Schattenblick →INFOPOOL →KINDERBLICK → GESCHICHTEN

GUTE-NACHT/3180: Kleines p, Geschichte mit Huhn (SB)


Gute Nacht Geschichten

Mein Name ist "Kleines p"! Und ihr sollt erraten, wer oder was ich bin.

Diesmal fasse ich nicht zusammen, was ihr bereits von mir wißt. Ich erzähle euch einfach einmal eine Geschichte. Die Hauptfigur hat ziemlich viel Ähnlichkeit mit mir.


*


Es war einmal ein Junge, der wohnte in einem Haus nahe bei einer alten Mühle. Die Mühle mahlte nicht mehr. Es waren inzwischen überall Hühner eingezogen. Der Müller hatte sein Handwerk aufgegeben und sich einem einträchtigerem Gewerbe verschrieben. Aber das ist eine andere Geschichte.

In der alten Mühle gab es nun nicht nur Hühner. Ganz oben unter dem Dach lebten auch andere Vögel und weitere Tiere.

Elmar, so hieß der Junge, hielt bei Nacht die Fenster stets verschlossen. Er mochte die Vorstellung nicht, eines dieser Tiere könnte von der Mühle ausreißen und geradewegs in seinem Zimmer landen, womöglich noch auf seinem Kopf.

In den Ferien war er einmal von seiner Oma bei den eigenen Hühnern eingesperrt worden. Die Hühner hatten ihm ja gar nichts getan. Aber der Hahn setzte ihm ganz schön zu. Als Oma ihn endlich vermißte und wieder befreite, war es aus mit Elmars Hühnerliebe. Von da an wollte er die kleinen Flattermänner am besten nur noch gebraten auf seinem Teller sehen.

Nun, dieser Nacht, von der ich euch berichte, war ein sehr heißer Tag vorangegangen. Es war einfach zu stickig, die Fenster verschlossen zu halten. Die kühle Nachtluft sollte Erfrischung bringen. Elmar ließ zwar auf Aufforderung seiner Mutter das Fenster offen. Doch lag er selbst bis über beide Ohren zugedeckt im Bett. Das war nicht gerade gemütlich. Denn Elmar schwitzte sehr. So steckte er doch den Kopf heraus und hoffte, daß alles Getier draußen vor dem Fenster bliebe.

Es brauchte seine Zeit bis Elmar eingeschlafen war. Doch er war auf alles vorbereitet, sodaß sein Schlaf nur leicht war und er bei jedem Geräusch hochschreckte.

Mitten in der Nacht geschah es dann. Irgendetwas flog direkt durch das Fenster, dicht über Elmars Kopf hinweg und verharrte dann plötzlich irgendwo mitten im Zimmer. Elmar war auch jetzt hochgeschreckt. Eine Ahnung schoß ihm durch den Kopf. Wenn es das war, was er dachte, würde er dieses Ding zum ersten Mal in seinem Leben direkt mit eigenen Augen sehen.

Schnell knipste er die Nachttischlampe an und suchte den ganzen Raum nach dem Eindringling ab. Endlich entdeckte er ihn an dem blauen Teppich an der Wand. Da hing er nun und regte sich nicht. Wie konnte Elmar ihn wieder los werden, ohne ihn zu verletzen und ohne selbst verletzt zu werden?

Elmar rief nach seiner Mutter und wollte ihren Rat. Sie legte sich mit Elmar auf sein Bett und löschte das Licht. "Der Kleine wird am besten in der Dunkelheit wieder den Weg hinaus finden. Denn Licht mag er gar nicht. Deshalb siehst du ihn auch nur manchmal in der Dämmerung."

Elmars Mutter behielt recht. Sobald das Licht wieder aus war, begann der Eindringling sich zu bewegen. Schnell fand er den Ausweg in die Freiheit.

Elmar drängte seine Mutter, auf jeden Fall bevor sie ging, das Fenster zu schließen. Für diese Nacht hatte er Aufregung genug gehabt.


*


Nun, habt ihr herausgefunden, wer in dieser Geschichte mir da sehr ähnelt? Und wer dieser Eindringling war?


12. April 2010

Gute Nacht