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GRASWURZELREVOLUTION/972: Kommune-Infotour 2009


graswurzelrevolution 336, Februar 2009
für eine gewaltfreie, herrschaftslose gesellschaft

Kommune-Infotour 2009
Wir woll'n auch anders: Hart backbord!

Die Kommune-Info-Tour 2009 reist vom 28. Februar bis zum 8. März durch Norddeutschland.


Menschen aus unterschiedlichen Kommunen erzählen über Utopie und Praxis ihres Lebensalltags, stellen ihre Erfahrungen vor und bieten Gelegenheiten zur Debatte.

"Wir haben uns Freiräume geschaffen, in denen wir versuchen, Alltagsbedingungen zu entwickeln, in denen die Bedürfnisse des und der Einzelnen Berücksichtigung finden. Freiräume, in denen kollektive Perspektiven verwirklicht werden können."

Die KommunardInnen sind davon überzeugt, dass das Konzept "politische Kommune" nichts von seiner Aktualität verloren hat - im Gegenteil, "denn den bestehenden gesellschaftlichen Verhältnissen ist es bisher nicht gelungen, uns vom Gegenteil zu überzeugen!"


Utopie im Alltag?

Die Gruppen des Kommunja-Netzwerks sind von libertären, emanzipatorischen, gesellschaftskritischen, solidarischen und ökologischen Ideen und Gedanken inspiriert.

Unter den erwachsenen Menschen dieser Kommunen besteht strukturelle Gleichberechtigung, diskriminierende Strukturen sollen aufgedeckt und verändert werden. Deshalb wird in den Gruppen versucht, Lösungen zu finden, die von allen getragen werden können.

Wichtig ist es auch, dass sich die Menschen in der Kommune weiter entwickeln können und eine grundsätzliche Bereitschaft zur Auseinandersetzung, zur Mitteilung und Teilnahme am Gruppengeschehen haben. In der Kommune können sich neue Beziehungsformen entwickeln, jenseits von Kleinfamilie und Zwangsheterosexualität. Es wird solidarisch gewirtschaftet, z.B. indem es eine gemeinsame Kasse für alle gibt, aus der nach persönlichen Bedürfnissen entnommen werden kann. Dabei können Konsumgewohnheiten hinterfragt werden, und es gibt Zeit und Raum für menschliche Begegnungen.

Die Kommunen fußen weitgehend auf Gemeineigentum an allen Immobilien und Produktionsmitteln. "Wir wollen Menschen nicht über Leistung definieren. Deshalb versuchen wir, uns von fremdbestimmter Arbeit zu lösen." In vielen Kommunen wird kollektiv und selbstbestimmt gearbeitet. Die Kommunen des Netzwerks unterstützten sich gegenseitig über persönlichen Austausch von Wissen und Dingen.


Alles verändern - los geht's

Der soziale und ökologische Raubbau an Menschen und Natur und die Perspektivlosigkeit des herrschenden gesellschaftlichen Modells tritt aktuell deutlicher und brutaler zu Tage als je zuvor. Umso wichtiger werden alternative Lebensmodelle, die sowohl die Möglichkeiten bieten, in einem selbstorganisierten Freiraum andere Formen des Zusammenlebens zu gestalten, als auch eine Basis für den Widerstand gegen die gesellschaftlichen Entwicklungen zu schaffen.

Eine Möglichkeit besteht darin, das Leben in Kommunen zu organisieren. Leute aus der Kommune Feuerland in Brüssow, vom Hof Rossee bei Eckernförde, aus der Kommune Niederkaufungen bei Kassel, dem Olgashof bei Wismar, der Villa Locomuna in Kassel und dem Kommune-Projekt Uthlede bei Bremen stellen ihre Erfahrungen vor und freuen sich auf regen und kritischen Austausch. "Wir sind gerne auch AnsprechpartnerInnen für konkrete Fragen an Kommune-Einstieg oder -Gründung."

Eingeladen sind alle, die Spaß an einem lebendigen Info-Abend haben!

Bettina Kruse aus der Kommune Hof Rossee


Termine:

28.2., 28 Uhr in Brüssow, Kulturhaus-Kino, Prenzlauer Str. 35
  1.3., 16 Uhr in Rostock, HdF, Doberaner Platz 21
  2.3., 19 Uhr in Wismar, Filmbildstelle. Bürgermeister-Haupt-Straße
  3.3., 19:30 Uhr in Lübeck, "Diele", Mengstr. 41
  5.3., 19:38 Uhr in Eckernförde, "Haus", Reeperbahn 28
  6.3., 19:30 Uhr in Flensburg, Kunst-und-Kultur-Initiative, "Duborgerstr. 14
  7.3., 18 Uhr in Oldenburg i.0., ALHAMBRA, Hermannstr. 83
  8.3., 11 Uhr in Hamburg. Werkstatt 3, Nernstweg 32-34

Weitere Infos: www.kommunja.de


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Quelle:
graswurzelrevolution, 38. Jahrgang, GWR 336, Februar 2009, S. 5
Herausgeber: Verlag Graswurzelrevolution e.V.
Koordinationsredaktion Graswurzelrevolution:
Breul 43, D-48143 Münster
Tel.: 0251/482 90-57, Fax: 0251/482 90-32
E-Mail: redaktion@graswurzel.net
Internet: www.graswurzel.net

Die "graswurzelrevolution" erscheint 10 Mal im Jahr.
Der Preis für eine GWR-Einzelausgabe beträgt 3 Euro.
Ein GWR-Jahresabo kostet 30 Euro.


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Februar 2009