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MELDUNG/343: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 17.05.11 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen


→  Neu an der MHH: Professur für geschlechtersensible Medizin
→  Neue Impulse für die Stammzellenforschung


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Medizinische Hochschule Hannover - 16.05.2011

Neu an der MHH - Professur für geschlechtersensible Medizin

Maria-Goeppert-Mayer-Professur an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) / Forschungsschwerpunkt: Geschlechterspezifische Unterschiede der Arteriosklerose

Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) erhält eine Maria-Goeppert-Mayer-Professur, die sich um geschlechtersensible Medizin dreht: Die W2-Professur für "Vaskuläre Gefäßerkrankungen und biomedizinische Geschlechterforschung". Sie ist in der Klinik für Kardiologie und Angiologie angesiedelt und der Arteriosklerose gewidmet - einer Krankheit, die mehr Männer als Frauen betrifft. Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) fördert diese Professur zunächst für vier Jahre. Die MHH ist damit eine von neun niedersächsischen Hochschulen, die Mittel aus diesem MWK-Programm erhalten. "Mit der jetzt zu besetzenden Professur wird das aussichtsreiche Forschungsfeld der geschlechtersensiblen Medizin gestärkt und mit den Forschungsschwerpunkten der MHH vernetzt", sagt MHH-Präsident Professor Dr. Dieter Bitter-Suermann.

"Um Gleichstellung effektiv zu fördern, muss das Wissen über geschlechterspezifische Ausprägungen ständig erweitert werden. Genderforschung bietet dafür nicht nur eine wichtige Grundlage, sondern entwickelt sich in Niedersachsen immer stärker zu einem profilbildenden Forschungsfeld", begründet die Ministerin Professorin Dr. Johanna Wanka die Initiative.

Die MHH engagiert sich seit Jahren verstärkt im Bereich geschlechtersensibler Medizin: Beispielsweise konnten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Rahmen einer Umfrage Themen angeben, die in Bezug auf die Geschlechterdifferenz für die Lehre besonders interessant sind. Seitdem werden kontinuierlich neue geschlechterspezifische Inhalte in das Curriculum des Modellstudiengangs HannibaL integriert. Darüber hinaus gibt es das Kompetenzzentrum für geschlechtersensible Medizin - zur Vernetzung und Unterstützung aller am Thema "Medizin und Geschlecht" Interessierten. "Der nun vom MWK bewilligte Antrag zur Förderung einer Maria-Goeppert-Mayer-Professur, den wir mit der Klinik für Kardiologie und Angiologie gestellt haben, ist für die weitere Entwicklung der Thematik ein Meilenstein", sagt die MHH-Gleichstellungsbeauftragte Dr. Bärbel Miemietz.

Ziel der Maria-Goeppert-Mayer-(MGM)-Professuren ist es, die Genderforschung an den niedersächsischen Hochschulen bezogen auf ihre Forschungsschwerpunkte zu stärken. Das Programm ist zu Ehren der aus Göttingen stammenden Physik-Nobelpreisträgerin Maria Goeppert Mayer (1906-1972) benannt.

Weitere Informationen erhalten Sie bei
Dr. Bärbel Miemietz
Telefon: (0511) 532-6501
miemietz.baerbel@mh-hannover.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution121

Quelle: Medizinische Hochschule Hannover, Stefan Zorn, 16.05.2011


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Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT - 16.05.2011

Neue Impulse für die Stammzellenforschung

Die Nutzung von Stammzellen erfährt in der Medizin eine immer größere Bedeutung. Die Forschung sucht nach Wegen, aus Stammzellen Organe zu züchten. Dazu müssen zunächst die für das Zellwachstum notwendigen Voraussetzungen erforscht werden. Dieser Aufgabe widmen sich nun das Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT, das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA sowie das Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin MPI-MBM.

Im Januar 2011 startete das Gemeinschaftsprojekt ComPass mit einer Fördersumme von 1,8 Mio. Euro. Ziel ist es, Grundlagenwissen im Bereich der Stammzellenforschung in die Anwendung zu führen. Bis Ende 2013 will das interdisziplinäre Forscher-Team Stammzellnischen mitsamt ihrer Umgebung in vitro züchten. Dabei obliegt dem Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin mit der Gruppe von Prof. Ralf Adams die Grundlagenforschung, wie beispielsweise die Identifizierung von Wachstumsbedingungen für Stammzellen. Die Wissenschaftler des Fraunhofer ILT um Dr. Arnold Gillner und des Fraunhofer IPA mit der Gruppe von Christian Reis entwickeln die Technologie zum Aufbau eines dreidimensionalen mehrschichtigen Stammzell-Testsystems. Im Vordergrund steht dabei die Frage der genauen Zellpositionierung und deren Einfluss auf die Gewebebildung: Wie müssen unterschiedliche Zelltypen angeordnet sein, damit sie sich selbst zu einer Nische organisieren? Des Weiteren entwickeln die Fraunhofer-Forscher eine Bildbearbeitungs-Software, durch die eine einfache Analyse der in vitro Stammzellnische möglich wird.

Durch die Aufklärung der Funktionsweise von adulten Stammzellen können im Rahmen des gemeinsamen Forschungsprojekts neue therapeutische Ansätze erarbeitet werden, beispielsweise zur Bekämpfung von Leukämie. Langfristig verfolgen die Projektpartner die Vision, Organe aus patienteneigenen Zellen in vitro zu züchten.

Auf der LASER World of Photonics vom 23. bis 26. Mai 2011 in München können sich Besucher einen ersten Eindruck von dem Verfahren zum Aufbau eines Stammzell-Testsystems verschaffen. Die Aachener Forscher präsentieren dort auf dem Fraunhofer-Gemeinschaftsstand 330 in Halle C2 erstmalig ein kompaktes System zum laserunterstützten Drucken von Zellen und Proteinen, das für den Einsatz im Biolabor geeignet ist.

Ansprechpartner im Fraunhofer ILT
Dipl.-Biol. Dominik Riester
Biotechnik und Lasertherapie
dominik.riester@ilt.fraunhofer.de

Dipl.-Phys. Michael Ungers
Sensorik
michael.ungers@ilt.fraunhofer.de

Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT
Steinbachstraße 15, 52074 Aachen
Tel. +49 241 8906-0
Fax. +49 241 8906-121

Ansprechpartner im Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin MPI:
Prof. Dr. Ralf H. Adams Tissue Morphogenesis Röntgenstrasse 20, 48149 Münster presse@mpi-muenster.mpg.de

Ansprechpartner im Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA
Dipl.-Biol. Christian Reis
Mechatronik und Prozesstechnik
Nobelstraße 12, 70569 Stuttgart
Christian.Reis@ipa.fraunhofer.de

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.ilt.fraunhofer.de
http://www.mpi-muenster.mpg.de
http://www.ipa.fraunhofer.de

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter:
http://idw-online.de/de/image142099
Fluoreszenzmikroskopieaufnahme einer Blutstammzelle im Knochenmark (in dieser Darstellung: türkisfarbene Zelle mit grün gefärbter Umrandung aus Endothelzellen).

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution160

Quelle: Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT, Dipl.-Phys. Axel Bauer, 16.05.2011


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Mai 2011