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MELDUNG/130: Leo-Breuer-Preis 2012 vergeben (LVR-LandesMuseum Bonn)


LVR-LandesMuseum Bonn - 25. Mai 2012

LEO-BREUER-PREIS 2012 geht an Dorothee Joachim
LVR-LandesMuseum vergibt den renommierten Kunstpreis 2012



Bonn. 25. Mai 2012. Der Landschaftsverband Rheinland, vertreten durch das LVR-LandesMuseum Bonn, in Kooperation mit der Familie Leo Breuer und der Gesellschaft für Kunst und Gestaltung in Bonn haben den diesjährigen Leo Breuer Preis an die Kölner Künstlerin Dorothee Joachim vergeben.

Die Jury des Preises mit den Jury-Teilnehmern Dr. Gabriele Uelsberg, Direktorin des LVR-LandesMuseum Bonn, Dr. Susannah Cremer-Bermbach, Vorsitzende der Gesellschaft für Kunst und Gestaltung in Bonn, Ulrich Wagner, Künstler und Leo Breuer Preis-Träger 2008, Jacques Breuer, Sohn von Leo Breuer haben aus 186 künstlerischen Bewerbungen die diesjährige Preisträgerin ermittelt.

Die Kölner Malerin Dorothee Joachim verfolgt ihre künstlerische Arbeit seit Jahrzehnten mit extremer Konsequenz. Ihrer gestalterischen Farbmalerei ist jede Form des Kaschierens, Verdeckens oder Illusionierens absolut fremd. Ihre farbplastischen Bilder sind offen und in der Betrachtung immer nachvollziehbar, auch was den Prozess der Entstehung betrifft. Ihre Arbeiten sind in diesem Sinne von einem Grad der Wahrhaftigkeit geprägt, der ihr gesamtes Werk maßgeblich auszeichnet und sie zu einer würdigen Preisträgerin des Leo Breuer Preises macht.

Es sind Bilder, die alles aussprechen was in ihnen steckt und was sie ausmacht - man muss nur zuhören.

In den Arbeiten von Dorothee Joachim erleben wir Malerei im klassischen Sinn ohne dass diese Malerei sich selbst genügt. Ihre visuellen Farbplastiken entwickeln im Raum und im Wechseldialog mit dem Betrachter eine körperliche Präsenz und Individualität, die sie als raumstiftende Objekte erlebbar machen. Dass ihre Werke nicht nur Bilder sondern auch Raumobjekte sind, bestätigen die Seitenflächen ihrer Werke, die die Künstlerin nie kaschiert und deren gewachsene Struktur im Kontext der Arbeiten wichtig ist und sie optisch erfahrbar machen. Man erlebt in der Auseinandersetzung mit den Arbeiten von Dorothee Joachim stets auch die Spur des Prozesses, erfährt die Vielfältigkeit der Farbe als Phänomen der Wahrnehmung und erlebt Malerei als kompromisslos und unmittelbar.

Der Leo Breuer Preis wird zum siebten Mal vergeben und erinnert an den Bonner Künstler Leo Breuer, der einer der wichtigsten rheinischen Künstler des 20. Jahrhunderts internationaler Ausstrahlung war. Der Preis richtet sich an Künstlerinnen und Künstler, die auf der Basis der konstruktiven gestalterischen Grundsätze neue Formate entwickeln und in ihrer künstlerischen Präzision kontinuierlich ihren Weg verfolgen. Leo Breuer selbst war ein selbstloser Künstler. Er war zeitlebens in intensivem Austausch mit vielen Künstlerfreunden, deren Urteil er sehr schätzte, so wie sie auch sein Urteil schätzten. Er war jahrelang Vorsitzender einer der wichtigsten französischen Künstlergruppen der "Noveau Realistes", hat sich um Ausstellungen, Kooperationen und andere Aktivitäten bemüht und hatte immer ein offenes Ohr für junge Künstler und deren Suche nach einem eigenen Weg und nach neuen Formen des Ausdrucks. Für alle diese trat er ein, half und hatte immer einen konstruktiven Ratschlag parat. Ein Preis mit dem Namen Leo Breuers ist daher auch ein Preis, der Künstler auf ihrem Weg bestätigen soll, so wie dies Leo Breuer oft mit seinem Rat getan hat.

Dorothee Joachim konnte sich mit ihrer Bewerbung in diesem Jahr in einem Feld von Künstlerinnen und Künstlern aus dem In- und Ausland durchsetzen, deren überaus hohen Qualitätsdurchschnitt die Fachjury ausdrücklich betonte. Dorothee Joachim wird am 21. September 2012 den Preis im LVR-LandesMuseum Bonn verliehen bekommen. Parallel dazu zeigt die Gesellschaft für Kunst und Gestaltung in Bonn in Kooperation mit der Vergabe des Preises eine Ausstellung der Künstlerin.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 25. Mai 2012
LVR-LandesMuseum Bonn
Dr. Brigitte Beyer-Rotthoff
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Colmantstr. 14-16, 53115 Bonn
Telefon: +49 (0) 228 / 2070 - 0, Fax: +49 (0) 228 / 2070 - 299
E-Mail: info.landesmuseum-bonn@lvr.de
Internet: www.rlmb.lvr.de/


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Mai 2012