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BILDUNG/756: Rettungsdienst - Trainingswagen verbessert die Qualität in Aus- und Fortbildung (SHÄB)


Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt 11/2011

Rettungsdienst

Trainingswagen verbessert die Qualität in Aus- und Fortbildung


Ein Modell aus Schleswig-Holstein wurde beim Oldenburger Notfallsymposium ausgezeichnet. Lückenlose Videoüberwachung im Übungs-RTW möglich.


Die Rettungsdienst Kooperation in Schleswig Holstein (RKiSH) ist mit dem "ersten Preis für Qualität im Rettungsdienst" ausgezeichnet worden. Prämiert wurde insbesondere der neuartige Trainings-Rettungswagen, der organisatorisch und technisch von der RKiSH konzipiert worden ist und jetzt für interne und externe Intensivschulungen eingesetzt wird.

Damit geht die Auszeichnung an ein Projekt, das "nachweislich eine Qualitätsverbesserung im Rettungsdienst" bewirkt hat, wie es in der Begründung heißt. Verliehen wurde die gläserne Trophäe im Rahmen des renommierten achten Oldenburger Notfallsymposiums unter der Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr.

Der für die schleswig-holsteinischen Kreise Dithmarschen, Pinneberg, Rendsburg-Eckernförde und Steinburg zuständige Rettungsdienst setzte sich gegen 16 weitere Mitbewerber aus ganz Deutschland durch. Unter dem Motto "Von den Besten lernen" sollen die ausgezeichneten Projekte Vorbildcharakter aufweisen und auch auf andere Rettungsdienste übertragbar sein.

Kernstück des Projekts ist ein in dieser Form bundesweit einmaliger Trainings-Rettungswagen (RTW) zur praxisnahen Aus- und Fortbildung von Rettungsassistenten. Die Übungen finden im Innern des Fahrzeugs statt und werden jeweils durch einen Trainer und einen Techniker begleitet. Der Trainings-RTW entspricht dem Rettungswagen Modell Schleswig-Holstein. Zusätzlich ist der Patientenraum mit drei schwenkbaren Kameras und zwei Mikrofonen sowie Lautsprechern ausgestattet, um eine lückenlose Videoaufzeichnung zu ermöglichen. Der Steuerstand ist das Herzstück des T-RTW, von hier wird der Patientensimulator gesteuert. Die abgesetzte Videoüberwachung macht es möglich, dass die Teilnehmer autark so realitätsnah wie möglich trainieren. Durch den flexiblen Aufbau des T-RTW ist es möglich, verschiedene Patientensimulatoren einzusetzen. Das Equipment entspricht dem des üblichen Einsatzdienstes. Um als Trainer eingesetzt werden zu können, müssen Rettungsassistenten selbst die Fortbildung "T-RTW" besucht haben und danach mehrmals hospitieren. Die erfolgreiche Absolvierung eines ERC-ALS und ITLS-Kurses ist Pflicht.

Szenarien, die am Simulator durchgespielt werden können, sind unterschiedlich und nur durch die Möglichkeiten des Patientensimulators und der Phantasie begrenzt. Ziel der Fortbildungsmaßnahmen, die aufgrund der Mobilität des Trainings-RTW in allen Kreisen vor Ort durchgeführt werden können, sei ein kontinuierlicher Verbesserungsprozesses im Sinne eines "gelebten" Qualitätsmanagements, erläuterten die Preisträger in einer Mitteilung.

Das Konzept überzeugte die Jury, die den Preis vor 500 Teilnehmern beim Oldenburger Symposium der Rettungsdienst Kooperation in Schleswig-Holstein zusprach. Der zweite und dritte Preis gingen an die Berufsfeuerwehr der Universität Münster für ein Projekt zum Echtzeitfeedback bei Reanimationen sowie an das Deutsche Rote Kreuz Reutlingen für die Entwicklung von Behandlungsalgorithmen. (PM/Red)


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Gesamtausgabe des Schleswig-Holsteinischen Ärzteblatts 11/2011 im Internet unter:
http://www.aeksh.de/shae/2011/201111/h11114a.htm

Zur jeweils aktuellen Ausgabe des Schleswig-Holsteinischen Ärzteblatts:
www.aerzteblatt-sh.de


Bildunterschrift der im Schattenblick nicht veröffentlichten Abbildung der Originalpublikation:
- Marco Bütter (li.) und Torsten Weber bei der Untersuchung des "Patienten".


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Quelle:
Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt November 2011
64. Jahrgang, Seite 31
Herausgegeben von der Ärztekammer Schleswig-Holstein
mit den Mitteilungen der
Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein
Redaktion: Dr. Franz Bartmann (V.i.S.d.P.)
Bismarckallee 8-12, 23795 Bad Segeberg
Telefon: 04551/803-119, -127, Fax: -188
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Das Schleswig-Holsteinische Ärzteblatt erscheint 12-mal im Jahr.


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Dezember 2011