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FORSCHUNG/2847: Immunologische Therapieforschung - Sonderforschungsbereich an der Charité verlängert (idw)


Charité-Universitätsmedizin Berlin - 23.01.2013

DFG verlängert Sonderforschungsbereich an der Charité

Zehn Millionen Euro für immunologische Therapieforschung



Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat jetzt die Förderung eines Forscherverbundes verlängert, der an der Charité - Universitätsmedizin Berlin angesiedelt ist. Der Sonderforschungsbereich (SFB) 650 wird in den kommenden vier Jahren mit über zehn Millionen Euro gefördert. Ziel der Kooperation ist es, neue Therapien zu entwickeln, mit denen Autoimmunerkrankungen wie beispielsweise Rheuma oder Multiple Sklerose möglichst nebenwirkungsarm und dauerhaft therapiert werden können.

Im SFB 650 "Zelluläre Ansätze zur Suppression unerwünschter Immunreaktionen" arbeiten insgesamt 19 Arbeitsgruppen aus der Charité, dem Deutschen Rheuma-Forschungszentrum, der Freien Universität Berlin und dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin Berlin-Buch zusammen. Unter der Leitung von Prof. Hans-Dieter Volk, Direktor des Instituts für Medizinische Immunologie an der Charité sowie des Berlin-Brandenburger Centrums für Regenerative Therapien (BCRT), erforschen die interdisziplinären Projektgruppen neue Therapiemöglichkeiten, die die zellulären Regulationsmechanismen des Immunsystems ausnutzen. Dabei versuchen sie zum einen, zelluläre Signalwege so zu beeinflussen, dass pathologische Immunantworten gezielt unterdrückt werden und die immunologische Balance wiederhergestellt wird. Der SFB 650 hat hierzu bereits klinische Erfolge bei schweren rheumatischen Erkrankungen und Organtransplantation erzielt. Zum anderen forschen die Verbundpartner auch nach Möglichkeiten, um suppressive, regulatorische Zellen des Immunsystems - die sogenannten Friedenstruppen des Körpers - zu erzeugen, zu stärken oder durch Transfusion zu übertragen.

"Vielleicht ist es bald nicht mehr nur eine Vision, dass Patienten geheilt werden können, die an chronisch-entzündlichen Erkrankungen leiden. Vielleicht finden wir einen Weg, um nach Transplantationen auf unspezifische immunsuppressive Medikamente zu verzichten, mit denen beträchtliche Nebenwirkungen verbunden sind", blickt Prof. Hans-Dieter Volk, Leiter und Sprecher des SFB 650, hoffnungsvoll in die Zukunft. Autoimmunerkrankungen sind chronische Erkrankungen, die durch unerwünschte Immunreaktionen des eigenen Körpers verursacht werden. Zu ihnen zählen rheumatoide Arthritis, Diabetes Typ I oder Multiple Sklerose, aber auch Allergien oder Transplantatabstoßungen. Zumeist sind diese bis heute nicht heilbaren Erkrankungen sehr schmerzhaft und führen zu schwerwiegenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen.


Kontakt:
Prof. Hans-Dieter Volk
Direktor des Instituts für Medizinische Immunologie sowie
Direktor des Berlin-Brandenburger Centrums für Regenerative Therapien (BCRT)
Campus Virchow-Klinikum
hans-dieter.volk[at]charite.de


Weitere Informationen finden Sie unter http://immunologie.charite.de/
(Institut für Medizinische Immunologie)
http://bcrt.charite.de/
[Berlin-Brandenburger Centrum für Regenerative Therapien (BCRT)]
http://www.sfb650.charite.de/
[(Sonderforschungsbereich 650)]

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution318

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Charité-Universitätsmedizin Berlin, Dr. Julia Biederlack, 23.01.2013
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Januar 2013