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BERICHT/016: Litradio berichtet - "Radio Zukunft", Online-Portal dokumentiert Literaturgeschehen (idw)


Stiftung Universität Hildesheim - 06.03.2013

Litradio berichtet: "Radio Zukunft"

Online-Portal dokumentiert Literaturgeschehen in Deutschland


Mit der Zukunft des Radios befasst sich ein Festival der Akademie der Künste und der Kulturstiftung des Bundes. Die "Tage der Audiokunst" (7. bis 10. März in Berlin) sind weltweit hörbar - denn das Internetportal Litradio begleitet und dokumentiert das Festival. Dahinter stecken Kreative Schreiber der Uni Hildesheim - sie entwickeln seit 2009 mit über 500 Beiträgen ein neues Online-Radioformat. Das kommt gut an, wird sogar in Uruguay und USA gehört.

Am 24. und 25. Mai steht die Konferenz "LiteraturFutur - Neue Formen der Literaturvermittlung" an der Universität Hildesheim auf der Playlist von litradio.

Wer nicht vor Ort in Berlin ist - ist dennoch dabei. Wer keine Zeit hat - hört später rein: Studierende und Lehrende der Universität Hildesheim begleiten und dokumentieren das Festival "Radio Zukunft" durch Mitschnitte, Berichte und Gespräche. Die Podcasts sind zum Nachhören online abrufbar - flexibel, mobil, zu jeder Tageszeit.

"Wir müssen keine Quote erreichen, das macht uns frei. Wir haben kein eng getaktetes Programmschema, der Nutzer kann entscheiden, was er wann und wo hört", sagt Dr. Guido Graf vom Institut für Literarisches Schreiben und Literaturwissenschaft. Er hat das Onlineportal "Litradio" vor vier Jahren an der Universität Hildesheim aufgebaut. Seitdem berichten Studierende des "Kreativen Schreibens und Kulturjournalismus" live und bundesweit von Literaturfestivals, Lesungen und Werkstattgesprächen, produzieren Hörspiele, Interviews und Features. Die inhaltliche Klammer der über 500 Beiträge - ist Literatur. Die Dauer und das Format - ist ungewiss. "Unser Archiv wächst mit jedem Tag", sagt Student Jacob Teich. Die Hörerzahlen steigen, täglich 12.000 Zugriffe sind zu verzeichnen. Vor allem in den Abendstunden, im deutschsprachigen Raum, doch auch in Uruguay, den USA oder in Großbritannien. Neben jedem Podcast steht auf der Internetseite ein Bild und ein zusammenfassender kurzer Text; über Schlagwörter, die Suchfunktion oder das Autorenverzeichnis gelangt man gezielt zu Beiträgen. Oder man stöbert.

Seit 2011 sammelt Jacob Teich in der studentischen Redaktion praktische Erfahrungen in der Literaturvermittlung, wendet Interviewtechniken und Schnittprogramme an. Litradio ist seit Gründung in die Lehre integriert, die Seminare reichen von "Kulturjournalismus" und "Interview und Gespräch" bis zum "Radiofeature". Im Sommer 2013 steht der "Wissenschaftsjournalismus" auf dem Programm. "In den kulturwissenschaftlichen Studiengängen werden Theorie und Praxis von Anfang an verbunden. Während die einen Studierenden das komplexe Feld der Buchproduktion und Verlagswelt erproben - und mit dem Verlag Edition Paechterhaus auf den Buchmessen in Leipzig und Frankfurt bestehen, befassen sich andere mit digitaler Medienproduktion, erklärt Guido Graf. "Gerade das Zusammenspiel ist für unsere Studierenden hilfreich. Nicht entweder oder, in Hildesheim kombinieren sie die gedruckte und digitale Welt."

Durch die Zusammenarbeit mit Literaturhäusern bundesweit gelangen renommierte wie junge Autoren ans Mikro und in das Archiv von Litradio - mittlerweile rund 400 Autoren. Da spricht Liao Yiwu, einer der bekanntesten Autoren Chinas, über "Fräulein Hallo und der Bauernkaiser - Chinas Gesellschaft von unten", ein Buch, das in China verboten wurde. Zwei Klicks entfernt gelangt man zur Ringvorlesung Weltliteratur und Paul Brodowsky spricht über Goethe oder zu den Mitschnitten von "HamLit, der langen Nacht junger Literatur" in Hamburg. Demnächst bringt Litradio Aufnahmen von Tim Parks und weiteren Gästen des Berliner Künstlerprogramms (DAAD).

Nun den Auftrag von der Akademie der Künste und der Kulturstiftung des Bundes zu erhalten, das diesjährige Festival "Radio Zukunft" zu dokumentieren, sei "eine große Auszeichnung", sagt Graf, "Litradio wird mittlerweile gegenüber den großen öffentlich-rechtlichen Kulturradios wahrgenommen." Vom 7. bis 10. März holen die Hildesheimer im Festivalstudio in Berlin Künstler, Theoretiker, Techniker, Autoren, Komponisten, Produzenten, Kulturwissenschaftler, Verlagslektoren und Philosophen ans Mikro. Sie berichten an vier Tagen über die Zukunft des akustischen Erzählens, begeben sich auf die Spuren der Rundfunkgeschichte, stellen neuste Technik und Produktionsformen im Web 2.0 vor.

Zwei Monate später stehen dann in Hildesheim "LiteraturFutur - Neue Formen der Literaturvermittlung" auf der Playlist. Verlage, Onlineexperten, Autoren und Journalisten werden auf einer zweitägigen Konferenz auf dem Kulturcampus der Universität Hildesheim (24. und 25. Mai 2013) über die fundamentalen Umwälzungen, die den Literaturbetrieb betreffen, diskutieren und neue Wege für die Zukunft der Literaturvermittlung unter digitalen Bedingungen organisieren.

Mit dabei sind u.a. Rabea Edel (Autorin, Berlin), Sascha Lobo, Johannes Ismael-Wendt (Soundexperte, Hildesheim), Hauke Hückstädt (Literaturhaus Frankfurt), Jo Lendle (Dumont, demnächst Hanser Verlagsleiter), Stefan Mesch (Literaturblogger), Daniela Seel (Verlegerin von kookbooks), Simone Kornappel (Autorin, Literaturzeitschrift Randnummer, lyrikkritik.de), Alexander Vieß (Börsenverein des deutschen Buchhandels). Litradio organisiert den Livestream, Kurzfeatures und Interviews.

LITRADIO IM INTERNET - DAS GESAMTE ARCHIV:
http://litradio.net/

Weitere Informationen unter:
http://litradio.net/
- Litradio, Internetportal, Institut für Literarisches Schreiben und Literaturwissenschaft der Uni Hildesheim

http://www.kulturstiftung-des-bundes.de/cms/de/sparten/musik_und_klang/radio_zukunft.html
- Programm "Radio Zukunft", Kulturstiftung des Bundes

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution102

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Stiftung Universität Hildesheim, Isa Lange, 06.03.2013
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. März 2013