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GUTE-NACHT/3083: Ausgelassen (SB)


Gute Nacht Geschichten

Guten Abend! Während es Fabrina jetzt wieder besser geht, scheint ihr ja einen leichten Schnupfen zu bekommen. Oder ist etwas anderes mit euch los? Na, vielleicht bringen euch die Glühwürmchen auf andere Gedanken.

Raute

"Den ganzen Tag mußte ich im Bett bleiben", schimpft Fabrina, "dabei geht es mir heute wieder viel besser!" Fabrina streichelt Grippi Wann und Grippi Tu, über ihre im Dunklen leuchtenden Plastikköpfe. "Wir haben uns auch mächtig angestrengt in dieser letzten Nacht", gibt Grippi Wann von sich. Grippi Tu bestätigt: "Ja, die ganze Nacht haben wir Wache gehalten, daß keine Monster dir ihre bösen Träume schicken konnten."

Fabrina hört die beiden Glühwürmchen nicht. Sie ahnt auch nichts von den nächtlichen Angriffen der Monstermasken ihres Bruders. Sie kuschelt sich schön unter ihre Bettdecke und nimmt Grippi Wann und Grippi Tu mit darunter. Hier im Dunklen beginnen die beiden Glühwürmchen zu leuchten. Das Tageslicht oder eine elektrische Lampe läd sie auf. Im Dunklen können sie dann das gespeicherte Licht wieder abgegen. Fabrina mag es, wenn ihre Glühwürmchen ins dunkle Zimmer ihr Licht werfen. Früher wollte sie stets, daß Mutter eine Nachtischlampe brennen ließ. Doch ihr Bruder konnte bei Licht nicht einschlafen. Es gab stets Streit, wenn Fabrina noch wach war, wenn ihr Bruder zu Bett ging. Da war es ein glücklicher Umstand, daß Mama die Glühwürmchen in der Stadt entdeckte. Als Fabrina dann mit Läusen auf dem Kopf nach Hause kam und all ihre Kuscheltiere in Säcke gestopft und auf den Dachboden gebracht wurden, machte ihre Mutter das Vorhaben wahr und kaufte das erste Glühwürmchen ein. Läusi wurde es von Fabrina getauft.

Christopher, Fabrinas Bruder, fand es gemein, daß Fabrina etwas bekam und er nicht. Schließlich mußte sich auch er die vorbeugende Maßnahme des Kopfwaschens mittels Goldgeist über sich ergehen lassen. Mutter wollte schließlich nicht eine Woche später feststellen, daß nun Christopher die Läuseplage hatte. So wusch sich die ganze Familie vorsorglich die Haare mit Goldgeist. Die Betten wurden frisch bezogen und alle Kuscheltiere kamen in Plastiksäcken auf den Dachboden. "Ich möchte auch etwas Neues haben!", protestierte Christopher. Natürlich wollte er kein leuchtendes Glühwürmchen wie seine Schwester es bekommen hatte. Das war schließlich Babykram. Christopher hielt es da eher mit Monstermasken. Solche, die so schwabbelig sind, daß sie Grimassen schneiden können. Im Geheimen wußte Christopher auch schon, was er damit anfangen wollte. Wenn seine Schwester ihn einmal wieder nerven würde, könnte er ihr mit seinen Monstern einen Schreck einjagen. Doch Mutter kannte ihre beiden Rabauken recht gut und so versprach sie Christopher eine oder zwei solcher Monstermaske mitzubringen, wenn er versprach, Fabrina nicht damit zu ärgern. Unwillig stimmte Christopher zu. Es ärgerte ihn, daß er ein Versprechen hatte geben müssen, denn sonst hätte er Fabrina mit den Monstern sicher öfter Streiche gespielt. Wenn er gewußt hätte, daß seine geheimen Wünsche seinen Monstern die Kraft verliehen, böse Träume nachts auf die Reise zu schicken, er wäre mit seinen Wünschen wohl vorsichtiger umgegangen.

Heute schläft Christopher allerdings bei seinem Freund Jan, denn der feiert seinen 10. Geburtstag. So sind auch die Monster nicht hier. Christopher nahm sie mit zum Fest. Dort hat er ja niemandem versprochen, mit den Monstern keine Streiche zu spielen. Deshalb freut sich Christopher schon sehr auf die heutige Nacht.

Den Glühwürmchen ist das nur recht. So können Läusi, Masi, Öhrchen, Grippi Wann und Grippi Tu, Nasi und Blubber mal so richtig ausgelassen sein und brauchen nicht die ganze Zeit aufpassen, ob die Monster angreifen. Grippi Wann und Grippi Tu warten nur darauf, daß Fabrina schnell einschläft und sie dann von Blubber im Körbchen nach oben auf das Regal geflogen werden. Damit sie nicht zu lange warten müssen, wünschen sie Fabrina eine einschläfernde: "Gute Nacht." Manchmal gehen eben auch Wünsche von Glühwürmchen in Erfüllung.

Raute

Was die Glühwürmchen wohl vorhaben und ob Fabrina vielleicht doch von all dem, was da vor sich geht, etwas mitbekommt, erfahrt ihr morgen.

27. November 2009

Gute Nacht