Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) - 08.01.2013
Begleitforschung für den Erfolg von Diagnostik vor Ort
Mobile Diagnostiksysteme bieten die Möglichkeit, Laboruntersuchungen am Krankenbett statt im Labor durchzuführen. Doch für die Markteinführung dieser technisch anspruchsvollen Geräte müssen technologische Hürden überwunden, regulatorische Anforderungen erfüllt und die Akzeptanz der Nutzer gewonnen werden. Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI koordiniert ein Begleitforschungsprojekt, in dem diese Hürden identifiziert und Entwicklern patientennaher Diagnostik Hilfen zur Überwindung gegeben werden sollen.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert elf Konsortien mit dem Ziel, mobile Mikrosysteme für die medizinische Diagnostik zu entwickeln, die zu marktfähigen Produkten werden sollen. Mit solchen mobilen Diagnostiksystemen lassen sich medizinische Analytik und Diagnostik vor Ort statt im Zentrallabor durchführen, beispielsweise am Krankenhausbett, in der Apotheke, durch den Notarzt oder sogar durch die Patienten selbst.
Seit langem sind sehr einfache dieser patientennahen Schnelltests, wie Schwangerschaftstests oder Blutzucker-Teststäbchen, auf dem Markt. Künftig sollen patientennahe Diagnosen jedoch für viele andere Krankheiten mit technisch deutlich anspruchsvolleren mobilen Diagnostiksystemen gestellt werden können.
Dr. Bärbel Hüsing, Projektleiterin am Fraunhofer ISI, betont: "Wenn der Transfer dieser Entwicklungen in kommerziell erfolgreiche Medizinprodukte gelingen soll, müssen große wissenschaftlich-technologische, ökonomische sowie regulatorische Herausforderungen bewältigt werden." So muss beispielsweise die Messgenauigkeit der mobilen Geräte mit Laborwerten vergleichbar sein, gleichzeitig sollen sie robust und einfach zu handhaben und in bestehende Klinik- und Laborinformationssysteme integrierbar sein. Vor allem aber muss die patientennahe Diagnostik den Anforderungen der Anwender in der medizinischen Versorgung gerecht werden, damit sie die Labordiagnostik teilweise ersetzen und teilweise ergänzen kann.
Um diese und weitere Innovationshürden zu identifizieren und die geförderten Konsortien bei deren Überwindung zu unterstützen, hat das BMBF das Begleitforschungsvorhaben zu mobilen Diagnostiksystemen initiiert.
Unter Leitung des Fraunhofer ISI arbeiten der VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. (Dr. Cord Schlötelburg), das Institut für Mikrotechnik Mainz GmbH (Dr. Klaus Drese, Dr. Ralf Himmelreich), das Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie der Technischen Universität München/Klinikum rechts der Isar (Prof. Peter B. Luppa) und die Forschungsstelle für Medizinprodukterecht der Universität Augsburg (Prof. Ulrich M. Gassner) an dem Projekt. Ihre spezifische Expertise deckt die gesamte Wertschöpfungskette von der Forschung und Entwicklung über Zulassung, Kostenerstattung, Standardisierung und Normung bis hin zur medizinischen Anwendung der mobilen Diagnostiksysteme ab.
Während der dreijährigen Laufzeit werden den Konsortien regelmäßig Ergebnisse in Form von Arbeitspapieren, Workshops, Vorträgen und Webinaren zur Verfügung gestellt.
Mehr Informationen zum Themenschwerpunkt "Mobile Diagnostiksysteme" im Rahmen des Förderprogramms "IKT 2020 - Forschung für Innovation" gibt es unter
www.bmbf.de/foerderungen/14155.php
Informationen zum Begleitforschungsprojekt gibt es unter
www.isi.fraunhofer.de/isi-de/t/projekte/sb-mobdiag.php
Kontakt:
Anne-Catherine Jung MA
E-Mail: presse@isi.fraunhofer.de
Twitter: @Fraunhofer_KA
Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.isi.fraunhofer.de/isi-de/t/projekte/sb-mobdiag.php
http://www.bmbf.de/foerderungen/14155.php
Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI analysiert Entstehung und Auswirkungen von Innovationen. Wir erforschen die kurz- und langfristigen Entwicklungen von Innovationsprozessen und die gesellschaftlichen Auswirkungen neuer Technologien und Dienstleistungen. Auf dieser Grundlage stellen wir unseren Auftraggebern aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft Handlungsempfehlungen und Perspektiven für wichtige Entscheidungen zur Verfügung. Unsere Expertise liegt in der breiten wissenschaftlichen Kompetenz sowie einem interdisziplinären und systemischen Forschungsansatz.
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution527
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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI)
Anne-Catherine Jung, 08.01.2013
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Januar 2013