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GUTE-NACHT/3394: Der kleine Nachtwächter denkt an Läusepeter (SB)


Gute Nacht Geschichten vom kleinen Nachtwächter


Mit der Taschenlampe in der einen und der Laterne in der anderen Hand schlägt der kleine Nachtwächter vom Marktplatz aus den Weg zur Siedlung im Kastanienfeld ein, wo er gern nach dem Rechten schaut. Hier leben viele Familien in kleinen Häusern mit einem Garten außen herum. Rebell folgt, und der kleine Nachtwächter hat ein wachsames Auge auf ihn, daß er nicht wieder hinter irgendwelchen Tieren herjagt.

Plötzlich springt dem kleinen Nachtwächter etwas vor die Füße. "Hallo Frosch, wohin des Weges?", fragt er ihn. "Zum nächsten Teich!", antwortet dieser. "Bist du dafür nicht schon ein bißchen spät dran? Deine Kollegen sind schon vor zwei Monaten zu den Teichen und Seen aufgebrochen", wundert sich der kleine Nachtwächter. "Hab keine Zeit! Hab keine Zeit!", hört er den Frosch bloß rufen, und schon springt dieser weiter und ist sogleich in der nahen Hecke verschwunden.

Nicht nur der kleine Nachtwächter steht verdutzt da, auch Rebell, sein Hund, stutzt, wagt dann aber einen Sprung in Richtung Hecke hinter dem Frosch her. "Stop!", mahnt der kleine Nachtwächter, denn Rebell soll hinter keinem Tier mehr, und sei es noch so klein, herjagen. Rebell folgt und legt sich brav nieder. Da schießt erneut ein Tier über die Straße. Diesmal kein Frosch, sondern eine Katze.

"Nein!", kommt es aus dem Mund des kleinen Nachtwächters geschossen, "wag es ja nicht!" Und Rebell traut sich nicht vom Platz." Der kleine Nachtwächter blickt in die Richtung, in die zuerst der Frosch und dann die Katze verschwunden ist. "Ich will doch nicht hoffen, daß die Katze den Frosch fressen will. Vielleicht hätte ich sie warnen sollen, denn wenn sie viele Frösche frißt, kann sie blind werden. Das weiß ich vom Bauern Thore. Seinem Kater Läusepeter ist es nämlich so ergangen."

Rebell liegt noch immer auf dem Boden vor der Hecke. Damit er nicht auch noch ab durch die Hecke flitzt, lobt der kleine Nachtwächter ihn und dann geht es weiter: "Fein, und nun komm, unser Weg ist ein anderer!"

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23. Mai 2011