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BILDUNG/830: Medizinisch-technische Assistentinnen und Assistenten für Funktionsdiagnostik (idw)


Universitätsklinikum Ulm - 26.04.2013

"Knöpfchen drücken reicht nicht mehr"



Für die Gesundheitsregion Ulm wird der 1. Oktober dieses Jahres ein weiterer wichtiger Entwicklungsschritt sein. An diesem Tag, ein Dienstag, eröffnet die Akademie für Gesundheitsberufe im ehemaligen Kloster Wiblingen ihre neue Schule für Medizinisch-technische Assistenten/tinnen für Funktionsdiagnostik (MTAF). "Unser neues Ausbildungsangebot ist in Süddeutschland ohne Beispiel", unterstreicht Apl. Prof. Dr. Karl-Heinz Tomaschko, Direktor der Akademie, die mit über 800 Schülerinnen und Schülern die größte Einrichtung ihrer Art in der Region ist.

Was für ein Berufsbild verbirgt sich hinter der MTAF-Ausbildung? "Unsere Schülerinnen und Schüler werden im späteren Arbeitsleben mit anspruchsvollen und hochempfindlichen Messverfahren und funktionsdiagnostischen Methoden zu tun haben, die beispielsweise helfen, Störungen des zentralen und peripheren Nervensystems, der Sinnesorgane insbesondere im Hals-Nasen-Ohren-Bereich, des Herz-Kreislauf-Systems und der Lunge zu diagnostizieren", erläutert Fach- und Schulleiterin Christine Meißle. "Medizinisch-technische Assistentinnen und Assistenten für Funktionsdiagnostik arbeiten in aller Regel auf ärztliche Anordnung, die Aufgaben bringen jedoch ein hohes Maß an eigenverantwortlicher Tätigkeit mit sich. Das macht den Beruf spannend und abwechslungsreich", so Meißle weiter.

Eine Einschätzung, die auch Sabrina Koch teilt. Die 26-Jährige absolvierte ihre MTAF-Ausbildung am Schulzentrum des Universitätsklinikums des Saarlandes. Seit zwei Jahren ist sie nun leitende MTA im Herzkatheterlabor von Prof. Dr. Wolfgang Rottbauer in der Klinik für Innere Medizin II am Universitätsklinikum Ulm. "In diesem Beruf lernt man nie aus, denn Medizintechnik und medizinische Verfahren entwickeln sich stetig weiter, entsprechend groß und vielfältig ist das Weiterbildungsangebot. Hinzu kommt, dass ich ganz viel mit Menschen zu tun habe. Diese Kombination aus Spitzentechnik und täglichem Kontakt mit Patienten ist perfekt für mich", versichert Sabrina Koch.

Absolventen des neuen Ausbildungsgangs stehen sehr vielfältige Einsatzmöglichkeiten im Gesundheitswesen offen. Hierzu gehören nicht nur Krankenhäuser, Gesundheits- und Versorgungsämter oder (Fach-)Arztpraxen, sondern beispielsweise auch Schwerhörigen- und Gehörlosenschulen. Hinzu kommt das breite Spektrum von Forschung und Entwicklung, für das die Ausbildung eine solide Grundlage schafft. Nicht zuletzt kann die MTAF-Ausbildung das Sprungbrett für ein Studium sein. Professor Karl-Heinz Tomaschko und Christine Meißle freuen sich: "Wir sind stolz darauf, dass wir ab Oktober 2013 an unserer Akademie den ersten und bisher einzigen fachspezifischen Studiengang für MTA (Bachelor of Science für Medizintechnische Wissenschaften) in Deutschland anbieten können. Dabei wird die MTA-Ausbildung an unserer Schule zu 50 % auf das Studium angerechnet."

Mit der Eröffnung der MTAF-Schule trägt die Akademie einer Entwicklung Rechnung, die sich bereits seit einigen Jahren immer mehr abgezeichnet hat: Innovative Untersuchungs- und Diagnosemethoden in Kombinationen mit äußerst leistungsstarker Medizintechnik haben in ihrer Komplexität immens zugenommen. Insbesondere im Bereich der Hochleistungsmedizin sind die Anforderungen an das medizinisch-technische Personal immer weiter gestiegen. "Es reicht schon längst nicht mehr, hier und da ein paar Knöpfchen zu drücken", bringt es Akademiedirektor Tomaschko bewusst etwas überzeichnend auf den Punkt. "Moderne funktionsdiagnostische Methoden setzen auf hochentwickelte Computertechnik und vielschichtige Analyseverfahren, die eine Vielzahl an medizinisch relevanten Daten liefern können. An dieser Stelle bekommt der Arzt wertvolle Unterstützung von unseren zukünftigen MTAF-Absolventen. Von dieser Entwicklung hin zu einem neuen, sehr ausdifferenzierten Berufsbild profitiert wiederum der Patient", so Professor Tomaschko weiter.

"Die neue Schule in Wiblingen bietet 25 MTAF-Ausbildungsplätze in Räumlichkeiten, die nicht nur frisch renoviert und modern ausgestattet sind, sondern auch eine besonders angenehme Lernatmosphäre ausstrahlen, die zweifellos auch auf die Räumlichkeiten des ehemaligen Benediktinerklosters zurückzuführen ist", sagt Fach- und Schulleiterin Christine Meißle.

Bewerbungen für den ersten Ausbildungsjahrgang seien noch möglich. "Voraussetzung sind mindestens die Mittlere Reife oder ein gleichwertiger Schulabschluss. Für ein anschließendes Studium sind die Fachhochschulreife oder das Abitur von Vorteil. Ein generelles Interesse an naturwissenschaftlichen und medizinischen Fächern, Freude an praktischer Arbeit, im Umgang mit Menschen und eine gewisse Affinität zu technischen Geräten und der EDV sind außerdem gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Bewerbung.

"Insgesamt betrachtet sind dies wichtige Fakten über ein noch weitgehend unbekanntes Berufsbild, die auch Berufsberater der Arbeitsagentur kennen sollten, deshalb schulen wir mehr als 30 dieser wichtigen Bindeglieder zwischen jungen Menschen und unserer Akademie", erläutert Professor Tomaschko abschließend.


Weitere Informationen:
Am Dienstag, 11. Juni, findet um 18 Uhr in der Akademie für Gesundheitsberufe (Schlossstraße 38, 89079 Wiblingen, Raum 141) eine Informationsveranstaltung der Schule für MTAF statt. Auskunft geben dann Prof. Dr. Karl-Heinz Tomaschko, Christine Meißle und am Universitätsklinikum tätige MTAF. Um eine Anmeldung wird unter der Rufnummer 0731 500-68353 oder per E-Mail (stefanie.wolfsteiner@uni-ulm.de) gebeten.

Im Internet ist die Akademie für Gesundheitsberufe unter
www.akademie.uni-ulm.de zu finden. Die Schule für MTAF ist telefonisch unter 0731 500-68353 zu erreichen. Die E-Mail-Adresse lautet: akad-mtaf@uni-ulm.de.

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Die MTAF-Schule bietet eine Ausbildung mit Zukunft.

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Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Universitätsklinikum Ulm, Jörg Portius, 26.04.2013
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. April 2013