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GUTE-NACHT/3649: Frosch im Blumentopf (SB)

Gute-Nacht-Geschichten

Frosch im Blumentopf

Marie steht jeden Morgen früh auf und geht noch vor dem Frühstück in den Garten. Hier ist immer etwas los. Heute morgen will sie die Aprikosenkerne einpflanzen, von den Früchten, die sie gestern abend gegessen hat.

"Draußen auf der Treppe steht ja schon ein leerer Blumentopf. Da werde ich sie hineinsetzen. Ich brauche nur noch Erde vom Kompost zu holen", denkt Marie bei sich. Als sie dann vor die Haustür tritt, fällt ihr Blick sogleich auf den Blumentopf.

"Was ist das?", seufzt sie, "da sitzt ja einer drin!" Und wirklich, in dem Topf hockt ein riesiger Frosch. "Kommst du nicht wieder heraus?", fragt Marie. Der Frosch antwortet nicht. Er ist noch so verschlafen, daß er sich von Marie in die Hand nehmen läßt. Zuerst setzt Marie den Frosch gleich neben dem Blumentopf wieder ab. "Du willst doch sicher in dein altes Versteck zurück?", meint sie. Dann aber findet Marie es hier zwischen den Steinen gar nicht so gemütlich und nimmt den Frosch wieder hoch: "Ich werde dir ein anderes Plätzchen suchen." So bringt sie den Frosch zum Komposthaufen.

Hier grenzt die vom Tau noch feuchte Wiese an. "Dieser Platz gefällt dir sicher besser als vorne der steinige Hof." Marie wendet sich ab, um einen Spaten zu finden. Schließlich will sie ja Erde für den Blumentopf holen. Flink taucht der Frosch im Gras unter. Marie dreht sich noch einmal um, doch der Frosch ist schon verschwunden. "Hat mich gefreut, auf Wiedersehen!", ruft Marie ihm hinterher.

Mit der Schaufel bringt Marie Erde zum Blumentopf, füllt diesen auf und steckt die Aprikosenkerne hinein. "Jetzt brauche ich noch Wasser, damit die Kerne aufquellen und wachsen können", stellt Marie fest. Sie sucht nach ihre Gießkanne und will diese an der Regentonne auffüllen. Da erblickt sie ein kleines Wesen im Wassertrog, um sein Leben kämpfend. Schnell taucht sie ihre flache Hand hinein, fährt von unten unter den Ertrinkenden und hebt die Hand wieder heraus, so daß das kleine Tier darauf zum Sitzen kommt.

Es ist eine Heuschrecke, die da um ihr Leben fürchten mußte, aber noch einmal mit demselben davon gekommen ist. Marie setzt den grünen Hüpfer ins Gras. Der braucht nicht lange, um sich zu erholen, sondern springt sogleich davon. "Wie gut, daß ich so früh aufgestanden bin. Da konnte ich mal wieder meinen kleinen Freunden helfen wie sie auch mir im Garten behilflich sind", denkt Marie bei sich und geht in die Küche, um das Frühstück zuzubereiten.

"Gute Nacht!"

5. August 2014