Caritas Pressemitteilung vom 28. Januar 2020
Jeder Dritte scheitert bei der Internetrecherche
Initiative "Digital für alle": Informationssuche, Datenschutz und Technikfragen stellen viele Menschen in der digitalen Welt vor Probleme
Berlin, 28. Januar 2020. Einem großen Teil der Bundesbürgerinnen und - bürger fällt es schwer, sich souverän und selbstbestimmt in der digitalen Welt zu bewegen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie anlässlich des ersten bundesweiten Digitaltags am 19. Juni 2020, wie die Initiative "Digital für alle" mitteilt. Der Deutsche Caritasverband ist an der Initiative beteiligt.
Eine Dreiviertelmehrheit (74 Prozent) der Befragten erklärt zwar, technische Geräte wie Smartphone oder Computer bedienen und nutzen zu können, solange keine Fehler oder unerwartete Ereignisse auftreten - aber jeder Vierte (23 Prozent) beherrscht das nicht. Sechs von zehn Befragten (61 Prozent) finden online in der Regel die Informationen, die sie suchen. 37 Prozent gelingt das nicht. Wiederum 60 Prozent können Programme und Apps installieren, der übrige Teil (37 Prozent) scheitert daran. Während 57 Prozent ihre Datenschutzeinstellungen individuell anpassen, machen das 39 Prozent nicht.
"Wir leben in einer Gesellschaft, in der digitale Teilhabe immer mehr zum Schlüssel für soziale Teilhabe wird", so Caritas-Präsident Peter Neher. Die Studienergebnisse zeigen aber: "Es gibt eine große Gruppe, die in der digitalen Welt Orientierung sucht, auf Hilfe angewiesen ist und Angst vor Fehlern hat", sagt Anna-Lena Hosenfeld, Projektleiterin des Digitaltags. Genau an diese Menschen richte sich der Digitaltag, zu dem bereits mehr als 150 Veranstaltungen im gesamten Bundesgebiet angemeldet wurden.
Der Digitaltag wird getragen von der Initiative "Digital für alle", einem Bündnis aus mehr als 20 Organisationen aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Bildung und Kultur, Wohlfahrt, Wirtschaft, Wissenschaft und öffentliche Hand. Erklärtes Ziel ist die Förderung digitaler Teilhabe. Der bundesweite Aktionstag will die Digitalisierung mit zahlreichen Veranstaltungen und Aktivitäten überall in Deutschland erklären, erlebbar machen, Wege zu digitaler Teilhabe aufzeigen und auch Raum für kontroverse Debatten schaffen. Nach der Premiere am 19. Juni 2020 soll der Digitaltag künftig jährlich durchgeführt werden. Zudem wird im Rahmen des Digitaltags ein Preis für herausragendes digitales Engagement verliehen.
Informationen und Hintergründe zur Initiative "Digital für alle" sowie zum
Digitaltag, den Aktionen und Beteiligungsmöglichkeiten gibt es unter:
www.digitaltag.eu
Zur Studienmethodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom
Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei
wurden 1.003 Menschen in Deutschland ab 16 Jahren telefonisch befragt. Die
Fragestellung lautete: "Bitte sagen Sie mir, inwieweit die folgenden
Aussagen auf Ihre persönlichen Fähigkeiten hinsichtlich der Nutzung von
digitalen Technologien zutreffen." Mögliche Antworten waren "trifft voll
und ganz zu", "trifft eher zu" und "trifft eher nicht zu" und "trifft
überhaupt nicht zu". Die Befragung ist repräsentativ für die
Gesamtgesellschaft.
Partner der Initiative "Digital für alle":
AWO Bundesverband | Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen
(BAGSO) | Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) | Bitkom |
Bundeselternrat | Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) | Deutscher
Bundesjugendring (DBJR) | Deutscher Caritasverband | Deutscher Kulturrat |
Deutscher LandFrauenverband | Deutscher Landkreistag | Deutscher
Naturschutzring (DNR) | Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB) | Deutscher
Städtetag | Deutscher Städte- und Gemeindebund (DStGB) | Deutscher
Volkshochschul-Verband (DVV) | Diakonie Deutschland - Evangelisches Werk
für Diakonie und Entwicklung | Hartmannbund - Verband der Ärzte
Deutschlands | Verband der TÜV (VdTÜV) | Verband kommunaler Unternehmen
(VKU) | VOICE - Bundesverband der IT-Anwender | Verbraucherzentrale
Bundesverband | Zentralverband des deutschen Handwerks (ZdH) |
Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland
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Quelle:
Pressemitteilung vom 28. Januar 2020
Deutscher Caritasverband, Pressestelle
Reinhardtstraße 13, 10117 Berlin
Telefon: 030 30 284447-42, Telefax: 030 284447-55
E-Mail: pressestelle@caritas.de
Internet: www.caritas.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Januar 2020
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