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GUTE-NACHT/3341: Pinguin, Wuffy und Bär schmieden einen Plan (SB)


Gute Nacht Geschichten von Pinguin


Am Morgen, als Pinguin erwacht, findet er Bär und Wuffy nicht mehr vor. "Wo stecken die beiden denn bloß?", überlegt Pinguin. Er beschließt, sie suchen zu gehen.

Weit braucht er nicht zu wandern. Wuffy und Bär sitzen vor dem Bett und sehen sehr nachdenklich aus. "Was ist denn mit euch los?", fragt Pinguin. "Wir wären so gern mit in den Kindergarten gegangen ...", beginnt Bär und Wuffy vermeldet, "Mia hatte uns auch schon auf den Arm genommen. Aber Mama war dagegen."

"So so, auf den Arm genommen?!", wiederholt Pinguin und schimpft dann plötzlich los, "und was war mit mir? Wolltet ihr mich hier ganz alleine zurücklassen? Schließlich bin ich im Bett aufgewacht!" Bär und Wuffy blicken sich betreten an. Es ist wahr, sie wollten Pinguin nicht dabei haben.

"So ein ungewöhnliches Tier wie du es bist, das stiehlt uns doch die Show!", meint Wuffy und Bär setzt hinzu, "wir sind schon so alt. Wuffy ist immer noch platt wie ein niedergedrücktes Kissen und ich bin gar nicht kuschelig und weich wie du. Früher waren wir Teddys eben sehr steif."

"Aber ihr seid doch meine Freunde! Und Freunde gehen überall zusammen hin. Oder etwa nicht?" Wieder blicken sich Wuffy und Bär an. Diesmal strahlen sie. Denn Pinguin will ihr Freund sein. Das hat er gesagt. Wuffy erklärt: "Ja, du bist mein Freund, denn Mias Freunde sind auch meine Freunde." Und Bär meint: "Wir Stofftiere müssen doch zusammenhalten - wenn schon unsere Nähte langsam auseinandergehen ..." Bei dem Nachsatz blickt Bär an sich hinunter und zeigt auf eine offene Naht am Bein. "Das wird schon wieder", tröstet Pinguin.

Da dies nun geklärt ist, möchte Pinguin wissen, wo denn Mia jetzt eigentlich steckt und was so ein Kindergarten überhaupt ist. "Wachsen da vielleicht Kinder?" - "Aber Pinguin!", stöhnt Wuffy. Bär bleibt ganz ruhig und berichtet, daß in einem Kindergarten viele Kinder zusammenkommen und spielen. "Manchmal singen sie auch und basteln." - "Das würde ich gern einmal sehen", wünscht Pinguin. "Ich war schon einmal mit", prahlt Wuffy. Bär wirft ihm einen strafenden Blick zu. "Naja, ist schon eine Weile her!", gibt Wuffy kleinlaut zu.

"Dann gehen wir doch alle drei mit Mia hin!", schlägt Pinguin vor. "Du machst Witze! Hast du vergessen, daß Mama uns nicht mitgehen läßt?" - "Dann müssen wir uns eben verstecken!", stampft Pinguin auf. "Bei Fin wäre das kein Problem", meint Wuffy, "bei ihm könnten wir einfach in seinen Ranzen kriechen. Da steckt sowieso nie viel drin, denn Fin sieht nicht ein, sich mit Büchern abzuschleppen, wenn er sie auch in seinem Schrank in der Schule lassen kann." - "Hat denn ein Kindergartenkind keinen Ranzen?", möchte Pinguin wissen. "Schon!", entgegnet Bär, "aber der ist nicht sonderlich groß. Da paßt nur einer von uns rein."

"Mhm, es könnte ja jeden Tag einer von uns mitgehen, sich dort verstecken und erst wenn wir alle drei da sind, wieder hervorkommen", plant Pinguin. "Das ist kein guter Vorschlag. Vielleicht entdeckt jemand die ersten zwei von uns und schon kommen wir nicht gemeinsam hin", entgegnet Wuffy. Da hat Bär eine Idee: "Wuffy, was hatte Mia heute morgen für eine Jacke an?" Wuffy antwortet: "Ihren Wintermantel." - "Ja, und zieht sie ihn nicht jeden Tag an?", fragt Bär weiter. "Doch, das ist so!", antwortet Wuffy. "Na, dann ist doch alles klar", beginnt Bär, seinen Plan den anderen beiden vorzustellen, "weißt du noch, was Mia alles aus dem Wald vom letzten Spaziergang mitgebracht hat? Das steckte alles im Saum ihres Mantels drin. Denn die Taschen sind kaputt und so können wir durch das große Loch in das Futter gelangen. Das ist nämlich unten angenäht und wir fallen gar nicht auf den Fußboden hindurch. Im Kindergarten klettern wir dann aus den Taschen einfach wieder heraus."

"Na, ob das geht?", zweifelt Wuffy den Vorschlag an. "Ganz bestimmt. Als Mias Mama noch klein war, hatte sie so einen ähnlichen Mantel. Darin transportierte sie einmal sogar ein Stuhlbein, denn sie konnte es nicht leiden, eine Tasche mit sich zu schleppen."

"Das ist doch eine prima Idee", findet Pinguin. Zwar weiß er nicht, wie es in einer Tasche und noch weniger, wie es in dem Saum eines Mantels zugeht, doch versuchen will er es auf jeden Fall. "Und wann klettern wir in den Mantel hinein?", fragt er. "Natürlich heute Nacht!", bestimmt Bär. "Ja, heute Nacht", ist nun auch Wuffy einverstanden. "Wenn Mia schläft!", besiegelt Pinguin den Plan.

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20. Januar 2011