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GUTE-NACHT/3596: Der kleine Nachtwächter kommt ins Grübeln (SB)

Der kleine Nachtwächter kommt ins Grübeln

Gute Nacht - Geschichten vom kleinen Nachtwächter

"Nun, heute werden wir uns nicht mehr davor drücken, den Brief zu öffnen", erklärt der kleine Nachtwächter Rebell, seinem Hund. Die beiden sitzen wie so oft in der Burgküche. Der ungeöffnete Brief des Bürgermeisters liegt vor ihnen auf dem Tisch. Mit einem Seufzer nimmt der kleine Nachtwächter den Brief empor, um ihn zu öffnen. Auf der Rückseite entdeckt er einen roten starren Klecks mit einem eingedrückten Bildchen in der Mitte.

"Schau mal, da ist ein richtiges Siegel mit dem Wappen des Ortes auf dem Umschlag. Wir werden das Siegel also brechen, um den Inhalt des Briefes erfahren zu können."

Gesagt aber nicht getan. Der kleine Nachtwächter läßt sich Zeit damit. Er ahnt schon, was in dem Brief zu lesen sein wird. Schließlich weiß er, daß die Burg zum Verkauf steht. Dann werden er und Rebell die Burg sicher verlassen müssen.

Der kleine Nachtwächter grübelt: "Was werden wir dann unternehmen? Wo wollen wir hin?" Zu allererst fällt ihm sein Freund Anton ein. Aber der ist noch immer weit weg in Afrika. Als nächstes fragt er sich, ob er vielleicht wieder zurückkehren soll, in die Stadt, in der er aufgewachsen ist. Aber nein, dort ging es Rebell nicht gut. Die Menschen mochten ihn nicht und haben das auch gezeigt. Entschieden lehnt er also auch diesen Gedanken ab.

Da meldet sich ein anderer, ein Wunsch aus früheren Tagen. Und eine Stimme ruft: "Komm zu uns in den Zoo. Wir brauchen dich!" Dem Ruf folgend greift er nach seiner Taschenlampe und der Laterne und begibt sich an die Arbeit hinunter in den Ort. Rebell läuft hinterdrein. Der Brief mit dem ungebrochenen Siegel liegt noch immer auf dem Tisch.

Gute Nacht

zum 31. August 2012