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MELDUNG/006: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 20.11.09 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen


→  Fraunhofer IZI erhält GLP-Bescheinigung zur Durchführung immuntoxikologischer Prüfungen
→  Stratmann gratuliert Krebsforschern, Ingenieuren und Meeresforschern
      31 Mio. Euro für Spitzenforschung von der DFG
→  Neues Forschungs- und Behandlungszentrum AdipositasErkrankungen in Leipzig

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Fraunhofer-Gesellschaft / Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie - 19.11.2009

Fraunhofer IZI erhält GLP-Bescheinigung zur Durchführung immuntoxikologischer Prüfungen

Das Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie IZI hat offiziell die GLP (Gute Laborpraxis)-Bescheinigung für die Prüfkategorie 9 mit der Spezifizierung "Immuntoxikologische Prüfungen in vitro" erhalten. Die erfolgreiche Erstinspektion durch das Sächsische Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft als zuständige Genehmigungsbehörde fand bereits am 03. und 04. August dieses Jahres statt.

Damit ist das Fraunhofer IZI in der Lage, neueste Forderungen der europäischen Arzneimittelzulassungsbehörde EMEA (Europäische Arzneimittelagentur) als F&E-Serviceleistung für Entwickler neuer Arzneimittel umzusetzen. Diese sind dargelegt in der Richtlinie S8 "Immuntoxizitätsstudien für Humanpharmazeutika" der International Conference on Harmonisation of Technical Requirements for Registration of Pharmaceuticals for Human Use.

Wie von Dr. Jörg Lehmann, Leiter der GLP-Prüfeinrichtung und stellvertretender Abteilungsleiter am Fraunhofer IZI zu erfahren war, ist dies nur der erste Schritt. Bereits im Frühjahr 2010 wird eine Erweiterung der GLP-Bescheinigung für die Spezifizierung "Immuntoxikologie in vivo" beantragt, was insbesondere die Prüfung auf Immunogenität, Tumorigenität und Bioverteilung im Rahmen der präklinischen Evaluierung von Zelltherapeutika und Biopharmazeutika einschließt. Hierzu läuft bereits eine Pilotstudie im Großtiermodell Schaf zur Zelltherapie von fokalen Knorpelschäden mit Knorpel, der aus autologen mesenchymalen Stammzellen in vitro gezüchtet wurde.

Weitere Informationen finden Sie unter
www.izi.fraunhofer.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution96

Quelle: Fraunhofer-Gesellschaft / Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie, 19.11.2009

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Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur - 18.11.2009

Stratmann gratuliert Krebsforschern, Ingenieuren und Meeresforschern
31 Mio. Euro für Spitzenforschung von der DFG

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat jetzt entschieden, in den kommenden vier Jahren rund 31 Millionen Euro für Projekte der Spitzenforschung an niedersächsischen Hochschulen bereitzustellen.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat jetzt entschieden, in den kommenden vier Jahren rund 31 Millionen Euro für Projekte der Spitzenforschung an niedersächsischen Hochschulen bereitzustellen. "Wissenschaftler aus Braunschweig, Göttingen, Hannover und Oldenburg sind an drei neuen ,Sonderforschungsbereichen' beteiligt. Die Förderung der DFG zeigt, wie erfolgreich unsere Forscher kooperieren. In der Medizin, in den Ingenieurwissenschaften und in der Meeresforschung bewegen wir uns mit Forschergruppen aus den USA oder Asien auf Augenhöhe", so der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur, Lutz Stratmann. Er gratuliere den Spitzenforschern zu ihrem Erfolg. Aus ihrer Arbeit erhoffe er sich unter anderem zukunftsweisende Erkenntnisse für den Umweltschutz und die Leberkrebstherapie.

• Von den neuen "Sonderforschungsbereichen" profitieren vier Hochschul- und Forschungsstandorte:

Für die Leibniz Universität Hannover hat die DFG 10,7 Mio. Euro für die Einrichtung des Sonderforschungsbereichs "Regeneration komplexer Investitionsgüter" bewilligt. In diesem ingenieurwissenschaftlichen Verbundprojekt erarbeiten Forscher die wissenschaftlichen Grundlagen für ein neues, umweltschonendes Verfahren zur Nutzung hochwertiger Investitionsgüter. Das sind beispielsweise Flugzeugtriebwerke oder auch Teile von Windenergieanlagen. Neue Verfahren aus Hannover sollen diese Produkte langlebiger machen und damit Kostenersparnis für Unternehmen und Einsparungen von Ressourcen bringen, die dem Umweltschutz zugute kommen.

Die DFG fördert den Transregio-Sonderforschungsbereich 77 "Leberkrebs - von der molekularen Pathogenese zur gezielten Therapie" für vier Jahre mit einer Fördersumme von 11,2 Mio. Euro. Davon wird die Hälfte der Förderung nach Niedersachsen fließen. In diesem Sonderforschungsbereich arbeiten Wissenschaftler der Medizinischen Hochschule Hannover und der Universität Heidelberg mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg (DKFZ) und dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung Braunschweig (HZI) an translationalen Projekten zum Leberkrebs, von der Ursachenforschung über die Diagnostik bis zur Entwicklung neuer Therapieformen. Der Leberkrebs ist die weltweit am stärksten zunehmende Krebsart.

Der Transregio-Sonderforschungsbereich "Ökologie, Physiologie und Molekularbiologie der Roseobacter-Gruppe" wird sich in den kommenden Jahren der marinen Mikrobiologie widmen. Er wird von der DFG mit 9,2 Mio. Euro gefördert. Die Universität Oldenburg und die Technische Universität Braunschweig tragen diesen Sonderforschungsbereich gemeinsam. Weitere Kooperationspartner sind das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, die Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen, beide in Braunschweig, sowie das Laboratorium für Genomanalyse am Institut für Mikrobiologie und Genetik der Universität Göttingen.

Roseobacter-Bakterien gehören zu den häufigsten und am besten angepassten Bakteriengruppen im Meer. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen herausfinden, welche evolutionären, genetischen und physiologischen Prinzipien das Erfolgsgeheimnis dieser Bakterien ausmachen. Damit werden gleichzeitig wichtige Erkenntnisse zum Verständnis des Ökosystems Meer gewonnen.

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.mwk.niedersachsen.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution769

Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Petra Wundenberg, 18.11.2009

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Universitätsklinikum Leipzig - 19.11.2009

Weg frei für Spitzenforschung in Leipzig

Die Universitätsmedizin Leipzig hat von einem internationalen Gutachtergremium des Bundesministeriums für Bildung und Forschung eine Förderempfehlung für ein Integriertes Forschungs- und Behandlungszentrum (IFB) AdipositasErkrankungen erhalten. Leipzig ist damit auf dem Weg, als fünfter von acht deutschen Universitätsstandorten ein solches mit bis zu 50 Millionen Euro innerhalb von 10 Jahren gefördertes IFB aufzubauen.

Das IFB AdipositasErkrankungen soll zukünftig zahlreiche interdisziplinäre Forschungsgruppen zum Thema Übergewicht und begleitende Krankheiten unter einem Dach bündeln. Die daraus resultierenden Synergien sollen helfen, Ergebnisse der Forschung möglichst schnell für die betroffenen Patienten nutzbar zu machen. Auf diese Weise könnten individuelle Behandlungskonzepte entstehen, die sich mehr als bisher auf den einzelnen Patienten und sein persönliches Umfeld beziehen.

Gemeinsam erarbeiteten Universität und Universitätsklinikum Leipzig seit etwa eineinhalb Jahren das Konzept für ein IFB AdipositasErkrankungen und beantragten eine Fördersumme von rund 24 Mio. Euro für die ersten fünf Förderjahre. Verantwortlich für das Gesamtprojekt ist Prof. Dr. Michael Stumvoll, Direktor der Klinik und Poliklinik für Endokrinologie und Nephrologie. Nach einem erfolgreichen ersten Projektantrag konnten die Leipziger auch bei der Vorortbegutachtung durch internationale Experten im Frühjahr dieses Jahres überzeugen. Die jetzt ausgesprochene Förderempfehlung ist zwar noch keine verbindliche Zusage, stellt aber den letzten und wichtigsten Meilenstein vor der endgültigen Genehmigung dar.

Übergewicht und Fettleibigkeit und die damit zusammenhängenden Erkrankungen gehören zu den größten medizinischen Herausforderungen unserer Zeit. In Leipzig wird seit etwa zehn Jahren auf diesem Gebiet intensiv wissenschaftlich und klinisch gearbeitet. Zahlreiche Arbeitsgruppen verschiedener Fachbereiche haben inzwischen Weltruf erlangt und gewährleisten beste Voraussetzungen zur Untersuchung des Krankheitsbildes Adipositas und seiner Begleiterkrankungen. Leipzig stellt zum Beispiel auch das einzige DFG-geförderte Verbundprojekt zu diesem Themenschwerpunkt in Deutschland. Auch die strukturierte Therapie von adipösen Kindern und Jugendlichen, die sowohl konservative als auch chirurgische Maßnahmen einschließt, sowie die klinische und Grundlagenforschung zur kindlichen Entwicklung des Übergewichts sind deutschlandweit einmalig. Das IFB baut somit den Schwerpunkt der Universitätsmedizin und der eng verbundenen Landesexzellenzinitiative LIFE auf dem Gebiet der Zivilisationserkrankungen zu einem internationalen Spitzenzentrum der krankheitsbezogenen Stoffwechselforschung aus.

Mit einem IFB fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) den nachhaltigen Aufbau eines auf einen bedeutsamen Krankheitsbereich spezialisierten, Forschung und Versorgung umfassenden Zentrums. Dieses Zentrum wird ganz wesentlich zum Schwerpunkt Stoffwechsel- und Gefäßerkrankungen beitragen, einem der Profil bestimmenden Schwerpunkte der Medizinischen Fakultät Leipzig und des Universitätsklinikums Leipzig. Der Förderung von Nachwissenschaftern kommt dabei ein zentraler Stellenwert zu.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution1298

Quelle: Universitätsklinikum Leipzig, Dipl.-Journ. Heiko Leske, 19.11.2009

Raute

Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. November 2009