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GEWERKSCHAFT/005: Redaktionelle Eigenständigkeit für Saarbrücker Zeitungskonzern gefordert (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 10. August 2012

ver.di fordert Erhalt redaktioneller Eigenständigkeit für Titel des Saarbrücker Zeitungskonzerns auch nach Übernahme durch die Rheinische Post



Nachdem die Übernahme des Saarbrücker Zeitungskonzerns durch die Rheinische Post konkrete Züge annimmt, unterstreicht der stellvertretende Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Frank Werneke, die herausragende Bedeutung der Eigenständigkeit von Redaktionen und Verlagen: "Der wirtschaftliche Erfolg des Konzerns Saarbrücker Zeitung rührt von dieser Eigenständigkeit her und darf vom neuen Gesellschafter nicht angetastet werden. Rechtzeitig sollte daher auch der Ausbau von Redaktionsstatuten dazu genutzt werden, in einem größeren Zeitungskonzern regionale Unabhängigkeiten zu sichern", forderte Werneke. Auch für die Beschäftigten in den verschiedenen Zeitungstiteln, wie etwa der Lausitzer Rundschau, dem Trierischen Volksfreund, dem Pfälzischen Merkur und der Saarbrücker Zeitung sei der Erhalt der redaktionellen Eigenständigkeit von größter Bedeutung.

Auch unter Führung der Rheinischen Post werde ver.di den Erhalt und den Ausbau der grundlegenden Tarifrechte und darüber hinaus gehenden berechtigten Arbeitnehmerinteressen vertreten, kündigte Werneke an. So wurde bereits für die Titel Saarbrücker Zeitung, Trierischer Volksfreund und Pfälzischer Merkur nach deren Tarifflucht in 2011 ein Haustarifvertrag abgeschlossen, der sowohl Ausgliederungen von Redaktionsteilen und Verlagsabteilungen und den Einsatz von konzerninternen Leiharbeitsgesellschaften unterbindet.

Die Rheinische Post werde durch den Kauf zu einer noch bedeutenderen Mediengruppe unter den Top Ten der deutschen Zeitungskonzerne. Die Düsseldorfer waren bereits jetzt schon an der Aachener Zeitungsgruppe beteiligt: "Damit setzt sich der Trend zur Medienkonzentration auf dem Markt der Lokal- und Regionalzeitungen fort", stellte Werneke fest.

Zuletzt waren große Gesellschafteranteile von der Verlagsgruppe Holtzbrinck an die bisher schon an der Saarbrücker Zeitung beteiligte Gesellschaft für staatsbürgerliche Bildung Saar (GSB) übergegangen. Außerdem gehört zum Gesellschafterkreis des Zeitungskonzerns noch die Beteiligungsgesellschaft von Mitarbeitern mit rund 15 Prozent.

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Quelle:
Presseinformation vom 10.08.2012
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Christiane Scheller - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 14. August 2012