden, käme vielleicht niemand auf den Gedanken, sie wieder aufzuheben. Das probierte sie am eigenen Leib sogleich aus. Leider war dies ein verhängnisvoller Gedanke. Denn ein Mädchen bückte sich und band sich den Schnürsenkel ihres Turnschuhs. Dabei erblickte sie die Schildkröte Schilda. Wie sie da so unter dem Tisch lag und dem Mädchen genau in die Augen blickte, verliebte sich das Mädchen sofort in dieses freundliche Gesicht, das sie fälschlicherweise, weil der Stoff aus einem besonders leuchtenden Grün war, für einen Frosch hielt.

Sogleich holte sie den Frosch unter dem Tisch hervor und brachte ihre Mutter dazu, diesen als Geschenk für jemand Besonderen zu kaufen. "Möchtest du nicht lieber eines dieser anderen Tiere?" fragte die Mutter. Doch das Mädchen war sich sicher, der Frosch sollte es sein und kein anderes Tier.

Am Abend als das Kaufhaus wieder geschlossen war, betrauerten Nili, Emilia und Coco, daß Schilda nicht mehr bei ihnen war. So schnell in der Standuhr entdeckt zu werden. Damit hatten sie gar nicht gerechnet. Auf dem Verkaufstisch in der Spielzeugabteilung aber konnten sie nicht bleiben. Hier würde sicher auch noch jedes der drei letzten Kuscheltiere aufgegriffen werden. Die drei Tiere suchten nach einem neuen Versteck und fanden es in der Dekoration der Sportabteilung. Zelte standen hier aufgebaut und kleine Boote standen herum. Unter eines dieser umgedrehten Boote versteckten sich die drei Freunde und wünschten sich eine Gute Nacht.



11. Februar 2008

Gute Nacht