Schattenblick →INFOPOOL →MEDIZIN → FAKTEN

MELDUNG/587: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 17.08.12 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen

→  TNIK aktiviert Immunsystem und Krebsentstehung
→  Geriater präsentieren Nachwuchsprogramm - forschungsstark und patientennah



Helmholtz Zentrum München / Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt - 16.08.2012

TNIK aktiviert Immunsystem und Krebsentstehung

Neuherberg, 16.08.2012. TNIK ist ein neu identifiziertes Protein, das in gesunden B-Zellen des Immunsystems die Aktivierung der Immunantwort vermittelt. Nach einer Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus fördert TNIK jedoch statt der Abwehr die unkontrollierte Zellteilung und damit die Tumorentstehung. Diese Erkenntnisse veröffentlichten Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München im renommierten Fachjournal PLoS Biology.

In der gesunden Zelle steuert TNIK Immunantwort, Zellteilung und Zelltod. Das neu gefundene Protein ist der zentrale Bestandteil eines Komplexes, der diese Prozesse über den NF-κB-Signalweg*1 reguliert. Die Steuerung des Immunsystems übt TNIK durch die Aktivierung der B-Zellen*2 aus. Werden diese mit dem Epstein-Barr-Virus*3 (EBV) infiziert, übernimmt das Virus die Steuerung der Zellen und aktiviert - ebenfalls über TNIK - die unkontrollierte Zellteilung, was zur Entstehung EBV-induzierter Karzinome und Lymphome führt. Mit der Veröffentlichung dieser Zusammenhänge haben die Wissenschaftler um Dr. Arnd Kieser in der Abteilung Genvektoren des Helmholtz Zentrums München nicht nur einen zellulären Steuerungsmechanismus erklärt, sondern zugleich herausgefunden, wie EBV-abhängige Tumore entstehen.

"Im nächsten Schritt wollen wir untersuchen, wie wir TNIK und den TNIK-Signalkomplex als Angriffspunkt für neue Krebsmedikamente nutzen können", sagt Kieser. Das Verständnis der Entstehungsmechanismen von Volkskrankheiten und die Ableitung neuer Angriffspunkte für Diagnose, Therapie und Prävention ist Ziel des Helmholtz Zentrums München.

Original-Publikation:
Shkoda A et al (2012)
The Germinal Center Kinase TNIK Is Required for Canonical NF-κB and JNK Signaling in B-Cells by the EBV Oncoprotein LMP1 and the CD40 Receptor.
PLoS Biol 10(8): e1001376

Link zur Fachpublikation:
http://www.plosbiology.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pbio.1001376

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.plosbiology.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pbio.1001376

Link zur Fachpublikation
http://www.helmholtz-muenchen.de
Weitere Informationen über das Helmholtz Zentrum München

Hintergrund

*1 Der NF-κB-Signalweg ist einer der meist-untersuchten Signalwege in Zellen. Er übernimmt unter anderem die Steuerung von Zellteilung, Zelltod und Immunantwort.

*2 die B-Zellen oder B-Lymphozyten des Immunsystems

*3 Das Epstein-Barr-Virus (EBV) ist ein weit verbreitetes humanes Herpesvirus, das das Pfeifersche Drüsenfieber auslöst. Bei immunsupprimierten Personen löst EBV häufig Lymphome und Karzinome aus.

Das Helmholtz Zentrum München verfolgt als deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt das Ziel, personalisierte Medizin für die Diagnose, Therapie und Prävention weit verbreiteter Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus und Lungenerkrankungen zu entwickeln. Dafür untersucht es das Zusammenwirken von Genetik, Umweltfaktoren und Lebensstil. Der Hauptsitz des Zentrums liegt in Neuherberg im Norden Münchens. Das Helmholtz Zentrum München beschäftigt rund 1.900 Mitarbeiter und ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, der 18 naturwissenschaftlich-technische und medizinisch-biologische Forschungszentren mit rund 31.000 Beschäftigten angehören.
www.helmholtz-muenchen.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution44

Quelle: Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt, Sven Winkler, 16.08.2012

Raute

Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) - 16.08.2012

Geriater präsentieren Nachwuchsprogramm - forschungsstark und patientennah

"Die Geriatrie ist forschungsstark und gleichzeitig patientennah. Jeder weiß: Sie ist ein Zukunftsfach", sagt der kommende Präsident der DGG, Prof. Dr. Ralf-Joachim Schulz aus Köln. Das soll auf dem internationalen Kongress zur Alternsmedizin "Bonn 2012" vom 12. bis 15. September im ehemaligen Bundestag in Bonn, deutlich werden. So hat die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) ein attraktives Paket extra für Studierende und Assistenzärzte zusammengestellt.

Neben den Symposien und Einzelreferaten, den Postersessions und Exzellenzveranstaltungen hat die DGG ein umfangreiches Paket für Medizinstudierende, PJler und Assisienzärzte geschnürt. Das Nachwuchsprogramm bietet interaktive Fallbesprechungen zum Mitmachen, Posterbegehungen mit erfahrenen Geriatern speziell für Studierende, Diskussionsbeiträge zur Ausbildung in der Geriatrie oder Vorträge zur Wissenschaftsförderung. Ein Highlight sind Hands-On-Kurse zur Sonografie, zum Dopplern und anderer Funktionsdiagnostik in Kleingruppen.

Studentenverträgliche Eintrittskosten

Die DGG hat die Eintrittskosten für Studierende auf zehn Euro pro Tag gesenkt. Wer sich für alle vier Tage anmeldet, zahlt nur 20 Euro. Alle für Nachwuchsärzte und Studierende besonders geeignete Veranstaltungen sind im Online-Kongress-Programm lila markiert. Weitere Infos sowie das Online-Programm sind auf der Website der DGG unter www.dggeriatrie.de schnell zu finden.

Hintergründe zum Geriatriekongress Bonn 2012

Vom 12. bis 15. September 2012 findet im World-Conference Center in Bonn, dem ehemaligen Bundestag, das im deutschsprachigen Raum größte Treffen zum Thema Krankheit und Gesundheit im Alter statt.

Der Titel des Kongresses ist Programm: "Alternsforschung: Transnational und translational". "Gemeinsam schlagen wir auf dem Kongress eine Brücke zwischen klinisch-praktischer Arbeit und Forschung in der Altersmedizin", sagte der Präsident elect der DGG und Kongresspräsident Prof. Dr. Ralf-Joachim Schulz aus Köln. Die DGG veranstaltet den Kongress gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie e. V. (DGGG), der Österreichischen Gesellschaft für Geriatrie und Gerontologie (ÖGGG), der Schweizerischen Gesellschaft für Gerontologie (SGG SSG) sowie der Schweizerischen Fachgesellschaft für Geriatrie (SFGG).

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.dggeriatrie.de/presse/40-presse/420-pm-geriater-praesentieren-nachwuchsprogramm-forschungsstark-und-patientennah.html

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter:
http://idw-online.de/de/image179265
"Geriatrie. Überraschend anders." Geriater präsentieren Nachwuchsprogramm - forschungsstark und patientennah

Zu dieser Mitteilung finden Sie Anhänge unter:
http://idw-online.de/de/attachment18362
Pressemeldung der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG): Geriater präsentieren Nachwuchsprogramm - forschungsstark und patientennah

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution1658

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG), Nina Meckel, 16.08.2012

*

Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. August 2012