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BUCH/1196: Nur vergesslich oder schon dement? (Uni Frankfurt)


Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main - Freitag, 18. September 2009

Nur vergesslich oder schon dement?

In seinem neuen Buch erklärt der Frankfurter Geriater Prof. Johannes Pantel, wie man Demenz aktiv vorbeugen kann


FRANKFURT. Viele Menschen mittleren Alters fragen sich, ob ihre zunehmende Vergesslichkeit normal ist oder das Anzeichen einer schleichenden Demenzerkrankung. Die Sorge um die geistige Fitness im Alter gehört Umfragen zufolge zu den häufigsten gesundheitsbezogenen Ängsten der Deutschen. Bei 1,2 Millionen Demenzkranken, Tendenz steigend, ist diese Furcht nicht unbegründet. Doch kann man einer Demenz aktiv vorbeugen. Auch im höheren Alter - also jenseits des 70. oder 80. Lebensjahrs - ist es dafür noch nicht zu spät. Das weiß Johannes Pantel, Professor für Gerontopsychiatrie an der Goethe-Universität, aus langjähriger Erfahrung mit Programmen zur Vorbeugung und zum Umgang mit Gedächtnisstörungen im Alter. In seinem Buch "Geistig fit in jedem Alter", das zum Welt-Alzheimer-Tag am 21. September erscheint, fasst er seine Erkenntnisse allgemein verständlich und humorvoll zusammen. Im "Haus am Dom" wird Pantel an diesem Tag um 19:00 Uhr sein Buch im Gespräch mit der Ärztin und Autorin Dr. Marianne Koch vorstellen.

Dem praktischen Leitfaden mit vielen Selbst-Tests liegen Erfahrungen mit dem Programm AKTIVA (Aktive Kognitive Stimulation - Vorbeugung im Alter) zugrunde. Es basiert auf der Erkenntnis, dass Demenzen als chronische Erkrankungen des Gehirns entstehen, weil das Verhältnis zwischen Schutzfaktoren und schädigenden Faktoren einer gesunden Hirnfunktion sich im Alter in Richtung der Risikofaktoren verschiebt. Diese unvermeidliche Entwicklung lässt sich ausgleichen, indem man die Schutzfaktoren durch eine bewusste Lebensführung verstärkt. Da soziale und geistige Aktivität hier eine zentrale Rolle spielen, geht der Ratgeber darauf ausführlich ein. Ergänzend wird auch auf die Rolle einer gesunden Ernährung hingewiesen (Mittelmeer-Diät). "Gehirn-Jogging" könne dagegen nur spezifische Gedächtnisleistungen verbessern. Tabletten, seien es Vitaminpräparate, leistungssteigernde Neuro-Enhancer oder Hormone seien nicht zu empfehlen.

Wie schwierig es ist, gute Vorsätze in die Tat umzusetzen, haben Pantel und sein Forschungsteam bei der Arbeit mit Betroffenen immer wieder erlebt. Deshalb schließt das Buch mit einem Kapitel, das praktische Anregungen zum schrittweisen Umsetzen eines Zieles gibt und hilft, motiviert und geduldig zu bleiben. Denn oft scheitern nachhaltige Veränderungen daran, dass wir zu schnell einen Erfolg erwarten.


Buchtipp
Johannes Pantel: Geistig fit in jedem Alter.
Wie man mit der AKTIVA-Methode Demenz vorbeugen kann.
Mit Illustrationen von Eva Wagendristel.
Beltz, EUR 14,95, 291 Seiten, broschiert.
ISBN 978-3-407-85876-4
Erscheint am 21. September 2009.


Buchpräsentation zum Welt-Alzheimer-Tag
Was? Prof. Johannes Pantel im Gespräch mit der Ärztin und Autorin Dr. Marianne Koch
Wann? 21. September 2009, 19 Uhr
Wo? Akademisches Zentrum Rabanus Maurus, Haus am Dom, Domplatz 3, 60311 Frankfurt


Die Goethe-Universität ist eine forschungsstarke Hochschule in der europäischen Finanzmetropole Frankfurt am Main. 1914 von Frankfurter Bürgern gegründet, ist sie heute eine der zehn größten Universitäten Deutschlands. Am 1. Januar 2008 gewann sie mit der Rückkehr zu ihren historischen Wurzeln als Stiftungsuniversität ein einzigartiges Maß an Eigenständigkeit. Rund um das historische Poelzig-Ensemble im Frankfurter Westend entsteht derzeit für rund 600 Millionen Euro der schönste Campus Deutschlands. Mit über 50 seit 2000 eingeworbenen Stiftungs- und Stiftungsgastprofessuren nimmt die Goethe-Universität den deutschen Spitzenplatz ein. In drei Forschungsrankings des CHE in Folge und in der Exzellenzinitiative zeigte sie sich als eine der forschungsstärksten Hochschulen.


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Quelle:
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
Pressemitteilung Nr. 185 vom 18. September 2009
Herausgeber: Der Präsident
Abteilung Marketing und Kommunikation, Postfach 11 19 32,
60054 Frankfurt am Main
Redaktion: Dr. Anne Hardy, Referentin für Wissenschaftskommunikation
Telefon (069) 798 - 2 92 28, Telefax (069) 798 - 2 85 30,
E-Mail hardy@pvw.uni-frankfurt.de
Internet: www.uni-frankfurt.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. September 2009