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GUTE-NACHT/2779: Olga und Teddy lieben Ketchup (SB)


"Heute gibt es Ketchup und Pommes", unterbreitet Paula ihrer Puppe Olga und ihrem Kuschelteddy den Speiseplan. Als Pommes holt Paula kleine gebratene Brotstückchen aus der Küche. Der Ketchup ist echt. Auf das Kinderporzellan teilt Paula das Essen aus.

"Alles wird aufgegessen, sonst gibt es so was Gutes nicht mehr!", mahnt Paula. Teddy hat bereits alles verzehrt, doch man sieht ihm an, daß er Ketchup gefuttert hat. Seine Pfoten und auch sein heller Bauch sind mächtig bekleckert. Auch Olgas Finger und ihr Mund sehen nach dem Essen rot aus.

Im Bad werden die beiden gewaschen und bettfertig gemacht. Olgas Finger und ihr Mund sind schnell abgewaschen. Aber Teddy ist nicht so schnell sauber zu bekommen. Aus seinem Fell geht die rote Soße gar nicht gut wieder heraus.

"Was mache ich bloß mit dir?", grübelt Paula. Sie hat Mama gar nicht gefragt, ob sie sich den Ketchup selber nehmen darf. Im Bad hält sie Teddy über das Waschbecken und reibt mit etwas Toilettenpapier den Ketchup von Teddys Bauch. Doch nicht alles geht ab. Es sieht eher so aus, als reibe sie ihm den Ketchup erst tief in sein Fell hinein. "Da hilft wohl nur Wasser", denkt Paula und dreht den Hahn auf.

Teddy zuckt zusammen. Er ist wasserscheu und das nicht ohne Grund. Schließlich besteht er innen aus Holzwolle und auch sein Fell trocknet nicht besonders gut. "Ich weiß, das Wasser ist kalt, aber wir müssen dich irgendwie wieder sauber bekommen", erklärt Paula, "vielleicht hilft ja Seife."

Gerade als Paula Teddys Bauch mit der Seife einreiben will, geht die Badezimmertür auf. "Was machst du denn da?", Mama steht im Raum. "Du kannst deinen Teddy doch nicht duschen." Jetzt hat Paula Farbe zu bekennen und zwar rote Ketchupfarbe. "Das nächste Mal kommst du bitte gleich zu mir, anstatt herum zu experimentieren", mahnt Mama. Dann nimmt sie etwas lauwarmes Wasser, löst darin ein bißchen Waschpulver auf. Mit einen Lappen taucht ihn in das Waschpulverwasser, drückt den Lappen wieder aus und reibt auf Teddys Bauch herum.

Teddy beginnt zu lachen, denn er ist besonders kitzelig. Der rote Fleck geht gut wieder heraus. "Zum Glück haben wir den Ketchup jetzt gleich herausgewaschen, noch bevor er antrocknen konnte", sagt Mama. Mama mahnt Paula, doch lieber gleich zu ihr zu kommen. "Meist kann man dann Probleme zusammen ganz schnell beheben."


Hierzu fällt Mama noch eine Geschichte ein, die ihr selber einmal passiert ist: "Ich stand in der Küche und hatte es eilig. Von der einen Seite rief Papa nach mir, von der anderen wollte Oma etwas. Da fiel mir die Carokaffeedose aus der Hand und das ganze Pulver verteilte sich auf dem Fußboden. Ich ärgerte mich, warum besonders die Carodeckel nicht gut schließen. Aber mein Ärger half mir nichts. Ich holte schnell einen Eimer und einen Lappen und begann das Pulver vom Teppich zu wischen. Aber was passiert mit Carokaffeepulver, wenn ich dir morgens Wasser darüber schütte?" - "Das Pulver löst sich auf", weiß Paula zu berichten. "Ja, und braune Flüssigkeit bleibt zurück. Der braune Kaffee wurde von meinem hellen Teppich nun aufgesaugt. Ich schrubbte und schrubbte und doch wurde der Teppich nicht wieder richtig sauber. Das Schlimmste aber war, daß mich Papa, als er nach mir sah, mich fragte, warum ich denn nicht das verschüttete Pulver einfach mit dem Staubsauger aufgesaugt hätte? Das war wirklich eine gute Frage. Ich hätte mir eine Menge Arbeit gespart. Also bevor man etwas anstellt, das später nicht mehr zu reparieren ist, sollte man lieber vorher jemanden zu Rate ziehen, wie man das Problem schlauer löst."

Das leuchtete Paula ein und sie war froh, das Mama wegen Teddy gar nicht böse war. Der durfte heute allerdings nicht in Paulas Bett schlafen. Er saß vor der Heizung, um zu trocknen.

10. November 2008

Gute Nacht