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DERMATOLOGIE/574: Spanische Dermatologen überdenken ihre Haltung zum Sonnenbaden (ESA)


European Sunlight Association (ESA) - Dienstag, 27. Oktober 2009

Spanische Dermatologen überdenken ihre Haltung zum Sonnenbaden


Brüssel, 26. Oktober 2009 (ESA) - Vor dem Hintergrund einer stetig wachsenden Anzahl von Berichten über Vitamin D-Mangel überdenken Dermatologen ihre Haltung zum Sonnenbaden. "In Ländern, in denen es strenge Vorschriften zur Nutzung von Sonnenbanken gibt, stellen Dermatologen nun fest, dass ihre Empfehlung für die Öffentlichkeit, UV-Licht unbedingt zu meiden, möglicherweise zu hoch gegriffen war und dies das Risiko eines Vitamin D-Mangels für die Bevölkerung erhöhen könnte," so Christina Lorenz, Vorsitzende der European Sunlight Association (ESA). Diese Schlussfolgerungen wurden vor Kurzem bei einer Pressekonferenz beim 21. nationalen Kongress zur kosmetischen Dermatologie (XXI Reunión Nacional de Dermatología Cosmética) gezogen. Der Schlüssel liege darin, sich in gemäßigtem Maße UV-Licht auszusetzen.

Während der Pressekonferenz enthüllte Julián Conejo-Mir, Präsident der "Academia Española de Dermatología" (spanische Akademie für Dermatologie), dass Dermatologen sich bezüglich ihrer Haltung gegenüber der Belastung mit Sonnenlicht in einer Phase des "Nachdenkens" befinden, die er als "sehr positiv" bezeichnete, nachdem bei weiten Teilen der Bevölkerung ein Vitamin D-Mangel festgestellt wurde. Der Leiter der Akademie für Dermatologie hob die Vorzüge von Vitamin D hervor und sagte, dass "die einzig gute Auswirkung des Klimawandels [sei], dass er uns die Möglichkeit bietet, mehr Vitamin D von der Sonne zu erhalten". Er erklärte, dass Vitamin D für unser Immunsystem eine wichtige Rolle spiele und eine Quelle für Krebs hemmende Aktivitäten gegen Darm-, Prostata- und Brustkrebs sei.

Esteban Parra, Professor für Anthropologie an der Universität von Toronto und Experte für Pigmentierung bei Menschen, fügte hinzu, dass das Vitamin Autoimmunerkrankungen entgegenwirke, zum Beispiel multipler Sklerose. Um eine ausreichende Menge Vitamin D in unserem Körper zu erreichen, sagte Professor Parra weiter, genüge es nicht, sich richtig zu ernähren; darüber hinaus müssten wir sonnenbaden oder, in Ländern, in denen dies nicht möglich ist, einen Ersatz dafür finden. Dennoch wies er darauf hin, dass diese beiden Faktoren nicht missbraucht werden sollten, da sie sonst durchaus schädlich sein könnten.

Kurz: Laut den Schlussfolgerungen der Dermatologen liegt der Schlüssel im gemäßigten Sonnenbaden, wobei die richtige Balance gefunden werden muss, um die erforderliche Menge Vitamin D aufzunehmen, gleichzeitig aber nicht so viel sonnenzubaden, dass es zu Verbrennungen kommt. "Es ist nicht leicht, diese Balance zu finden," bestätigten beide. Conejo-Mir sagte jedoch, dass Dermatologen "möglicherweise keine solchen extremen Äußerungen machen sollten", wenn sie Sonnenschutz empfehlen, da Vitamin D auch einen positiven Beitrag im Kampf gegen Melanome leistet.

Der XXI Reunión Nacional de Dermatología Cosmética (nationaler Kongress zur kosmetischen Dermatologie) fand vom 1. bis 3. Oktober 2009 in Logroño, Spanien, statt.

Die European Sunlight Association (ESA) ist die europäische Dachorganisation der Bräunungsindustrie und vertritt 28 nationale Verbände und Unternehmen aus 15 Mitgliedstaaten der EU, aus Norwegen, der Schweiz, Russland und den USA. Sie hat ihren Sitz in Belgien. Die ESA unterstützt eine verantwortliche Aussage zu gemäßigtem Sonnenbaden und dem Schutz vor Sonnenbrand.


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Quelle:
European Sunlight Association a.s.b.l. (ESA)
Pressemitteilung vom 27. Oktober 2009
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Belgien
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E-Mail: europeansunlight@skynet.be
Internet: www.europeansunlight.eu


veröffentlicht im Schattenblick zum 31. Oktober 2009