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AUSLAND/2032: Südsudan - Zehntausende Frauen und Kinder brauchen dringend Hilfe (Ärzte ohne Grenzen)


Ärzte ohne Grenzen - 30. Dezember 2013

Zehntausende Frauen und Kinder im Südsudan brauchen dringend Hilfe



Juba/Berlin, 30. Dezember 2013 - Mehr als 70.000 Vertriebene im Bundesstaat Lakes benötigen dringend medizinische und humanitäre Hilfe. Die Menschen, mehrheitlich Frauen und Kinder, sind vor den schweren Kämpfen zwischen Regierungs- und Rebellentruppen in der vergangenen Woche aus Bor, der Hauptstadt des Bundesstaats Jonglei, geflohen. Sie sammeln sich 50 Kilometer weiter nördlich auf der anderen Seite des Nils um die Stadt Awerial. Jeden Tag kommen Tausende Menschen hinzu. Die Lebensbedingungen sind katastrophal.

"Die Situation, in der sich die Frauen und Kinder befinden, ist sehr alarmierend", erklärt Aurélie Dupont, Nothilfekoordinatorin in Awerial. "Sie sind mit fast nichts hier angekommen. Es gibt kein sauberes Wasser und keine Nahrungsmittel. Sie sind völlig auf die Unterstützung der lokalen Bevölkerung angewiesen."

Die Notfallteams von Ärzte ohne Grenzen unterstützen die zwei bestehenden staatlichen Kliniken mit Personal und Medikamenten. Weitere Prioritäten von Ärzte ohne Grenzen sind, alle Vertriebenen mit sauberem Wasser zu versorgen, um Durchfallerkrankungen zu verhindern, schnell gegen Masern zu impfen sowie Geburtshilfe für Frauen zu leisten. Eine weitere große Sorge ist die Versorgung mit Nahrungsmitteln, welche dringend verbessert werden muss.

"Das Potential für Krankheiten ist enorm", sagt David Naish, Landeskoordinator von Ärzte ohne Grenzen im Südsudan. "Trotzdem ist im Bundesstaat Lakes bis jetzt nur wenig humanitäre Hilfe geleistet worden. Sauberes Wasser, Toiletten und Abfallentsorgung werden dringend benötigt, aber die Organisationen vor Ort sind bereits am Limit. Es braucht weitere Organisationen, die den Vertriebenen zu Hilfe kommen, da mehr und mehr Menschen vor der Gewalt fliehen."


Ärzte ohne Grenzen ist seit 1983 im Südsudan tätig. Die Hilfsorganisation betreibt Programme in acht von zehn südsudanesischen Bundesstaaten.

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Quelle:
Ärzte ohne Grenzen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Januar 2014