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GESUNDHEIT/962: Was in die Reiseapotheke gehört (Stadt Braunschweig)


Stadt Braunschweig - Pressemitteilung von Dienstag, 5. Juli 2011

Was in die Reiseapotheke gehört

Gesundheitsamtsleiterin Dr. Sabine Pfingsten-Würzburg gibt Tipps für den Urlaub


Braunschweig. Ferienzeit ist Reisezeit, und für viele beginnt mit den großen Ferien auch der große Urlaub. Damit die schönste Zeit des Jahres möglichst nicht durch gesundheitliche Beschwerden getrübt wird, gehört in jedes Reisegepäck eine Reiseapotheke. "Denn ungewohnte klimatische Bedingungen oder fremde Speisen und Getränke belasten den Organismus", erläutert sagt die Leiterin des Gesundheitsamtes der Stadt Braunschweig, Dr. Sabine Pfingsten-Würzburg. Natürlich sei es nicht möglich, sich gegen alle Eventualitäten zu wappnen, und was in die Reiseapotheke hinein solle, hänge zudem vom eigenen Gesundheitszustand, von Reiseziel und Reisestil ab. "Aber es gibt einen Grundstock für Notfälle, der jedem zu empfehlen ist:

- Führen Sie einen ausreichenden Vorrat der Medikamente mit, die Sie regelmäßig einnehmen - am besten in doppelter Menge für verschiedene Gepäckstücke, falls einmal ein Koffer verloren geht. Bei kleineren Unfällen leisten sterile Mullbinden, Wund- und Heftpflaster sowie elastische Binden gute Dienste. Pinzette und Schere sollten nicht vergessen werden, dürfen allerdings bei Flugreisen nicht ins Handgepäck. Hilfreich ist auch ein Fieberthermometer. Bei Reisen in Länder mit niedrigem medizinischem Standard sind Einwegspritzen und -kanülen sinnvoll, damit im Bedarfsfall eine sterile Spritze zur Verfügung steht.

- Wichtige Medikamente zur äußeren Anwendung sind Wunddesinfektionsmittel und Antihistaminsalbe (gegen Insektenstichreaktionen), Insektenschutzmittel (Repellents) und Sonnenschutzcreme, ggf. auch Augentropfen.

- Wer unter Symptomen der Reisekrankheit wie Schwindel, Kopfschmerz, Übelkeit und Erbrechen leidet, sollte Mittel dagegen im Handgepäck mitführen. Wichtig zur inneren Anwendung sind darüber hinaus Medikamente gegen Schmerzen, Fieber, Entzündungen - wenn vom Arzt für das Reiseziel empfohlen und verschrieben, auch ein Malariamittel."

"Die häufigste Erkrankung unterwegs ist aber ein Durchfall, die sogenannte Reisediarrhö", erläutert Dr. Pfingsten-Würzburg. "Zur Vorbeugung insbesondere in tropischen oder subtropischen Regionen sollte Folgendes beachtet werden:

- Trinken Sie Wasser nur in abgekochter Form, zum Beispiel Tee, Kaffee oder konfektionierte Getränke aus Originalbehältern, Flaschen oder Dosen.

- Essen Sie nur ausreichend erhitzte, durchgegarte und frisch zubereitete Speisen - nie rohes Fleisch oder rohes Gemüse oder Obst, das Sie nicht selbst geschält haben, insbesondere auch rohe Salate, Cremes und Speiseeis. Verzichten Sie auf rohe Milch und Milchprodukte wie Milchmixgetränke. Wichtig bei einem Büfett: Wenn gegarte Speisen länger als zwei Stunden ungekühlt aufbewahrt wurden, sollten auch sie nicht mehr verzehrt werden.

Trotz aller Vorsicht lassen sich Hygieneprobleme auf einer Reise nicht ganz vermeiden", fügt die Medizinerin hinzu. "Deshalb sollten unbedingt Pulver zur Zubereitung einer trinkfähigen Elektrolytlösung und ein Mittel gegen Durchfallsymptome ins Reisegepäck. Eine Reisediarrhoe kann in der Regel ohne weitere Medikamente behandelt werden, wenn Folgendes beherzigt wird:

- Empfehlenswert ist Nahrungsverzicht.

- Unbedingt notwendig ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr mit Salz und Zucker. In der Apotheke gibt es geeignete Elektrolyte in Pulverform zur Auflösung in Wasser. Sie lassen sich aber auch selbst herstellen: Das Centrum für Reisemedizin empfiehlt auf einen Liter sauberes, wenn nötig abgekochtes Wasser einen Teelöffel Kochsalz, einen halben Teelöffel Natriumbikarbonat (Backpulver), drei Tabletten Kaliumchlorid zu je 1,5 Gramm sowie vier Teelöffel Traubenzucker. Erwachsene sollten davon zwei Wassergläser pro wässriger Stuhlentleerung zu sich nehmen. Achtung: Ärztliche Hilfe ist erforderlich bei Fieber, blutigem Durchfall, unstillbarem Erbrechen, anhaltend starken Krämpfen, in der Schwangerschaft und generell bei kleinen Kindern."


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Quelle:
Pressemitteilung von Dienstag, 5. Juli 2011
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veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Juli 2011