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GUTE-NACHT/3395: Der kleine Nachtwächter achtet auf seine Laterne (SB)


Gute Nacht Geschichten vom kleinen Nachtwächter


Auf der Bank unter der alten Eiche nimmt der kleine Nachtwächter Platz. Er holt sein Brot aus der Tasche und wickelt es aus. Von der Kruste bricht er ein Stück ab und wirft es Rebell mit einem "Fang auf!" hin. Rebell ist fix und erwischt es auch, bevor das Brotstückchen zu Boden fällt. Schnell schluckt er es hinunter und legt sich zu des kleinen Nachtwächters Füßen nieder, um noch mehr zu ergattern.

In den Zweigen der Eiche zwitschert es und auch von den Nachbargärten lassen sich einige Vögel vernehmen. Ein paar Schwalben sind noch emsig dabei, die Mückenschwärme anzugreifen und für ihre Kinder Nahrung zu besorgen. Noch sind die Kleinen recht still in ihren Nestern.

"Eigentlich ist es viel zu kalt für diese Jahreszeit", denkt der kleine Nachtwächter, steht auf und geht weiter. Hier und da läuft eine Katze über die Straße und Rebell jagt ihnen nach. Doch schnell sind sie durch das Gatter oder über den Zaun verschwunden. Dahin folgt Rebell ihnen nicht. Er dreht enttäuscht um und kehrt zu dem kleinen Nachtwächter zurück.

Drüben durch das Fenster im Wohnhaus des Schreiners flackert helles Licht. Es ist der Fernseher, der dieses Flimmerlicht abgibt. Das Fenster ist gekippt und so kann der kleine Nachtwächter hören, welche Sendung gerade läuft. Es sind die Nachrichten. Der Sprecher warnt davor, mit Feuer unvorsichtig umzugehen: "Immer wieder kommt es zu Waldbränden, die auf leichtsinnigen Umgang mit Zigaretten oder offenem Feuer zurück zu führen sind. Trockenheit und Wind verstärken schnell einen Brand wie jetzt erst auf Ibiza, wo ein Hobbyimker einen Großbrand verursachte ..."

Sofort blickt der kleine Nachtwächter auf seine Laterne, ob mit ihr auch alles in Ordnung ist. Die Kerze im Innern brennt ruhig. Die Scheiben der Laterne halten den Wind von der Flamme fern. "So ist es recht!", denkt der kleine Nachtwächter, "ich möchte schließlich keinen Brand verursachen. Wie schnell kann das gehen!"

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zum 28. Mai 2011