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GEWERKSCHAFT/070: Verleger sind stur - kein verbessertes Angebot in Tarifverhandlungen (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 18. Dezember 2013

Verleger sind stur - Kein verbessertes Angebot in Tarifverhandlungen für Tageszeitungsredaktionen



Berlin, 18.12.2013 - "Die Verlegervertreter sind stur: Sie haben kein verbessertes Angebot für eine angemessene Gehalts- und Honorarerhöhung vorgelegt und bestehen nach wie vor auf sofortigen Einsparungen durch Kürzungen beim Urlaubsgeld und der Jahressonderzahlung", kritisierte der stellvertretende Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Frank Werneke, den Verlauf der sechsten Tarifrunde für die rund 14.000 Redakteurinnen und Redakteure sowie Freie bei Tageszeitungen.

Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) sei darüber hinaus offenbar fest entschlossen, zukünftig Kolleginnen und Kollegen in einer neuen Gehaltsgruppe zu "Halbjournalisten" zu deklassieren und dauerhaft mit niedrigen Gehältern abspeisen zu wollen. In den Verhandlungen habe sich zudem ergeben, dass Redakteurinnen und Redakteure künftig nur noch in von den Verlagen selbst definierten Ausnahmefällen die letzte Berufsjahresstufe erreichen könnten, wenn es nach dem Willen des BDZV ginge. "Das würde bedeuten, dass für Kolleginnen und Kollegen mit Erfahrung und Kompetenz, selbst wenn sie sich regelmäßig weiterbilden, bei 3.500 Euro im Monat das Ende der Fahnenstange erreicht wäre, das wären gerade mal 500 Euro mehr als das jetzige Einstiegsgehalt", so Werneke.

"Dennoch: Die Streiks und Protestaktionen in acht Bundesländern haben uns Verhandelnden den Rücken gestärkt. Die 1000 Streikenden gestern und 500 heute haben den BDZV-Vorstellungen eine klare Absage erteilt. Das Signal ist klar: Wir wollen bessere Arbeitsbedingungen, die Einbeziehung der Onliner in die Tarifverträge und spürbare Gehaltserhöhungen. Die streikenden Kolleginnen und Kollegen haben ganz deutlich gemacht, dass sie keinen Tarifabschluss akzeptieren werden, der auf ein Minusgeschäft hinaus läuft. Dieses Signal wird auch die Fortsetzung der Verhandlungen prägen und die Verleger täten gut daran, sich dem nicht länger zu verschließen, sondern sich endlich in eine zukunftsfähige Richtung zu bewegen", forderte Werneke. Die Verhandlungen werden am 5. Februar 2014 in Düsseldorf fort gesetzt.

Die dju in ver.di fordert 5,5 Prozent mehr Geld sowie die Einbeziehung von Onlinern in den Geltungsbereich der Tarifverträge, Verbesserungen im Manteltarif und eine Modernisierung der Ausbildung für Tageszeitungsredakteurinnen und -Redakteure.

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Quelle:
Presseinformation vom 18.12.2013
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Christoph Schmitz - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Dezember 2013