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GEWERKSCHAFT/143: Tarifverhandlungen für Tageszeitungsredaktionen ohne Fortschritt vertagt (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 15. Juni 2016

Tarifverhandlungen für Tageszeitungsredaktionen ohne Fortschritt vertagt - Verleger haben kein Interesse an konstruktiven Lösungen


Berlin, 15.06.2016 - Auch die vierte Verhandlungsrunde über die Honorare und Gehälter der über 14.000 Tageszeitungsjournalistinnen und -journalisten ist ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Der stellvertretende Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und Verhandlungsführer, Frank Werneke, kritisierte die Haltung der Vertreter des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) in der Tarifauseinandersetzung scharf: "Während die Gewerkschaften am Verhandlungstisch konstruktive Vorschläge machen und an Lösungen arbeiten wollen, drehen sich die Verleger im Kreis und legen trotz stundenlanger interner Beratungen kein wirklich verbessertes Angebot vor. Das ist gegenüber dem täglichen Engagement der Journalistinnen und Journalisten respektlos."

Die Verleger haben ein nur geringfügig verändertes Angebot gemacht, das lediglich vier Prozent mehr Geld, auszahlbar über eine Laufzeit von 36 Monaten in drei Schritten am 1. Juli 2016 und zum 1. Mai 2017 und 2018 vorsieht, ohne dass die jeweiligen Erhöhungsschritte beziffert worden sind. Freie und Pauschalisten sollten die Erhöhungen erst später bekommen.

"Nachdem bereits in fast allen anderen Tarifbereichen Abschlüsse erzielt wurden, wollen die Kolleginnen und Kollegen jetzt endlich einen fairen Abschluss. Das haben sie mit der breiten Streikbewegung der letzten Tage unmissverständlich deutlich gemacht", unterstrich Werneke.

Im Vorfeld der vierten Runde und während der Verhandlungen wurden Redaktionen in Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hessen bestreikt. Bereits am Wochenende waren zahlreiche Zeitungstitel streikbedingt nur in reduziertem Umfang erschienen: "Journalistische Arbeit hat ihren Wert und dieser Wert muss sich auch in der Bezahlung wieder finden. Mit dieser klaren Haltung gehen wir in die weiteren Verhandlungen", machte Werneke deutlich. Bereits morgen (16. Juni) würden die Streiks in Baden-Württemberg fort gesetzt.

Die fünfte Verhandlungsrunde findet am 29. Juni 2016 voraussichtlich in Berlin statt.

ver.di fordert für fest angestellte und freie Tageszeitungsjournalistinnen und -journalisten eine Erhöhung der Honorare und Gehälter um fünf Prozent, mindestens aber 200 Euro mehr Geld.

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Quelle:
Presseinformation vom 15.06.2016
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Eva Völpel - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Juni 2016

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