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AUSLAND/1799: Weltweit - Genitalverstümmelung beenden (DSW)


Deutsche Stiftung Weltbevölkerung - DSW [news] - Februar 2012

Genitalverstümmelung beenden


Jedes Jahr werden rund drei Millionen Mädchen Opfer von Genitalverstümmelung. Anlässlich des Internationalen Tags gegen Genitalverstümmelung fordert die Stiftung Weltbevölkerung ein Ende der grausamen Praktik.


Insgesamt sind Schätzungen zufolge bis zu 140 Millionen Mädchen und Frauen weltweit von Genitalverstümmelung betroffen. Die meisten von ihnen leben in afrikanischen Ländern und sind nicht einmal 15 Jahre alt, wenn der Eingriff vorgenommen wird. Bei der grausamen Praktik, die in vielen Kulturen als wichtiges Initiationsritual gilt, wird die Klitoris teilweise oder vollständig entfernt. In besonders gravierenden Fällen wird die Vagina zugenäht und nur eine kleine Öffnung belassen. Meist wird der Eingriff von Laien, ohne Narkose und mit einfachen Hilfsmitteln wie Glasscherben oder Rasierklingen durchgeführt. Für die Frauen und Mädchen bedeutet die Genitalverstümmelung neben lebenslangen Traumata oft Infektionen, Blutungen und Komplikationen bei der Geburt, die zum Tod führen können.

Entschiedeneres Vorgehen gegen Genitalverstümmelung

"Diese schwerwiegende Verletzung der Menschenrechte dürfen wir nicht hinnehmen", erklärte Renate Bähr, Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung, anlässlich des Internationalen Tags gegen Genitalverstümmelung am 6. Februar. "Es ist höchste Zeit, dass die Regierungen in den betroffenen Ländern entschieden gegen die grausame Praktik vorgehen. Aber auch die internationale Gemeinschaft steht in der Pflicht zu handeln. Denn seit der UN-Generalversammlung im Jahr 1993 gilt die Genitalverstümmelung als Menschenrechtsverletzung. Ihre Abschaffung steht zwar längst auf der internationalen Agenda, aber den Worten müssen nun endlich auch Taten folgen."

Aufklärung hilft

Bereits heute verurteilen viele Staaten die Genitalverstümmelung und haben entsprechende Gesetze erlassen, doch häufig reichen diese Bestimmungen nicht aus, um die tief verwurzelte Tradition zu bekämpfen. Eine der wichtigsten Maßnahmen ist es daher, den Menschen durch Aufklärung sinnvolle Alternativen zu dem grausamen Initiationsritual aufzuzeigen, und zwar in enger Zusammenarbeit und Absprache mit der jeweiligen Gemeinschaft.

Die Stiftung Weltbevölkerung klärt in ihren Jugendklubs über weibliche Genitalverstümmelung und deren schwerwiegende gesundheitliche Folgen auf. Mit ihrer Aufklärungsarbeit erreicht die Stiftung nicht nur junge Menschen, sondern auch die Eltern sowie politische und religiöse Meinungsführer, um nachhaltige Erfolge bei der Bekämpfung von Genitalverstümmelung zu bewirken.

Weitere Informationen zum Thema Genitalverstümmelung finden Sie unter:
http://www.weltbevoelkerung.de/informieren/unsere-themen/maedchen-foerdern/mehr-zum-thema/genitalverstuemmelung.html


Die DSW [news] werden im Rahmen der europäischen Öffentlichkeitskampagne "Reproductive Health For All" herausgegeben. Die Kampagne wird von der Europäischen Union finanziell gefördert. Für den Inhalt der DSW [news] ist allein die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung verantwortlich; der Inhalt kann in keiner Weise als Standpunkt der Europäischen Union angesehen werden.

Internet: www.weltbevoelkerung.de/DSW_news/pdfs/DSW__news__Februar_2012.pdf


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Quelle:
DSW [news] - Februar 2012
Herausgeber: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW)
Göttinger Chaussee 115, 30459 Hannover
Telefon: 0511/943 73-0, Telefax: 0511/943 73-73
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Internet: www.weltbevoelkerung.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Februar 2012