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VORSORGE/445: Aufklärungskampagne - Kinder besser vor Vergiftungen schützen (BMU)


Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit - Berlin, 10. Juni 2009

Kinder müssen besser vor Vergiftungen geschützt werden

Bundesumweltministerium und Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e. V. starten Aufklärungskampagne


Vergiftungen sind eine große Gefahr für Kinder und neben Stürzen die Hauptursache dafür, dass die Kleinen im Krankenhaus behandelt werden müssen. Um Kinder besser vor giftigen Chemikalien zu schützen, veranstalten das Bundesumweltministerium und die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e.V. heute gemeinsam den Kindersicherheitstag 2009 unter dem Motto "Sicher aufwachsen. Kinder vor Vergiftungen schützen!". Gleichzeitig wird unter der Schirmherrschaft von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel eine Aufklärungskampagne gestartet.

Die Parlamentarische Staatssekretärin im BMU Astrid Klug sagte zum Start dieser Kampagne: "Im Gegensatz zum Sturzrisiko, das den meisten Eltern bekannt ist, wissen viele Menschen zu wenig über die Risiken für Kleinkinder, eine Vergiftung zu erleiden. Dass sich jährlich etwa 19.000 Kinder mit Chemikalien vergiften, ist alarmierend und zeigt uns, dass dieses Problem stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden muss."

2007 wurden 8.610 Kinder aufgrund eines Vergiftungsfalls stationär im Krankenhaus aufgenommen. Wie groß die Gefahr für die Kleinen ist, verdeutlicht die Statistik: Von den jährlich 90.000 Anrufen, die bei den Giftnotrufzentralen eingehen, sind 19.000 Fälle, bei denen Kinder Vergiftungen erlitten haben. Fast 90 Prozent der betroffenen Kinder sind jünger als sechs Jahre.

Dr. Stefanie Märzheuser, Präsidentin der Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V. und Kinderchirurgin an der Berliner Charité: "Wir möchten Eltern, Großeltern und alle, die mit Kindern zu tun haben, auf giftige Chemikalien aufmerksam machen und zeigen, wie man die Kleinen effektiv schützen kann. Vergiftungen sind keine unvermeidbaren Schicksalsschläge. Durch umsichtiges und vorausschauendes Verhalten lassen sie sich fast immer vermeiden." Erwachsene sollten die Welt mit Kinderaugen betrachten und zuhause alles außer Reichweite stellen, was für kleine Kinder interessant, aber auch giftig sein könnte: Reinigungsmittel, Medikamente, Lampenöl, Haushaltschemikalien oder auch Autobatterien.

Im Rahmen der Aufklärungskampagne wird mit einer neuen Broschüre, einem Elternflyer und einer Plakatserie über die Gefahr von Vergiftungen und wie man Kinder davor schützen kann, informiert. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), die Bundesarbeits- gemeinschaft und der Giftnotruf Berlin haben eine neue 75-seitige Broschüre erstellt, die Eltern, Großeltern, Erzieherinnen und Erziehern sowie Tagesmüttern Informationen über den Umgang mit giftigen Substanzen und Ratschläge gibt, wie man sich in Gefahrensituationen verhalten soll. Die Plakate, die kurz und knapp die wichtigsten Tipps zeigen, sollen in Kinderarztpraxen, Kindergärten und Krankenhäuser aufgehängt werden.


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Quelle:
BMU-Pressedienst Nr. 182/09, 10. Juni 2009
Herausgeber: Bundesumweltministerium (BMU)
BMU-Pressereferat, Alexanderstraße 3, 10178 Berlin
Redaktion: Michael Schroeren (verantwortlich)
Tobias Dünow, Thomas Hagbeck, Jürgen Maaß, Frauke Stamer
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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Juni 2009